Day 7, 21:11
Nervös kaute ich an meinen Fingernägeln herum und warf einen Blick zu Itzzy und der Professorin hinüber. Es schien um etwas sehr Schlimmes zu gehen, denn Professor Weber war angespannt und lächelte nicht mehr ihr gruseliges, breites Lächeln. Sie redete auf Itzzy ein, die auf ihre knallpinken Stiefel starrte und ab und zu nickte. Dann steuerten sie auf den Ausgang zu.
Ich sprang auf und lief zu ihnen hinüber. Fragend sah ich Professor Weber und dann Itzzy an, die den Tränen nahe war.
„Hey ... was ist los?", fragte ich verwirrt.
„Sie wird jetzt meine Eltern anrufen", hauchte Itzzy kleinlaut und ließ sich dann von Professor Weber aus dem Gebäude führen. Ich sah den beiden verdattert nach und wusste nicht, was ich tun sollte.
Wegen was wollte sie Itzzys Eltern anrufen? Wenn es um vergangene Nacht ging, hätte Professor Weber doch auch mit mir gesprochen, oder? Oder hält das Schulgeld meines Dads sie davon ab, mit mir ebenfalls zu schimpfen und meine Eltern über meinen nächtlichen Ausflug zu informieren?
Meine Finger verkrampften sich und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie immer hatte ich meine Wut nicht unter Kontrolle ...
Ich versuchte, ruhig zu bleiben und schaute mich in der Bowlinghalle um. Hatten die Professoren es selbst erfahren oder hatte jemand ein bisschen geplaudert? Zum Beispiel Jasmin, die hatte doch etwas gegen mich.
„Blöd, dass Itzzy jetzt Ärger bekommt"
Wenn man vom Teufel spricht ...
Ich drehte mich um und schaute in Jasmins Gesicht. Sie hatte ein falsches Lächeln aufgesetzt und klimperte unschuldig mit ihren Wimpern.
„Vermutlich wollen sie deinen Dad nicht belästigen, und lassen dich in Ruhe"
Sie machte eine kurze Pause und kam auf mich zu.
„Aber Itzzys Eltern sind streng, reich und super religiös. Die werden ausflippen, besonders wenn sie erfahren werden, dass du mit Itzzy schläfst..."
„Ich schlafe nicht mit -", versuchte ich klarzustellen, aber Jasmin unterbrach mich.
„Doch tust du. Es merkt doch jeder, dass zwischen euch was läuft, ihr Freaks", murmelte sie zufrieden und sah mich angriffslustig an. „Eigentlich wollte ich, dass du auch fliegst ... Aber was soll man machen, wenn Itzzy Ärger bekommt, seht ihr es bestimmt beide ein."
Mein Kiefer mahlte, mein Blut kochte.
„Ihr mit euren reichen Daddys könnt mir gestohlen bleiben. Mir gehört das hier, das ist mein Platz. Und ihr werdet mir das nicht ruinieren!", sagte Jasmin bestimmt. Ihre Augen blitzten gefährlich. Ich funkelte wütend zurück und machte einen Schritt auf sie zu. Jasmin zeigte keine Angst und wich keinen Zentimeter zurück, sodass wir uns fast berührten. In mir brodelte es, aber mein Atem ging regelmäßig weiter, als würde ich versuchen, meine Wut zu verstecken.
Meine Finger krallten sich in mein Fleisch und meine Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Das war nicht Itzzys Schuld, lass sie in Ruhe ...", warnte ich sie, aber Jasmin schien es zu gefallen, dass ich mich wehrte.
„Sonst was?", lachte sie, „Willst du mich schlagen?"
Oh ja, das wollte ich.
Ich holte aus und schlug ihr mit meiner Faust mitten ins Gesicht.