Ein weiterer Neustart (girlxgirl) (Fortsetzung)

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Die restliche Woche beschloss ich von zuhause aus zu arbeiten. Fast jeden Tag setzte ich mich in dieses kleine Café und trank dort ein heißes Getränk. Die Stimmung dort war ziemlich gemütlich und ich bekam dort viel Arbeit fertig. So war ich nicht die ganze Zeit alleine in meiner Wohung. Denn das wollte ich vermeiden, denn ich kannte mich zu gut, wenn ich einmal angefangen habe mich dort zu isolieren, blieb ich auch dort für eine halbe Ewigkeit.

Ich hatte noch etwas Zeit bevor ich Leonard abholen konnte, also ging ich nochmal duschen und mir was normales anziehen. 'Normal' war relativ, denn die meisten Sachen wo ich besaß, kosteten ziemlich viel und waren alles Markenklamotten.

"Kommst du auch nächstes Wochenende zu meinem Geburtstag?" Fragte mich Leonard, als wir bei mir zuhause waren.
Darüber hatten Summer und ich noch garnicht gesprochen.
"Ähmm ja ich glaube schon." Stammelte ich heraus und grinste ihn an.
Summer konnte schließlich mir auch nicht verbieten zu dem Geburtstag meines Sohns zu kommen.
"Gibt es irgendwas, was du dir wünschst?"

"Ich will, das du wieder bei uns wohnst." Leonard sah traurig aus.
"Ach Schatz. Du weißt, dass das nicht geht." Ich nahm ihn in den Arm und streichelte ihm über den Rücken.
Seit 5 Monaten waren wir jetzt offiziell geschieden und seit 6 bis 7 Monaten, wohnte ich nicht mehr bei ihnen.
"Mommy macht voll oft was mit diesem Mann. Aber ich kann ihn nicht leiden. Er ist irgendwie merkwürdig."

Was?!
Summer fing wieder an jemanden zu daten? Mir war klar, dass dies irgendwann passieren würde, aber jetzt?
"Ach, das wird schon." Versuchte ich ruhig zu bleiben.
Sollte ich vielleicht mir auch jemanden Neuen suchen?

Am Sonntag setzte ich Leo vor dem Haus meiner Ex ab und wartete im Auto bis er drinne war. Sofort erzählte ich Mike davon, was Leonard mir gesagt hatte.

"Du weißt nicht, ob sie ihn datet." Mike reagierte am Anfang genauso geschockt wie ich.
"Aber wir wissen auch nicht, ob sie ihn nicht datet." Mittlerweile war ich ziemlich pessimistisch geworden.
"Vielleicht solltest du schauen, dass du vielleicht auch jemanden Neues kennenlernst und du kannst mir nicht sagen, dass du niemanden findest. Egal wohin wir gehen, du wirst jedes Mal von 100 Leuten angesprochen." Lachte er und auch ich konnte mir das Schmunzeln nicht verkneifen, bei der Vorstellung. Denn er hatte schon recht.
Ich war mir auch durchaus bewusst, dass ich nicht besonderst schlecht aussah.

"Ja vielleicht." Antwortete ich nur und versuchte dann das Thema zuwechseln.

Die ganze Woche dachte ich darüber nach und zerbrach mir den Kopf. Mit Summer klärte ich nur ab, dass ich um 13 Uhr kommen konnte zu Leo's Geburtstag.
Ich kaufte ihm eine Autorennbahn, die er sich wünschte und dazu kaufte ich noch ein paar neue Schuhe von Nike.

Ich packte alles ein und zog mir etwas schönes an. Eine weiße Bluse mit schwarzer Jeans.
Mit vielen der Eltern von Leo's Freunden verstand ich mich sehr gut, deshalb musste ich mir keine Sorgen machen, dass es irgendwie langweilig werden würde.

Ich betrat den Garten und schon einige Kinder waren da. Ich erblickte direkt Leonard, der mit ein paar Jungs spielte. Als er mich sah kam er auf mich zu.
"Alles Gute zum Geburtstag. Mein Großer." Ich hob ihn kurz hoch und gab ihm einen Kuss.
"Danke." Er strahlte als ich ihm das große Geschenk überreichte und trug es stolz zu seinen anderen Geschenke.

Ich begrüßte Summer, welche in der Küche stand und ein paar Snacks herausholte.
"Brauchst du Hilfe?" Fragte ich etwas schüchtern.
"Du kannst mir noch eine Schüssel geben." Bat sich mich und ohne zu zögern, lief ich zu dem Schrank und holte ihr eine heraus. Ich wusste noch genau wo alles stand, obwohl ich schon echt lange nicht mehr hier war, was auch Summer ziemlich beeindruckte.
Ihr angeblicher Freund war nicht hier, denn Summer war die meiste Zeit alleine oder redete genau wie ich mit ein paar Eltern. Miteinander redeten wir nicht gerade viel.

Mein Geschenk gefiel Leo auch sehr gut und als die meisten Kinder weg waren und nur noch seine 2 besten Freunde da waren, gingen sie in seiner Zimmer um es aufzubauen.

Lisa, Summer's beste Freundin war ebenfalls da und hin und wieder spürte ich ihren Blick auf mir ruhen.
Ich setzte mich in den Garten und trank etwas von meinem Wein. Hier draußen war es still. Die ganze Zeit so viele Kinder um einen rum zu haben, war ziemlich anstrengend und laut.
Auf einmal setzte sich jemand neben mich und zu meiner Überraschung war es Lisa.

Etwas irritiert sah ich sie an.
"Darf ich?" "Klar." Gab ich nur zurück, da sie sich eh schon hingesetzt hatte. Mit ihr hatte ich seit der Scheidung garkeinen Kontakt, immerhin war sie auch Summer's beste Freundin.
"Wenn ich ehrlich bin hätte ich nicht gedacht, dass du so lange bleibst." Ihr Blick war misstrauisch, was ich verstand. Ich habe Summer wehgetan und sie wollte sie nur beschützen, wie man es unter Freunden so macht.
"Er ist schließlich mein Sohn." Ich nahm noch einen Schluck von dem Wein. Mike würde mich abholen, den fahren würde etwas schwierig werden.
"Davon hat man früher, aber nicht wirklich viel gemerkt." Ich bemerkte, dass sie auch schon einiges getrunken hatte, weshalb ich ihre Worte einfach an mir abprallen ließ. Außerdem hatte ich diesen Satz schon öfters gehört. Von Summer. Ich war abgehärtet.

"Ich weiß, ich hab Fehler gemacht. Das musst du mir nicht erzählen. Aber ich hatte immer nur das beste im Sinne für Leo und auch für Summer. Ich wollte ihnen das bestmöglichste Leben bieten." Fing ich an mich recht zufertigen.
Sie sagte daraufhin garnichts, sondern sah mich nur an.
"Du hast sie unfassbar verletzt." Flüsterte sie.
"Ich weiß." Ich schaute auf den Boden, da ich es nicht ertrug wie Lisa mich vorwurfsvoll ansah.
"Könnte ich es rückgängig machen, dann würde ich. Aber es geht nunmal nicht."
Ich kippte mir den letzten Schluck des Weins in den Mund und stellte mein Glas ab.

Ich konnte es nicht mehr rückgängig machen. Egal was ich tat.

Lisa hatte vermutlich nicht damit gerechnet, dass ich so einsichtig bin, denn so wie es aussah, verschlug es ihr die Sprache.
Ohne etwas weiteres zu sagen stand ich auf und ging. Ich verabschiedete mich von Leo und von Summer und verschwand in die Nacht.