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Emma

"Mach die Augen zu." Paul und Mike standen mit mir vor der Tür meiner neuen Wohung. Sie war endlich fertig. Ich liebte zwar Mike über alles, aber jetzt wieder mit ihm gewohnt zu haben und dann noch mit seiner Frau war echt stressig. Ich wollte sie beiden auch nicht stören, was auch dazu führte, dass ich ab und zu im Büro schlief.
"Hab ich."
Ich hielt mir die Augen zu. Man, war ich aufgeregt.

"Du kannst deine Augen jetzt öffnen."
Langsam nahm ich die Hand weg und sofort hatte ich ein fettes Grinsen im Gesicht.
"Wow." Brachte ich mir heraus und schaute mich mit großen Augen um.
"Das ist echt der Hammer." Freute ich mich riesig und rannte in der Wohnung, um mir alles genau anzusehen.
"Du bist echt der beste. Danke." Sprang ich Paul schon fast an und umarmte ihn fest.
"Keine Ursache." Grinste er in sich hinein und erwiderte meine Umarmung.

"Wie wäre es mit einem Kaffee? Da unten habe ich ein schönes Café gesehen." Fragte Mike nachdem wir uns ein bisschen in der Wohung gemütlich gemacht hatte. Es war alles sehr schlicht eingerichtet. Alle Möbel waren schwarz oder weiß und viel Deko gab es nicht. Ich mochte es simple.

"Also ich wäre dabei. Das habe ich auch schon letztes gesehen." Fügte Paul ein. "Ja warum nicht?"

Gemeinsam ließen wir uns in dem Café nieder und verbrachten dort den restlichen Nachmittag.

Danach half mir Mike schonmal ein paar Sachen von mir in die Wohung zu bringen. Ich schloss hinter Mike die Tür.
Nun war ich alleine. Alleine in meiner eigenen Wohnung. Ich hatte davor noch nie alleine gewohnt.

Ich legte mich in mein neues Bett und schloss meine Augen. Am nächsten Morgen war ich etwas irritiert wo ich war, doch nach ein paar Sekunden fiel es mir wieder ein. Wie immer fuhr ich in unser Bürogebäude und machte mich auf den Weg zur Arbeit.

Auf einmal klingelte mein Handy.
SUMMER.
Wieso rief sie mich an?
"Ja Hallo.?" Klang meine Stimme ziemlich irritiert, obwohl ich versuchte es zu unterdrücken.
"Hey. Kannst du Leonard vom Kindergarten abholen und ihn mit zu dir nehmen? Auf der Arbeit gab es paar Probleme." Sie klang ziemlich gestresst und versuchte sich zu beeilen.
"Ähm ja kann ich machen. Ich bin gerade im Büro. Würde ihn dann mit dorthin nehmen."
"Okay. Dann hol ich ihn später dort ab. Danke."
"Kein Problem."
Und schon war das Telefonat beendet. Ich nahm meine Autoschlüssel und sagte meiner Assistentin Bescheid.

"Mom!" Rief Leonard laut, als er mich in der Tür stehen sah. Die Erzieherinnen warfen mir verwirrt Blicke zu, wahrscheinlich weil sie mich schon lange nicht mehr hier gesehen hatten.
"Wollte Mommy mich heute nicht abholen?" Fragte er etwas verwirrt, als er sich seine Schuhe und Jacke anzog.
"Sie musste heute länger arbeiten. Deshalb hat sie mich geschickt. Sie holt dich später bei mir in Büro ab. Ich muss nämlich auch noch ein bisschen arbeiten." Erklärte ich ihm.
"Na gut."

"Ach schön dich mal wieder hier zu sehen, Leonard." Begrüßte meine Sekretärin Leo.
"Paulaaa!" Rief er laut und umarmte sie. "Willst du mit mir was spielen? Ich hab meine Autos dabei." Leonard's Stimme wurde ganz hoch vor Freude.
"Vielleicht später. Ich muss hier noch ein bisschen arbeiten." Versuchte sie sich herauszureden, doch Leo blickte sie daraufhin etwas traurig an.
"Alle müssen Arbeiten."
"Ach komm schon. Ich komme in 10 Minuten und dann spielen wir etwas." Heiterte meine Assistentin ihn auf.
"Einverstanden." Grinste er jetzt und ich war mir sicher, dass er das so geplant hatte. Er war ein kleines Genie.

Leonard beschäftigte sich mit sich selber. Er saß auf der Couch und spiete mit seinen Autos bis Paula hereinkam und mit ihm anfing ein bisschen zu spielen.
Ich, im Gegensatz, konzentierte mich schwer auf meine Arbeit. Ich wollte so schnell wie möglich damit fertig sein.
Ich schaute auf meine Uhr und so wie es aussah müsste Summer bald kommen Leonard abzuholen. Paula war wieder draußen an ihrem Schreibtisch und telefonierte mit irgendeinem Kunden.

"Ms. Brown. Schön sie mal wieder zu sehen. Lange ist es her." Hallte Paula's Stimme von draußen in mein Büro.
"Es ist auch schön sie wieder zu sehen." Erwiderte Summer's Stimme darauf.
"Emma erwartet Sie schon."

Summer hatte damals nach der Hochzeit meinen Nachnamen angenommen und ihn nach unserer Scheidung auch behalten. Sie wollte nicht, dass Leonard und sie einen unterschiedlichen Nachnamen hatten, da es sonst nur Verwirrung gäbe.

Die Presse machte darüber auch ziemlich viel aufstand und es gab viele Spekulationen, aber seitdem Mike und ich erwachsen sind, hat die Presse viel Interesse verloren. Jetzt waren wir nur noch 2 reiche Erwachsene, deren Eltern gestorben sind vor vielen Jahren und wir waren echt froh darüber.
Die Hochzeit und die Scheidung drängte uns dann wieder ein bisschen in die Szene, aber mittlerweile hatte sich alles wieder beruhigt.
Ein Glück.

Summer klopfte an die Tür und ich gab nur ein "Herein." zurück.
"Mommy." Leonard rannte auf sie zu und umarmte sie. Doch Summer's Blick war während der ganzen Umarmung nur auf mich gerichtet. Wir musterten uns gegenseitig. Lange hatten wir uns nicht mehr richtig gesehen oder miteinander gesprochen. Immer wenn ich Leonard abholte, blieb ich im Auto sitzen.

Summer hatte ihre Haare in einem provisorischen Zopf gebunden und trug ein weißes langarm T-Shirt und eine schwarze Hose.

"Danke, dass du ihn abgeholt hast." Unterbrach sie das Starren.
"Ja kein Problem. Mach ich gerne." Kratzte ich mich nervös am Hinterkopf und stand schließlich auf.

Ich gab Leonard zum Abschied noch einen Kuss und nun standen Summer und ich unwissend, was wir machen sollten, voreinander. Sie began einen Schritt auf mich zu zumachen und wir umarmten uns zögerlich.
Ich hatte ihre Berührungen wirklich vermisst. Ich machte einen Schritt zurück und gab ihr ein leichtes Lächeln zum Abschied.

"Garnicht komisch die Stimmung." Hörte ich Mike lachen und er trat durch die Tür. Hatte er es etwa mitbekommen?
Ich ignorierte seine Aussage und setzte mich wieder an meinen Schreibtisch.
"Ich wollte nicht spionieren. Wirklich! Ich wollte eigentlich nur zu dir wegen diesen Akten." Er hob einen paar Blätter in die Luft und ich nickte leicht.
Als er in mein Büro trat, schloss die Tüe hinter sich und setzte mich auf den Stuhl gegenüber von mir.

"Also?" Ich zeigte auf die Papiere. "Achso ja. Hier schau mal." Er erklärte mir, um was es ging und am Ende unterschrieb ich darauf. Mir war natürlich nicht, der nachdenkliche und besorgte Blick von ihm hin und wieder entgangen, welchen ich aber ignorierte.
"Du willst nicht darüber reden, nehme ich an?" Einfühlsam versuchte er mich zum reden zu bringen, doch ich schüttelte sofort den Kopf.
"Lieber nicht."
Er nickte verständnisvoll und verschwand auch schon wieder.

Ich packte meine Sachen zusammen und schloss mein Büro ab. Endlich konnte ich nach Hause. Wir hatten gerade mal 20 Uhr. Heute war ich wirklich schnell, trotz der keinen Unterbrechung.

Ein weiterer Neustart (girlxgirl) (Fortsetzung)Where stories live. Discover now