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"Was stehen wir hier so rum? Wir müssen Paul anrufen." Klatschte Mike in die Hände, als ich ihm erzählte, dass ich die Wohnung gekauft habe. Paul ist Architekt und ein guter Freund von uns.

Mit dem Kaffee wurde es dann doch nichts, aber ein anderes Mal. Schließlich wohnte ich ja jetzt dort.

Ich ließ Mike machen und ca. 2 Stunden später stand Paul vor unserer Haustür.
"Du ziehst um? Gefiel dir das Haus nicht mehr." Fragte Paul etwas ironisch, doch er wusste ja nichts von der Scheidung. Ich schüttelte schnell den Kopf.
"Nein. Wir haben uns scheiden lassen."
"Ohh Emma. Das wusste ich nicht. Tut mir leid." Man konnte sehen, wie er seine Aussage davor bereute.
"Schon okay. Sollen wir los?" Ich hob ihm die Schlüssel entgegen und er nickte schnell.
Mike kam natürlich auch mit.
"Hast du dir schon ein paar Gedanken gemacht, was du ungefähr haben willst?"
"Naja nicht wirklich. Aber wie auch davor hätte ich gerne es recht modern und ich habe vielleicht überlegt, viel schwarz. Die Wohnung hat viele Fenster, da würde das gut gehen."
Stellte ich Paul meine Fantasie vor und er notierte es sich.

"Wow. Die Wohnung ist echt schön." Staunten beide und ich nickte zustimmend.
"Hab ich doch gut für dich gefunden. Schwesterherz." Mike stützte seinen Arm auf meiner Schulter ab, als wäre ich eine Ablage.
"Hast du super gemacht." Gab ich ihm den Lob, den die Wohnung war echt klasse.

Paul rannte in der ganzen Wohnung rum und fertigte sich einen Plan an. Er fotografierte auch ein paar Räume.
"Das mit dem schwarz oder halt dunkle Richtung könnte echt gut werden."

Zuhause setzten wir uns an den Küchentisch und Paul fing schon dirket an, ein paar Sachen suchen.
"Für die Küche habe ich da schon eine Idee. Die hab ich letztens in der Werbung gesehen."

"Uhh ja die ist echt schön. Die können wir nehmen."

Ich erklärte Paul, was mir gefiehl und was nicht so und er notierte sich die Sachen. Er wusste eigentlich schon ziemlich viel, da wir schon lange befreundet waren. Ich vertraute ihm vollkommen und ließ ihn machen was er wollte.

Im Laufe der Woche schaute ich ab und zu in der Wohnung vorbei und man konnte schon richtige Fortschritte sehe und eins musste ich Paul lassen, er wusste was er tat. Es traf genau meinen Geschmack.

"Lass uns doch heute mal richtig weg gehen. Eine Bar oder so?" Schlug Mike vor, als ich gerade frisch geduscht, aus meinem Zimmer kam.
"Wir waren schon lange nicht mehr richtig weg." Fügte er noch ein und sah mich mit diesem bettelndem Blick an. Man!! Man konnte zu diesem Blick einfach nicht 'Nein' sagen.
"Na gut." Gab ich mich schließlich geschlagen, ich konnte eh nichts anderes sagen.
"Super." Klatschte er in die Hände. "Ich frag noch Lauren und auch Paul." Teilte er mir mit und verschwand, bevor ich etwas sagen konnte.

Die anderen beiden waren sofort dabei und so trafen wir Paul vor der Bar. Er sah schick aus. Wie Mike trug er ein Hemd und eine schwarze Hose.
"Hey." Begrüßten wir uns alle mit einer Umarmung und betraten die Bar. Sie war in einer etwas teureren Gegend in Miami, weshalb auch nicht als zu viel los war, obwohl heute Samstag war.

Wir setzten uns zusammen hin und unterhielten uns bis die Kellernerin kam. Sie war ungefähr in unseren Alter und auch wirklich hübsch. Aber im Moment konnte ich an niemanden anderen denken als an Summer.
"Ich nehme eine Hugo." Bestellte ich mir und Lauren nahm das Gleiche. Die beiden Männer bestellten sich einen Whiskey. Klassiker.
"Nochmal echt danke. Das du meine Wohnung machst Paul." Bedankte ich mich nochmal bei ihm, da mir auffiehl, dass ich das noch garnicht richtig gemacht hatte.
"Das ist keine Problem. Ich helfe euch immer gerne." Grinste er und wir wechselten das Thema.

Mittlerweile war jeder schon bei seinem 4ten Getränk.
"Shot Runde?" Grinste ich und alle fingen an zu jubbeln. Ich bestellte 4 Shots und stießen an.
Es brannte etwas im Hals, aber dies verging noch ein paar Sekunden.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem leichten Kater auf. Mein Kopf brummte ein wenig und zu meinem erschrecken, war es schon fast 13 Uhr, so lange schlief ich eigentlich nie. Ich warf mir eine Kopfschmerztablette ein und ging in die Küche um mir Essen zu machen. Von Mike und Lauren war keine Spur. Wahrscheinlich schliefen die beiden noch.

Ich machte ein paar Nudeln und Soße dazu. Genau so viel, dass Lauren und Mike auch noch was davon haben konnten. Während ich meine Nudeln aß, beantwortete ich ein paar Emails auf meinem Handy.
Die letzten Wochen verbrachte ich viel zu viel Zeit mit arbeiten. Ich machte fast nichts anderes mehr. Ich wusste mich nicht anderst zu beschäftigen.
Mit Musik hatten Mike und ich schon vor Jahren aufgehört. Ab und zu spielten wir noch privat und sangen, aber nichts großes.
Ich habe als Leonard etwas vorgespielt und mit ihm gesungen und er wollte unbedingt selber lernen zu spielen. Summer hatte ihn mittlerweile bei einem Privatlehrer angemeldet.

Auf einmal hörte ich wie ein weiterer Teller mit Nudeln auf dem Tisch abgestellt wurde. Es war Mike. Er sah genauso fertig aus wie ich.
"Morgen." "Morgen."
"Lauren schläft noch." Teilte er mir kurz mit und fing an zu Essen.

"Kann ich dich was fragen?" Brach er die Stille.
"Klar." Ich war etwas verwundert, sonst frägt er eigentlich immer direkt.
"Ich hab schon länger überlegt, naja du weißt schon, auch mit Lauren eine Familie zu gründen." Fing er an.
"Naja bevor wir beide so alt sind."
"Ich finde das eine schöne Idee." Ich gab ihm ein herzliches Lachen. Auch wenn es mich etwas traurig machte, daran erinnert zu werden, aber ich will nur das Beste für meinen Bruder. Eine Familie zu haben ist das größte Glück.
"Du solltest definitiv mit Lauren reden." Fügte ich noch bei.
"Ich hab Angst, dass ich nicht bereit bin oder es nicht funktioniert später..." Ich merkte, dass er noch was sagen wollte, sich aber nicht traut.
"Wie bei mir?" Vervollständigte ich seinen Satz und er nickte Stumm.
"Ganze ehrlich. Ich glaube man ist nie ganz dafür bereit. Irgendeine Sache wird immer nicht stimmen. Summer und ich haben recht früh ein Kind bekommen. Vielleicht war es ein Fehler und wir hätten noch warten müssen. Das weiß man nicht. Aber ich bereue es auf keinen Fall auch wenn ich jetzt weiß wie alles geendet ist. Ich würde es niemals rückgängig machen. Leonard ist mein ganzer Stolz und ich weiß, dass du ein toller Vater wärst. Du hast dich immer gut um mich gekümmert und auch wie du mit Leo umgehst. Ich weiß einfach du kannst das." Wollte ich ihm Mut machen, was auch echt gut funktionierte. Er stand auf und umarmte mich fest.
"Du bist die Beste. Danke." Flüsterte er und ließ mich erst nach einer Gefühlten Ewigkeit los.

Ein weiterer Neustart (girlxgirl) (Fortsetzung)Where stories live. Discover now