𝒇𝒐𝒖𝒓

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S.v. Amira
Morgen werde ich nach Hogwarts fahren. Ich war noch nie so aufgeregt wie jetzt. Ich weiß, das sage ich oft, aber diesmal meine ich es ernst.
Meine letzten Sachen habe ich gerade in einen meiner Koffer gepackt. Vor mir standen nun zwei vollgepackte Koffer.
Nach langer Überlegung stellte ich fest, dass ich eigentlich alles dabei haben müsste. Falls ich was vergessen würde, wäre es ja nicht aus der Welt.

Ich strich die ganzen Sachen, die ich erledigt hatte, von meiner To-Do Liste, die ich bereits am Morgen geschrieben hatte.
Das Letzte was ich zu tun hatte, war mich von Kim zu verabschieden.
Mein Körper fühlte sich schwer an, als ich das las und eine Gänsehaut überzog meine Arme. Ich wollte mich nicht verabschieden. Ich konnte Kim nicht hier zurück lassen. Aber ich musste.

"Ich bin dann mal weg!", rief ich durch das ganze Haus.
"Bleib nicht zu lange bei Kim. Du musst morgen früh aufstehen!", kam von meiner Mutter zurück.
Ich schloss die Tür hinter mir und ging vier Häuser weiter, wo das Haus von Kim war.
Ich klingelte wieder Sturm, diesmal öffnete mir Kim's Mutter.
"Ist Kim da?"
"Ja, sie ist in ihrem Zimmer."
Sie ließ mich rein und sogleich begab ich mich in Kim's Zimmer.
Ich klopfte noch, höflicher Weise, an ihrer Tür, was ich sonst nie tue und ging dann vorsichtig rein.

"Hey.", murmelte ich leicht, mit dem Gedanken, dass ich sie für längere Zeit nicht mehr sehen würde.
"Hey.", murmelte sie genauso bedrückt, wie ich.
"Muss das jetzt wirklich sein?", Kim verlor schon ihre erste Träne.
Und auch ich musste feststellen, dass auch ich bereits eine Träne verloren hatte. Mir war gleich bewusst, dass dieser Abschied nicht leicht werden würde.

"Wir sehen uns doch bald wieder!", sagte ich ihr zum gefühlt hundersten Mal.
"Bist du dir sicher? Bis dahin hast du mich schon vergessen!"
Ich boxte gegen ihre Schulter.
"Wie oft noch? Ich werde dich niemals vergessen! Du bist meine beste Freundin!"
Ich hasse dieses schnulzige Zeug mit diesem beste Freundin und umarmen und alles was dazu gehört, aber bei Kim war es etwas anderes, nur deswegen nahm ich sie in den Arm.

Am Abend, bevor ich nachhause musste, versprach ich ihr, wiedermal, sie nicht zu vergessen. Wir nahmen uns das letzte Mal, heulend, in den Arm.
"Ich werde dich vermissen!", murmelte Kim mir in die Schulter.
"Ich dich auch!"
Ich ließ sie los und schaute in ihre verheulten Augen.
"Bis bald.", flüsterte ich um den Moment nicht zu zerstören.
"Bis bald."
Bevor ich zu weit weg war, um sie zu sehen, drehte ich mich um und winkte ihr nochmal zu.
Das war's also.

Ich musste am nächsten Morgen schon um 06:30 Uhr aufstehen. Dementsprechend war auch meine Stimmung. Nur der Gedanke, dass ich heute endlich nach Hogwarts gehe, munterte mich auf.
Am Frühstückstisch hetzte mich meine Mutter total, sowas kann ich gar nicht leiden.

"Los, Los! Trödel doch nicht so!"
Ich beeilte mich so schnell wie ich konnte.
Ich schob mir noch das letzte Stück von meinen Marmeladentoast in den Mund und rannte währenddessen schon zur Gaderobe um meine Schuhe anzuziehen.
Die Schuhe waren angezogen, jetzt fehlte nur noch meine Strickjacke.

"Wir können los!"
Meine Eltern kamen mit meinen Koffern, sodass ich ihnen die Tür aufhielt.
"Mach bitte das Auto schon mal auf!"
Gesagt, getan.
Ich sprang wie ein Flummi ins Auto. Nun war ich total hibbelig und aufgeregt.
"Amira bleib ruhig!"
Einfacher gesagt als getan, dachte ich mir. Immerhin geht nicht jedes 11-jähriges Mädchen nach Hogwarts.

Die zwei Stunden zum King's Cross Bahnhof fühlten sich an wie zwei Jahre.
"Wann sind wir endlich da?", wiedermals quengelte ich.
"Gleich."
"Das hast du jetzt schon zum Dritten mal gesagt!" Ich wurde immer ungeduldiger.
Zum Glück waren wir nach, geschätzten, zehn Minuten da.

"Ok. Ich muss zum Gleis 9 3/4. Wo ist das?"
"Zwischen dem Gleis 9 und 10.", fing mein Vater an mir zu erklären.
"Und dann musst du genau dazwischen durch die Wand laufen. Dann müsstest du beim Gleis 9 3/4 sein!"
Ich hielt Ausschau nach dem Gleis 9 und 10 und, ja, da waren sie.
Ich machte ungefähr 1m vor der Wand halt.
"Kommt ihr mit?", fragte ich meine Eltern etwas ängstlich.
"Natürlich!"
Also fing ich an Anlauf zu nehmen und durch die Wand zu rennen.
Wenn ich ehrlich bin, hat sich das ganz schön komisch angefühlt.

Ich sah einen großen roten Zug. Auf ihm stand 'Hogwarts Express'. Das war schon mal ein gutes Zeichen.
"So Amira, ab hier müssen wir dich alleine lassen. Melde dich wenn du in Hogwarts angekommen bist, verstanden?"
"Verstanden! Tschüss!"
Ich nahm meinen Eltern das Gepäck ab, bevor ich sie nochmal zum Abschied umarmte.

Im Zug war es schon mächtig voll. Ich fand noch einen Platz neben einem Mädchen, ihre Haare hatten wunderschöne rot-blonde Locken, die über ihre Schulter fielen. Sie hat blaue Augen und sie ist wunderschön.
"Hallo. Ich bin Amira. Und wie heißt du?". Das Mädchen lächelte mich erst nur an. Zuerst habe ich geglaubt, dass sie mich nicht versteht, aber dann gab sie mir doch eine Antwort.
"Ich bin Marietta."

Marietta ist ein sehr nettes Mädchen, etwas komisch, aber sehr nett.
Wir unterhielten uns über die verschiedensten Sachen. Aber am meisten über unsere Familien.
Sie konnte gar nicht glauben, dass ich bis vor kurzem gar nicht wusste, dass meine Eltern auch in Hogwarts waren.
Ihre Mutter war eine Hexe, ist aber bereits schon gestorben und ihr Vater ist muggelabstämmig, er interessiert sich nicht für die Interessen seiner Tochter und für die Zauberei erst recht nicht.

Be with me || Fred Weasley FFWhere stories live. Discover now