Kapitel 35 Widerspenstige Nuss

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Cadens Sicht

Nick war sichtlich gestresst und wusste nicht wohin mit sich. Sein Brötchen hatte er innerhalb von Sekunden verschlungen, worauf hin er nur noch nervös mit dem Finger auf dem Esstisch herum trommelte und dem Typen mit der Brille tötende Blicke zu warf. Ich schmunzelte, denn der Gedanke daran, dass er dabei die Bedrohlichkeit eines Feldhamsters hatte, wollte mich nicht loslassen. Eine der Sachen, die ich ihm wahrscheinlich niemals sagen sollte und würde!

Nur eine Kleinigkeit störte mich bei der ganzen Situation, dass dieser Blick nicht auf mir lag. Wie sollte es mich auch kaltlassen, immerhin ist die Bindung noch nicht offiziell und das machte mir zu schaffen. Normalerweise verließ man, wenn man sein Mate gefunden hatte, tagelang nicht das Haus, wogegen ich auch nichts hätte. Nur schien sich Nick strickt gegen diese Anziehung zwischen uns zu sträuben. Dass er die Verbindung spürte, hatte er mir mehr als deutlich gemacht, als er sich im Schlaf an mich gekuschelt hatte und dabei immer wieder meinen Namen gebrabbelt hatte.

"Wollt ihr noch etwas essen?", fragte ich und ließ meinen Blick weiterhin auf Nick liegen, um mir seine verschiedenen Gesichtszüge einzuprägen. Sein Blick glitt zu mir und rutschte schnell von meinem Gesicht, Richtung Süden zu meiner Brust und dann zu meinen Händen.

"Nicht nötig!", erklärte er schroff und ließ seinen Blick doch schnell wieder zu seinem Kumpel wandern, als er bemerkte, dass sein Blick immer noch auf meinen Händen lag.

Nick verzog unzufrieden sein Gesicht, aber eine leichte röte auf seinen Wangen konnte er nicht verstecken. Sofort schossen wir Bilder von Nick's nackten Körper und seine leicht rot angelaufenen Wangen, vor mein inneres Auge. Das Ganze hier war eine wahre Folter, beim letzten Mal hatte ich mich schon zurückgehalten und ihn nicht markiert und die Auswirkungen, machten sich immer mehr bemerkbar.

Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich das gewohnte Kribbeln in meinem Nacken spürte, wie gerne würde ich es einfach über mich kommen lassen. Mein Blick wanderte über Nick sein Gesicht, was das Kribbeln nur noch intensiver machte. Aber jetzt war ganz sicher nicht der richtige Moment um meinem Kleinen meine andere Seite zu zeigen.

Geschweige aller dessen bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn dann überhaupt jemals dazu bewegen könnte bei mir bleiben zu wollen, wenn ich nur ein bisschen meiner Selbstbeherrschung verlieren würde und ihn ohne seine Zustimmung zu meins machen würde. Er war ohnehin schon eine widerspenstige Nuss.

Kurz schloss ich meine Augen, um meinen Verstand auf irgend etwas anderes zu konzentrieren. Was das Ganze jedoch nur noch schlimmer machte, denn um mich herum war sein Geruch und selbst an mir schien noch ein Hauch von ihm, durch die letzte Nacht, zu kleben. Mein verdammter Geruchssinn.

Frustriert öffnete ich meine Augen wieder und beobachtete meinen hübschen Mate, der sich derweil zurückgelehnt hatte und die Arme vor seiner Brust verschränkte. Kurz trafen sich unsere Blicke und er hob seine Augenbrauen, gerade so, als ob er fragen wollte, warum ich ihn ansah. Ich tat es ihm gleich und sofort wurde seine ohnehin schon finstere Miene noch etwas düsterer.

"Tom können wir jetzt endlich los!", donnerte Nick und stand auf, wobei sein Stuhl auf den Holzboden knarzte und beinah umgefallen wäre.

Nickend erhob sich der braunhaarige mit der Brille, bedankte sich zuvor jedoch noch kurz knapp für die Unterkunft, wie auch das Essen bei mir.

Auf Nick's Gesicht zeichnete sich ein siegessicheres Grinsen ab, welches er auch nicht wirklich zu verstecken versuchte. Beinah tat es mir schon fast leid, dass sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde und er nachher wieder den Abhang zitternd zu mir nach unten klettern musste. Allein der Gedanke wie sehr er gestern in meinen Armen gezittert hatte, missfiel mir. Was aber noch lange nicht hieß, dass ich ihn hier einfach abhauen ließ.

"Warum bleibt ihr beide nicht noch ein paar Tage?", fragte ich, wobei die Antwort schon in Nick sein Gesicht geschrieben war. Er schüttelte den Kopf und zog eine belustigte Grimasse, beinah so als hätte ich einen Witz gemacht. Er packte Tom am Ärmel und zog ihn Richtung Haustür. Ich hatte es mindestens versucht ihm den erneuten Abstieg zu ersparen.

Ich begleitete die beiden noch zur Haustür. Nick konnte auf ein 'Auf Nimmer Wiedersehen' nicht verzichten. Nur leider wusste ich es besser. Es war jetzt genau 11 Uhr 35 laut meines Handys. Also konnte ich ungefähr in ein bis zwei Stunden damit rechnen, dass er wieder vor meiner Haustür stand, je nachdem wie Stur er sich anstellen würde.

*****

Schönen dritten Advent!

Im diesen Teil haben wir mal Cadens Sichtweise mit der ganzen Situation gesehen, ich hoffe es gefällt euch, würde mich echt interessieren was ich davon haltet.

Roadtrip mit Wolf im GepäckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt