Kapitel 31 Zurück

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Ich wollte verschwinden. Genau jetzt war der Moment gewesen, wo sich einfach ein Loch unter mir auftun sollte. Was natürlich nicht passierte, wie sonst auch, wenn ich mich nach ein Loch sehnte. Ich stand weiterhin fest mit meinen beiden Füßen auf dem Boden. Ein weiterer Beweis für mich, dass es keinen Gott gab oder auch einfach nur das dieser mich hassen musste. Meine Kapuze hatte ich mir wieder, trotz der Wärme, tief in mein Gesicht gezogen, während ich lustlos hinter Tom hertrotte und meine Hände in die Bauchtasche des Pullovers verschwinden ließ.

Meine Motivation hatte den absoluten Nullpunkt erreicht.

Zwischen mir und der Tür, durch welche ich eben kopfüber geflüchtet war, befand sich nur noch Tom und ich bezweifle das Tom eine Chance gegen den blonden Hausbesitzer hatte. Selbst mit seinem Karate würde er da nicht wirklich weit kommen. Kaum hatte Tom an der weit offen stehende Tür geklopft, hörte man es auch schon laut poltern und keine Minute später stand der blonde mit verstrubbelten Haaren vor uns.

Nunja um genau zu sein stand er vor Tom, während ich mich hinter Tom so klein wie möglich machte, um nicht gesehen zu werden.

"Ihr seid es!"

Er strich sich mit der einen Hand die Haare nach hinten und lugte leicht links an Tom vorbei, gerade soviel, dass er mich hinter Tom erkennen konnte. Aber das werte nicht mal einen Bruchteil einer Sekunde.

Tom der Verräter machte einen Schritt zur Seite und jetzt befand sich wirklich nichts mehr, als leere, zwischen mir und dem Blonden. Demonstrativ wand ich meinen Blick von ihm ab und verschränkte meine Arme vor der Brust. Das hier gerade war so demütigend. Vor gerade mal ein paar Minuten, hatte ich noch versucht vor ihm zu flüchten und jetzt kam ich auf allen Vieren wieder angekrochen, im übertragenden Sinne versteht sich.

Ich wollte kotzen, am besten genau in die Gesichter von Tom und Caden. Wem machte ich hier überhaupt was vor? Am liebsten würde ich beide von Kopf bis Fuß vollkotzen und nicht nur ihre blöden Gesichter.

Ein kleines Jaulen war zu hören, was ganz klar aus dem hölzernen Haus von Caden kroch. Sein Blick löste sich wieder von mir und er trat ein paar Schritte zur Seite. Ob das dieser Yaro war, der sich selber zum Essen eingeladen hatte?

"Kommt rein, macht es euch schon mal bequem, ich muss nur nochmal eben schnell etwas erledigen", erklärte er. Sein Gesichtsausdruck, wanderte abwechselnd zu mir und der Tür zur Küche.

"Ich bin sofort wieder da!", sprach er nach einem erneuten Jaulen weiter und hob seinen Zeigefinger in die Luft, um klar zu machen, dass es nicht lange dauern würde.

Kaum war Caden nicht mehr in Sichtweite, bekam ich Tom's verdammt spitzen Ellbogen in die Seite gestoßen.

Mit verzogenen Gesicht, hielt ich mir die Seite und wollte schon anfangen mich zu beschweren, da fing Tom an zu sprechen.

"Benimm dich..."

Mir viel die Kinnlade herunter, der stechende Schmerz der eben noch überaus dominant meine Gedanken geleitet hatte, war gerade in den Hintergrund gerutscht. Der Drang meinen besten Freund an die Gurgel zu springen wuchs langsam ins Unermessliche. Ich spürte wie meine Hände, welche noch immer tief in der Bauchtasche des Pullovers verborgen waren, anfingen zu zittern. Es kratzte mir in den Fingernägeln Tom keine zu verpassen.

Ich biss mir leicht auf die Unterlippe, aber auch das würde mich jetzt nicht mehr aufhalten. Tom hatte es verdient. Allein wegen ihm war ich in dieser verdammten Situation. Ich ließ meine Fingerknöchel knacken und nahm meine Hände aus ihrem Versteck heraus.

Bilder schossen mir vors innere Auge. Bilder von Tom, bei einem seiner Wettkämpfe, wie er seine Gegner nach wenigen Momenten auf dem Boden hatte. Erzählenswert war auch das alle Gegner, um einiges Muskulöser und zudem größer, als ich waren. Ich schluckte und ließ meine Hände langsam wieder in die Bauchtasche des Pullovers verschwinden.

***

Hier einmal das nächste Kapitel. Endlich komme ich mal wieder dazu ein bisschen zu schreiben, da in letzter Zeit irgendwie immer etwas anderes meine Zeit in kauf genommen hat. Nunja ich schätze das ist normal wenn man nicht mehr im Hotel Mama ist.

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel ich versuche mich bei dem nächsten Kapitel mal ein bisschen zu beeilen.

Roadtrip mit Wolf im GepäckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt