Kapitel 6 Schweigender Weg

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Blitzschnell wanderten seine Hände zum Saum meiner Jeans, zog diese wieder ordnungsgemäß nach oben und sperrte meinen kleinen Freund wieder in diese quälende enge ein. Seine Finger waren dabei so schnell, dass ich nicht einmal dazu kam, mich auf irgendeiner Art und Weise zu währen. Stattdessen stand ich hier immer noch und sah abwechselnd von seinen grimmig guckenden Gesicht, zu seinen kräftigen Händen. Sein Kiefer bewegte sich kaum merklich, während er immer noch mit den Zähnen knirschte.

Dann ertönte auch schon das kratzende Geräusch des Reißverschlusses und ich wurde aus der Kabine hinausgeschoben. Sein fester Griff ruhte auf meiner Hüfte.

"Sag mal! Du tickst doch nicht ganz richtig!", meckerte der Schwarzhaarige, der immer noch auf weißen Fliesen hockte und dabei war sich ebenfalls wieder die Hose an Ort und Stelle zu rücken.

Der Blonde zögerte kurz sagte aber nichts. Stattdessen knackte es einmal bedächtig und ich spürte Anspannung, welcher er versuchte zu unterdrücken.

Die Tür zu den Toiletten schlug er mit einer solchen Kraft zu, dass es laut krachte und wir ein "Die Tür kann man auch leise schließen!" von der Theke zu gebrüllt bekommen. Sofort suchte mein Blick nach Tom, welcher vor noch 3 Minuten an der Bar gesessen hatte und nun mit den Rücken zu mir gedreht mit einem kleinen blonden in der Ecke herumknutschte. Es war unschwer zu erkennen das, der Junge genau seinen Geschmack entsprach. Kleiner als er selbst und blond, waren all seine bisherigen Bettgeschichten gewesen.

Mein Blick glitt von der Knutscherei wieder in die Richtung, in der ich gedrückt wurde. Vor mir tat sich die schwarze Holztür der Bar auf, vor der sich nun ein anderer Riese aufgetan hatte. Ich spürte, wie ich für einen kurzen Augenblick von dem Braunhaarigen in Schwarz gemustert wurde, dann den blonden Riesen anlächelte ihn auf die Schulter klopfte und uns dann die Tür öffnete.

Sofort glitt die kühle Nachtluft über meine Haut und einzig allein die Stellen wo mich Security Hotti berührte, verspürte ich eine angenehme wärme.

"Wo gehen wir hin?", fragte ich und sah in sein noch immer missgelauntes Gesicht hinauf.

Außer einem Grummeln und einem kleinen Nicken, der Straße entlang bekam ich keine Antwort. Zwei Abbiegungen später wusste ich wo er mit mir hin wollte. Das leuchtende Schild ließen keinerlei Fragen bei mir übrig. Ich sah es nur vom weiten und schon machte es Klick. Ein ziemlich großes Hotel wenn man bedenkt das Laksen nicht wirklich eine Großstadt war, sondern ein kleines gemütliches Vorörtchen.

Das Hotel war ein wahrer Traum aus Weiß. Weiße Ziegelsteine, Weiße Fenster und eine große, weiße Eingangstür. Hotel Zandters stand in goldener Schrift über der Eingangstür und bot im Kontrast zu all dem Weiß, einen echten Blickfang.

"Was für ein Gentleman. Aber weißt du die Toilettenkabine hätte auch genügt für einen kleinen Quicki.", hauchte ich ihn zu und fuhr mir mit der Hand durch meine gestylten Haare.

Erneut durchzog mich das leise Knurren eines Tieres.

"Sag mal hörst du auch dieses Knurren?", fragte ich, weil es mir einfach keine Ruhe ließ.

Bildete ich mir das nur ein?

Immer noch wurde ich mit kalten Schweigen bestraft. Er tat schon beinah so, als wäre ich ein Verbrecher. Sein Blick ging starr geradeaus, genau zu der weißen Eingangstür, des Hotels, welche er kurzerhand aufwarf und mich vor sich hindurchschob.

***

Roadtrip mit Wolf im GepäckWhere stories live. Discover now