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Draco's p.o.v.:

Nach dem Essen sah ich nur eben noch einmal in meinem Büro vorbei, um drei Hausaufgaben, die ich nachträglich bekommen hatte, zu korrigieren und weg zu sortieren. Als das geschafft war, zog ich mir ein anderes Hemd an und machte mich auf den Weg zu Harry's Büro.
Ich hatte meine Hand bereits zum anklopfen angesetzt, als Harry schwungvoll die Tür auf stieß und mich mit einem entschlossen und endgültigen Ausdruck im Gesicjt begrüßte. Er hatte sich offenbar entschieden, das jetzt durchzuziehen.
Ehrlich gesagt sah ich darin keine Notwendigkeit.
Doch wenn ich es mir recht überlegte hatte ich vermutlich einfach nur Angst, dass er entschieden hatte all das hinter sich zu lassen, um für immer und ewig eine gewöhnliche Freundschaft zu hegen...

Harry setzte sich auf einen der Stühle die vor seinem Schreibtisch standen und bedeutete mir mich ebenfalls zu setzten. „Also gut. Ich wollte mit dir reden, und zwar wegen dem Kuss.“, fing er ohne Umschweife an. Ich hatte es schon befürchtet. Ein laut der Bestätigung verließ meine Kehle und ich grummelte die Bemerkung hinterher, dass er sich jetzt besser überlegen sollte was er sagte.

Aber das beeindruckte ihn natürlich in keinsterweise und er fuhr direkt ohne Umschweife fort: "Ich wollte… Es tut mir wirklich leid. Aber das geht mir alles viel zu schnell. Du... Du kannst nicht einfach hier auftauchen und mein Leben auf den Kopf stellen. Ich habe eine Frau. Also ich hatte eine Frau... Und vielleicht ist das alles auch mehr so eine Phase oder so, wer von uns kann schon mit Gewissheit sagen das diese entstehenden Gefühle wahrhaftig und standhaft sind? Aber davon abgesehen, bringt dieser ganze Wirrwar weder dir noch mir etwas."
Er hatte sich richtig in Rage geredet, den letzten Satz jedoch hatte er gesagt als würde er das alles wirklich zutiefst bedauern.

Das zerbrach etwas in mir. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das alles einfach leblos an ihm vorbei gezogen ist.

Doch dann holte mich ein Gedanke ein: Was wäre wenn-? Wenn er recht hat, und das alles eigentlich zu nichts führt?
Eine seltsame, aber irgendwie vertraute Hoffnungslosigkeit durchfuhr mich wie ein kalter Schauer.

Es würde ihm wahrscheinlich bloß wehtun wenn ich jetzt aussprechen würde was mir eigentlich durch den Kopf ging. Dass das alles nicht wahr ist, und ich auch auf ihn warten kann wenn er möchte. [Das war so ein Gefühl was ich irgendwo in mir spürte.] Ich konnte ihm aber noch viel weniger sagen das er damit richtig lag. Denn so würde ich mein eigenes Scheitern unterschreiben, und wie sollte ich mir sonst meine Liebe zu ihm eingestehen?
Innerlich erschrak ich für einen Augenblick.
Ich… liebte… ihn…?! Irgendwie hatte ich mir das noch nie so wirklich vor Augen geführt. Und er wollte mir sagen, dass ich mir das nur einbildete..!

Ein fragender Blick streifte meinen und ein verzögerten: "Und?", verließ Harry's zartrosa Lippen.
Ach richtig, ich hatte mir gar nichts überlegt um ihm klar zu machen, dass er damit absolut Falsch lag.
"Das stimmt nicht.", antwortete ich mit ruhiger aber ebenso bestimmter Stimme wie er noch vor ein paar Minuten. "Wieso nicht? Wie sollte ich mir denn bitte sonst all diese Gedanken und Gefühle erklären!", konterte er trotzig.

Ja solche verwirrenden Gefühle hatte ich auch. Doch ich wusste sie nach einer Zeit einzusortieren...

Harry's p.o.v.:

Ich konnte den Kuss einfach nicht vergessen. Egal wie sehr ich versuchte mich auf etwas anderes zu fokussieren irgendwie schaffte mein Kopf es doch immer wieder die seltsamsten Dinge damit zu verknüpfen.

Wie er geguckt hatte und wie überrascht ich gewesen war. Doch ich hasste mich dafür das ich nicht negativ überrascht gewesen war. Nein. Ich habe es sogar genossen. Ich habe mir immer wieder heimlich vorgestellt wie es währe ihn noch einmal zu küssen. Seine so kalten aber seidigen Lippen auf meinen zu spüren. Doch danach hatte ich ein unsagbar schlechtes Gewissen. Ich muss mir eingestehen, dass mir dieses Gefühl wirklich nicht gut tut.

Draco tat mir leid. Aber wie bereits erwähnt, habe ich festgestellt, dass all das einfach zu nichts führen wird und uns allen bloß mehr Ärger beschert als Frieden und Freiheit.
Außerdem war er doch schon immer mein Feind gewesen. Und wenn auch er jetzt vielleicht ein bisschen netter erschien, hieß das noch lange nicht, ich müsste mich sofort in ihn verlie-… Nein! Das heißt es nicht.

Von nun an werde ich mich nicht mehr von all dem beeinflussen lassen. Ich werde einfach meinen Aufenthalt in Hogwarts genießen und hoffen das dieser Gefühlswahnsinn bald vorbei ist und ich meine Aufmerksamkeit wichtigeren Dingen widmen kann.

Ein weiterer Gedanke erreichte mich und Ginny erschien vor meinem geistigen Auge. Richtig. Ginny.
Auch um ihretwillen sollte ich nicht jetzt schon eine neue Bezihung eingehen. Gerade mit einem Mann und das auch nicht mit irgendeinem Mann.
Aber immer noch nein. Das bekräftigte mich nur weiter in meiner Entscheidung.

So war es das Beste.

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Endlich wieder in Hogwarts? [Drarry]Where stories live. Discover now