Der nächste Morgen brach an und er machte dasselbe wie jeden Morgen, zumindest bis zu dem Punkt, an dem er an dem einsamen Mann vorbei geht. Er war nämlich nicht an derselben Stelle wie sonst. Er konnte ihn nicht finden. Er sah sich um, um ihn wenigstens einmal gesehen zu haben. Er war so konzentriert auf die Suche, dass er in jemanden reinlief. Er spürte etwas Druck auf seiner Brust und erhielt die Person, die er beinahe umrannte, aus Reflex fest, damit diese nicht fiel. „Tut mir leid, ich war in Gedanken", entschuldigte er sich. „Ist nicht schlimm, es ist ja nichts passiert." Die Fremde Person sah ihn an. Sein Atem stoppte. Es war der Mann. „Das ist gut, dass dir nichts passiert ist." - „Ich sehe dich jeden Morgen, aber ich habe nie mit dir gesprochen. Wie heißt du?", fragte der Fremde. „Ich bin Han Sanghyuk, aber bitte nenn mich einfach Hyuk." - „Freut mich dich kennenzulernen. Nenn mich Ken." Der Fremde lächelte. „Freut mich ebenfalls, aber ich muss jetzt leider los. Man sieht sich." Damit verschwand Hyuk und ging zu seiner Arbeit. Gleich nachdem die Tür zu seinem Büro zu war, musste er lächeln. Er hatte mit ihm gesprochen, das hatte er sich niemals erhofft, aber er tat es. Er setze sich an den Computer und lächelt vor sich hin. Seine Wangen taten schon langsam etwas weh, jedoch störte es ihn absolut nicht.

Seine Arbeit erledigte er nicht wirklich. Seine Gedanken waren bei dem Fremden, also bei Ken. Auffallen würde dies sowieso nicht.

Schnell war der Arbeitstag vorbei und er ging seinem Alltag nach, außer, dass die Firma jetzt eine Weile Urlaub machte. Hyuk kaufte also sehr viel mehr als sonst, weil er eigentlich nicht vorhatte das Haus zu verlassen. Jedoch war generell dieser Tag anders. Denn auch auf dem Rückweg traf er Ken. „Hyuk, hey." Ken kam zu ihm. „Hey, Ken, wie geht es dir?", fragte Hyuk. „Gut. Hast du jetzt mehr Zeit als vorhin?" Ken schaute Hyuk sanft lächelnd an. „Tatsächlich schon, wieso fragst du?" Hyuk legte seinen Kopf etwas schief. „Wollen wir zusammen in die Bar hier nebenan? Ich sehe dich jeden Tag so alleine hier und will dich kennenlernen." Ein Lächeln schlich sich über das Gesicht von Hyuk. „Gerne."

So kam es also, dass die beiden zusammen zur Bar gingen und sich kennenlernten. Sie verstanden sich gut und es schien so, als ob sich eine gute Freundschaft entwickeln könnte.

„Kommst du eigentlich von hier oder bist du hergezogen?", fragte Ken. „Ich bin vor vier Jahren hergezogen." - „Und wieso?" - „Gutes Jobangebot." Hyuk erzählte Ken nicht die Wahrheit seiner Herkunft. Das wäre definitiv zu viel für den Anfang. Zudem plagen ihn die Ängste verlassen zu werden. Nach vier Jahren war Ken der erste Mensch, mit dem Hyuk sich vernünftig unterhielt. „Soll ich dir später eigentlich helfen die Sachen nach Hause zu tragen? Das sieht nach viel aus", fragte Ken. „Das wäre sehr nett, danke." Hyuk lächelte seinem Gegenüber dankbar zu und trank sein Bier aus. „Du bist mir sympathisch, Hyuk." - „Du mir auch, Ken."

Ein paar weitere Stunden vergingen und die beiden Männer standen auf um sich auf den Weg zu Hyuk zu machen. Beide sind beladen mit Einkaufstüten und der Größere führte Ken zu seinem Haus. Die Tür schloss er schnell auf und ging rein. Sein Gast folgte ihm mit kleinen Schritten und sie kamen in der Küche an. Hyuks Wohnung war sauber, fast schon steril und sofort räumte er seine Einkäufe weg. „Du lebst hier alleine, oder?", fragte Ken den Größeren. „Ja, wieso fragst du?" Hyuk sah seinen Gast an. „Kann ich vielleicht heute hier schlafen? Zu meiner Wohnung ist es ein langer Fußweg. Ich gehe auch morgen zusammen mit dir aus dem Haus." Ken schaute Hyuk bittend an. „Ich habe ab morgen frei bis zum siebenundzwanzigsten. Du brauchst also nicht früh mit mir aus dem Haus zu gehen. Ich kann dir ein Shirt und eine Jogginghose für die Nacht geben. Du kannst auch in meinem Bett schlafen, ich schlafe dann auf der Couch." Hyuk sah seinen Gast an. „Ich kann auch auf dem Sofa schlafen." - „Nein, das ist unbequem. Ich lasse dich da nicht drauf schlafen." Hyuk ging vor in sein Schlafzimmer. „Mir würde es auch nichts ausmachen mit dir zusammen in deinem Bett zu schlafen. Ich meine es sieht groß genug aus." Ken legte den Kopf schief. „Wenn das für dich okay ist, dann können wir das machen." Hyuk holte für Ken und sich Schlafsachen heraus und gab Ken etwas. „Das Bad ist direkt geradeaus, falls du dich da umziehen willst." Hyuk zog sich sein Shirt über den Kopf und wechselte es. Danach war seine Hose an der Reihe und er drehte sich zu Ken, der ebenfalls umgezogen vor ihm stand. „Bist du müde?" - „Ziemlich, ja." Ken lächelte müde. „Okay, möchtest du innen oder außen schlafen?" Hyuk legte den Kopf leicht schief. „Ich schlafe gerne an der Wand." Ken setzte sich auf das Bett und rutschte zu der Wand. Hyuk legte sich zu ihm und deckte sich und Ken zu. „Gute Nacht, Ken." - „Gute Nacht, Hyuk."

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