Denkt man jetzt dass er weglaiufen wollte? Das wollte er nicht- diese Türe war offen obwohl eigentlich alles abgeschlossen sein sollte. Er hat garnichts damit zu tun.

Die ihm fremde Person steht hinter ihm mit dem Arm an der Wand gelehnt während er auf Jungkooks kleinen Schrecken aufschmunzelt doch dann mit der freien Hand vorsichtig zur Person im dichten, weißen Schnee zeigt.
„Schau mal."
Die Stimme wirkt wie Honig und sie beruhigt Jungkook sofort  auch wenn die Person ein starkes Herzpochen in seiner Brust auslöst. Er ist an soeinae Nähe nicht gewohnt.  Die hintere Person löst einen warmen Schauer im Kleinere aus und er hört praktisch sein Blut in seinen Ohren Rauschen woraufhin er spürt wie seine Finger zu kribbeln beginnen.

Egal wie schön seine unglaublich tiefe Stimme ist, sein Verstand setzt aus und er muss sich zusammenreißen nicht zu schnell zu atmen.

Beruhig dich Jungkook-
Langsam und gleichmäßig ein und ausatmen.

Der Kleinere blickt daraufhin in die Richtung in der der Hintere zeigt weshalb er sich etwas beugt, da man durch den dichten Schnee eher weniger sieht.
„Diese Katze kommt jede Woche. Wie sie hier reinkommt ist niemandem bewusst aber was man weiß ist, dass sie diesem Mädchen gehört." erklärt er und Jungkook erblickt nun auch die graue Katze im weißen Schnee sitzen.

„Es geht schon einige Monate so, die Katze besucht ihre Besitzerin jede Woche um die selbe Zeit und lässt sie nicht allein. Wie die Katze hier her gefunden hat weiß keiner aber sie scheint ihr zu helfen." ertönt wieder die tiefe Stimme die sich wie eine Hülle um den Schwarzhaarigen legt, sodass er alles ausblendet um dieser zu lauschen. Gleichzeitig beruhigt sie seinen Puls sowie seine Atmung sodass das KRibbeln in seinen Fingern aufhört.

Seine runden, dunklen Augen weiten sich bei den Worten des Fremden und er beobachtet wie das Mädchen eher leicht bekleidet für diese Jahreszeit im Schnee die etwas klein geratene, graue Katze hochhebt.
Kurz darauf erscheinen auch schon Pfleger und eilen nach draußen um das Mädchen mit ihrem Vierbeiner in den Armen wieder in die Wärme führen.

Jungkook folgt ihnen mit seinem Blick was den Jungen hinter ihm erneut zu schmunzeln bringt.
„Es gibt immer jemanden der einem Hoffnungen schenkt. Man ist nicht allein. Die Sonne geht unter bei Nacht trotzdem heißt es nicht dass sie verschwinden ist."  
Jungkook verfällt aufgrund dieser Worte kurz in seine typische Gedanken-Starre und er erschaudert nachdem ein kühler Windzug der Grund ist weshalb er erschaudert.
"Es gibt immerhin noch Sterne"
Daraufhin dreht sich der Schwarzhaarige um, doch er erkennt nur wie ein Hellbrauner Haarschopf hinter einer Glastür verschwindet und den kleineren überfordert stehen lässt.

Was war das denn gerade?
Er schluckt und eine kurze Zeit lang starrt er in die Richtung wo der Hellbraunhaarige  eben verschwunden ist.
Nur weil die Sonne Nachts untergeht heißt es nicht dass sie verschwunden ist?

Leise seufzend weicht sein Blick wieder raus ehe dieser auf die Schnee Spuren auf dem Boden fällt, die in der Wärme zu schmelzen beginnen.

Hoffnung?

Er schüttelt den Kopf. Welche Hoffnung? Vor allem wer?

Er lebt für sich und er will nicht von irgendwem abhängig sein. Es ist sein Leben-
Welche Hoffnung soll ihm dabei helfen?
Die Hoffnung dass seine Eltern ihm hier rausholen?
Die ist schon lange gestorben.
Anscheinend wollen sie dass er seine ganze Jugend hier vergeudet obwohl er eigentlich zusammen mit Jimin im Tanzstudio sein könnte. Tanzen ist hier für ihn so gut wie verboten, da es ja eine viel zu große körperliche Anstrengung ist. Sie haben ihn ja hier reingesteckt.
Seine Leidenschaft wird ihm einfach entzogen sowie seine Freiheit sodass sie für ihn schon vollkommen egal zu sein scheinen und das alles weil sie wollen das er isst.
Wieso kann man nicht verstehen dass er es nicht will?
Oder eher nicht kann-
Wenn sie ihn weiter zwingen dann wird er nicht gerade nachgeben, eher im Gegenteil.
Er will nicht gezwungen werden, versteht man das nicht?
Also was hat also Hoffnung damit zu tun?
Er ist sowieso hoffnungslos, seit dem man ihn hier reingesteckt hat. Seine Lebensfreude und der Funken Motivation zu leben ist vollkommen erlischt.
Er existiert nur in diesem Leben, wenn man es überhaupt so nennen kann.
Er wollte leben, er wollte dagegen ankämpfen aber im Endeffekt hat er es einfach so hingenommen wie es ist.
Dann ist er eben anders, es ist dann eben so.
Also was soll schon passieren wenn alles endet?
Es macht sowieso keinen Sinn mehr.

„Jungkook?" ertönt aufeinmal eine ihm bekannte tiefe und raue Stimme die jedoch dem vorherigen nicht ansatzweise das Wasser reichen kann. Er seufzt bloß und dreht sich nicht einmal um, sondern streckt ihm einfach sein Handy hin, dieses dann angenommen wird.
„Was geht dir denn so durch deinen Kopf dass du so in den Schnee starrst?" fragt dieser daraufhin schief grinsend was der Schwarzhaarige  in der Reflexion der Scheibe erkennen kann.
„Nichts besonderes..." haucht er jedoch nur bevor er wie in einer Art Trance and Hoseok vorbei in sein Zimmer geht, dieser ihn nur mit schief gelegtem Kopf hinterher sieht.

-

„Wieso so niedergeschlagen?" ertönt die amüsierte raue Stimme von Yoongi dieser anscheinend gerade noch geschlafen hatte und seitlich auf seinem Bett liegt. Mitlerweile hat Jungkook es geschafft ein Gesprächspartner zu finden. Die Zeit hier ist nach einer Zeit sehr einsam, außerdem ist Yoongi nicht sehr gesprächig und deshalb ein guter Zimmernachbar.
Einige seiner schwarzen Haarsträhnen fallen schlaff und glanzlos in sein Recht blasses Gesicht was ihn krank aussehen lässt. Er sieht wahrscheinlich nicht besser aus doch ihm selber fällt das garnicht mehr auf.

Mit einem abfälligen Schnauben lässt der Jüngere sich auf sein Bett fallen.
„Ich hab kein Bock mehr aufs Leben" entkommt es ihm leise Lachen woraufhin ein amüsiertes seufzen vom Älteren ertönt.
„Ich war kurz davor zu verrecken aber irgendwie sagte meine Körper nope und ja- mir ist etwas bewusst geworden Kleiner."

Daraufhin setzt er sich auf und blickt mit seinen dunklen Augen zu seinem Mitbewohner während dieser verwirrt aufschaut.
Was meint er damit? Will er ihm jetzt etwa auch eine Standpauke halten? Wie alle anderen? Er dachte dass wenigstens er ihn einigermaßen verstehen würde aber da lag er wohl falsch.
„Das Leben ist beschissen und es wird nicht besser."
Auf diese Aussage muss Jungkook erstmal losprusten woraufhin Yoongi mit einstimmt.

"Zumindest verstehst du mich. Ich meine wir befinden uns in der Klapse, wie tief kann man noch sinken?"
"Mein Psychologe würde jetzt einfach sagen, dass es dann nur noch einen Weg geben würde."
" Und der wäre?"
"Nach oben" grinst Yoongi und Jungkook verdreht die Augen.

"Jaja"
"Wer weiß, vielleicht gibts ja doch Hoffnung für uns hoffnungslosen Fälle. Aber wer weiß was passiert"

Doch dann ertönt ein Klopfen an der Tür sodass Yoongi sofort innehält und sie beide zur Tür blicken woraufhin der Kopf von Hoseok erscheint.

„Na kommt ihr beiden, Mittagessen steht an."

•Why Can't You Just Accept Me?•Where stories live. Discover now