Das Experiment oder der Schokokuss

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Unsicher stand Michael auf und quetschte sich an den Holzpulten vorbei, bis er an der Wandtafel angekommen war.

Erwartungsvoll stand er da.

"Also Mr. Clifford, wir haben hier eine Vakuumpumpe, eine Glassglocke mit einem Ventil und einen Schokokuss. Mögen sie Schokoküsse?"

Michael nickte zögernd.

"Hier haben sie einen Schokokuss, beissen sie jetzt bitte die Oberseite ab."

Michael nickte verwirrt, nahm die in Alufolie eingepackte Süssigkeit, packte sie auf und biss den oberen Teil, genau so, wie Mr. Maschmeier es ihm gesagt hatte, ab.

Als er in die Klasse blickte, fiel ihm auf, dass Cat, Calum und Ashton kicherten, wärend Luke einen hochroten Kopf hatte und auf sein Physikbuch schaute.

Er drehte sich wieder zu Mr. Maschmeier um und gab ihm den, nun geköpften Schokokuss.

"Sehr gut, Mr. Clifford. Wir tun jetzt ihr Werk unter die Glassglocke, schliessen die Vakuumpumpe an und schliessen das Ventil. Was denken sie, wird passieren?"

"Ich weiss es nicht..."

"Oh, da meldet sich jemand, Ja Mr..."

Mr. Maschmeier schnippte mit den Fingern.

"Hemmings." Kam es von Luke und Michael drehte sich um.

Die Röte in seinem Gesicht hatte nachgelassen, war jedoch nicht ganz verschwunden, aber seine Augen glänzten motiviert.

"Mr. Hemmings?"

"Die Eiweiss-Zuckermasse wird expandieren, weil die Sauerstoffbläschen darin durch den höheren Luftdruck mehr Moleküle bekommen." (Vertraut mir bitte nicht, keine Ahnung ob das richtig ist... HAHAH.)

Mr Maschmeier zog überrascht eine Augenbraue hoch.

"Achso? Dann werden wir dies mal eben ausprobieren und schauen ob Mr. Hemmings recht hat."

Michael stand unbehaglich am Lehrerpult und wartete bis Mr. Maschmeier die Pumpe eingeschaltet, den Schokokuss darunter gestellt und eine Glassglocke darübergestülpt hatte.

Physik war ein schrecklich langweiliges Fach.

Was interessierte es Michael, was diese Moleküle trieben.

Weitaus interessanter war Luke, der sich angeregt mit Ashton unterhielt.

Die mochten wohl Physik.

Er liess seinen Blick wandern und stiess wieder auf die Tusse von vorher, allerdings hatte er vergessen wie sie hiess. Als sie bemerkte, dass er zu ihr schaute, zog sie ihren Ausschnitt tiefer und beugte sich nach vorne, was ihrem Sitznachbarn - einem typischen Rugbyspieler- sehr gefiel.

Michael wendete sich von der aufmerksamkeitsheischender Schlampe ab und Beobachtete das Klassenzimmer weiter.

So wie es aussah, gab es eine klare Rangverteilung.

Wieder eine 'dieser' Schulen.

Michael seufzte und blickte auf die Rugbyspieler, die sich einen Dreck um den Unterricht scherten - sie würden wahrscheinlich sowieso auf ein College kommen - und lieber über die Aufstellung im nächsten Spiel sprachen und auf die Emos, die ganz hinten sassen und schrecklich jämmerlich aussahen, wie sie mit ihren schwarzen, in den Stirnen hängenden Fransen auf irgendetwas schauten und sich selber bemitleideten. Michael war auch einmal einer von ihnen gewesen. Bald hatte er allerdings gemerkt, dass es dann für ihn noch schwieriger war, sich irgendwo einzuleben und er hatte es gelassen. War wohl nur eine Phase gewesen. Eine schwierige, schwierige Phase. Die Narben davontrug, die er allerdings gut unter den schicken Armbändern verbarg.

Er blinzelte und vertrieb somit seine Tagträumereien, nur um herauszufinden, dass die ganze Klasse - inklusive Mr. Maschmeier - ihn erwartend anschaute (Naja, die Rugbyspieler vielleicht nicht).

Michael drehte sich zu dem Schokokuss um und trat erst einmal einen Schritt zurück.

Wow.

Die weisse Masse war gefühlt 100 mal grösser geworden und erhob sich in einer Säule aus der nun leeren Schokohülle unter der Glassglocke.

"Also, Mr.Clifford, können sie uns sagen was sie sehen?" Sagte Mr.Maschmeier bestimmt nun schon zum zweiten Mal.

"Ähm..."

Hatte Michael schon erwähnt, dass er es hasste zu sprechen?

"Das gleiche was Lu-, ähm, Mr. Hemmings gesagt hat."

Das war ja mal bicht schlecht, für seine Verhältnisse.

Trotzdem gab es vereinzeltes Kichern in der Klasse.

"Und in ihren eigenen Worten, Mr. Clifford?"

"Die weisse Masse ist grösser geworden."

"Sehr gut. Und wieso?"

Shit.

"Ich weiss es nicht."

Und dann fing Mr. Manschmeier den ganzen Quatsch, den man sowieso im späteren Leben nie benutzen würde, an zu erklären und Michael schaltete ab.

The Boy With Pink Hair [Muke au] (pausiert)Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu