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Yunjin Pov.

"Ich gehe dann Mal bis nachher Haesung", verabschiedete ich mich und nahm meinen Rucksack, bevor ich mich auf den Weg nach Hause machte. Lust hatte ich nicht wirklich, aber mit Shiwon's Eigenart sollte ich mich doch langsam angefreundet haben.

"Hallo Yunjin", begrüßte mich eine dunkle, raue und zu tiefst erschaudernde Stimme aus der Ecke neben mir, was mich auf der Stelle zum stehen bleiben verleitet. Ich sah in genau diese Richtung und konnte niemanden erkennen, doch dann kam aus dem Schatten der Ecke, ein mir unbekannter Mann zum Vorschein.

"Wer sind Sie?", fragte ich höflich, dennoch musste ich mich wirklich Zusammenreißen, nicht gleich wegzulaufen, solch eine Ausstrahlung hatte er.

"Mein Name ist Kwon. Es ist mir eine große Ehre dich, den, auf der einst mein eigen, ein Auge geworfen zu haben scheint", mit verwirrtem Blick sah ich Kwon an und versuchte seine wirren Worte in meinem Kopf zu ordnen.

Sein eigen? Ein Auge geworfen?

"Shiwon...", rutschte mir sein Name viel zu schnell über die Lippen und Kwon begann zu lächeln. Es schien so als würde er versuchen diese Konversation in eine Richtung zu lenken, welche nicht meiner Vorstellung entsprach.

"Ich muss dann gehen, bitte entschuldige mich", sagte ich darauf und drehte mich vielleicht etwas zu schnell um, ja fast panisch.

Da packte er mich, zog mich in die dunkle Ecke aus welcher er kam und drückte mir unsanft seine viel zu große und starke Hand auf meinen Mund.

"Shhhh, wir wollen doch kein Aufsehen erregen", es war gleich, dass in der Dunkelheit nichts zu sehen war, doch das Lächeln auf seinen Lippen wurde mit jeder Sekunde breiter und die Aura welche ihn umgab, so Dominant, als wären es zwei zusätzliche Hände, die mich fesselten.

Ich war wie gelähmt.

Kwon nahm seine Hand von meinem Mund und einige Sekunden vergingen bevor ich seinen warmen Atem an meinem Gesicht spürte. Was war hier eigentlich los? Wieso konnte ich nicht einfach fliehen?

So hilft mir doch jemand!

"Jetzt, gehörst du mir, Yunjin", raunte er in mein Ohr und wie eine Hypnose, wurde mein Körper immer schwächer und ich hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden, wenn das so weiter ging.

"Wenn du es auch nur wagst ihn anzufassen Kwon, dann bringe ich dich eigenhändig um-", doch in seinem Satz wurde er unterbrochen.

"Lass ihn los!", hörte ich eine Stimme von links, dort wo das helle Licht des Schulflurs schien. Es war die Stimme eines Engels, der rettete mich.

"Oh hallo Shiwon, wir haben uns ja lange nicht mehr so unterhalten. Sag, ist das hier nicht dein neues Projekt nachdem du kläglich versucht hast-", aber soweit ließ Shiwon ihn gar nicht reden, sondern unterbrach ihn mit einem Tonfall, der neu für mich war. Shiwon wurde wütend.

"Lass ihn los habe ich gesagt oder du wirst es bereuen!", brüllte er zornig und brachte so Kwon mich loszulassen. Man hörte sein Lachen, Dominat und als würde man in einen Bann gezogen werden ohne es zu wollen.

"Mein lieber kleiner Shiwon. Du weißt genau, ganz genau, das du gegen mich keine Chance hast anzukommen. Das war damals schon so und wird heute, jetzt in diesem Moment, noch genau so sein", redete Kwon auf Shiwon ein und ich erkannte, wie Shiwon bereits in die Ecke gedrängt war, hinter ihm nur noch die kalte Wand und vor ihm ein großer junger Mann.

Hatte Shiwon gerade etwa Angst? Ich sah auf seine Beine, welche zu zittern schien und seine eben so lauten Worte waren nun versiegelt. Dieser Kwon war so unheimlich, das selbst Shiwon Angst bekam.

"Lass uns gehen Shiwon", sagte ich leise und ging zu ihm, ohne Kwon eines Blickes zu würdigen, bevor ich die Hand meines Nachhilfelehrers nahm und ihn mit mir zog.

Kwon jedoch verfolgte uns nicht, was auch gut so war.

Was für eine gruselige Situation.

Winter Flower Where stories live. Discover now