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Gedämpftes Licht strahlt von der Decke und hüllt den Raum in eine entspannende Atmosphäre. Meine Hand ist um ein Glas geschlungen und ich drücke den Zapfhahn herunter, worauf hin die gelbgoldene Flüssigkeit ins Glas läuft und am Ende eine perfekte Schaumkrone das Bier ziert. Ich stelle es dem Mann  hin, der an der Theke sitzt, der sofort danach greift und einen  großen Schluck nimmt. Er redet mit seiner Begleitung, die hin und wieder viel zu schrill kichert und der Typ sie darauf hin so ekelhaft anstrahlt, dass ich glaube, mich übergeben zu müssen. Ich hasse die Menschen die her kommen, vor allem wenn sie dann so rum turteln. Sie sind viel zu laut, anstrengend und undankbar. Ich will nur meine Arbeit erledigen. Es ist ja zum Glück meistens nur zwei Tage die Woche, außer ich muss für wen einspringen, wie heute. Ich hatte heute sicherlich besseres zu tun, aber es schadet nie mehr zu verdienen, grade in meiner Situation. Auch wenn ich Emilia dafür heute absagen musste und das lässt meine schlechte Stimmung nur noch mehr ansteigen. Heute ist unser Date-tag. Emilia hat es vorgeschlagen, damit wir uns öfter sehne und nicht nur kurz, wenn es zeitlich passt. Sie ist einfach zu süß. Mein Studium frisst einfach momentan so viel Zeit und das arbeiten verstärkt meinen Zeitdruck noch. Doch ich brauche das Geld. Zum Glück sind es nur noch drei Monate. Emilia und ich Daten nun schon seit einem Monat und bei dem Gedanken, dass ich sie heute nicht küssen und im Arm halten darf, stelle ich dem nächsten Kunden das Glas mit etwas zu viel Wucht auf den Tisch. Doch ich reiße mich schnell wieder zusammen und lege ein freundliches Lächeln auf, bevor ich die nächsten Kunden frage, was sie trinken wollen. Ich hätte mir unseren Mittwoch wirklich besser vorstellen können. Es ist eigentlich der perfekte Tag, da Emilia am Donnerstag immer später Schule hat, weswegen wir länger Zeit verbringen können. Danach fahre ich sie dann meistens nach Hause und komme dadurch zwar viel zu spät selbst ins Bett, doch es stört mich nicht. Meine Energie scheint nicht mehr durch Schlaf gewonnen zu werden, sondern durch ihre nähe. Sie macht mich so unfassbar glücklich und ein breites Grinsen bildet sich auf meinen Lippen wenn ich an sie denke. Ich fülle erneut einige Gläser mit Alkohol und stelle sie auf ein Tablett, was meine Kollegin sofort entgegen nimmt und den Kunden bringt. Heute ist es zum Glück relativ leer, wie oft unter der Woche. Meistens sind nur ein paar Männer da, die ihren Feierabend mit einem Bier einleiten und auch schnell wieder verschwinden um am Morgen wieder fit zu sein. Allerdings schweifen meine Gedanken deshalb immer wieder zu Emilia. Ich hätte sie zu gern heute gesehen, sie hat so enttäuscht am Telefon gewirkt und das ist gar nicht gut. Ich konnte es nicht ertragen sie leiden zu sehen. Emilia sollte glücklich sein. Ich liebe ihr lächeln, wie ihre Augen dabei funkeln und wie sie sich jedes mal schüchtern durch die Haare streicht, wenn ich ihr Komplimente dafür mache. Verdammt alles an ihr ist einfach so perfekt, dass ich es kaum ertrage, nicht in ihrer Nähe zu sein.

Emilia ich will dich immer bei mir haben, jetzt sofort bis in alle Ewigkeit. Wie soll ich mich denn noch so lange zusammen reißen? Am liebsten würde ich dich einfach einpacken und sofort mitnehmen. Endlich nur bei dir sein, wir beide, für immer. Es dauert einfach zu lange bis sich mein Traum endlich realisieren wird. Drei Monate. Drei verdammte Monate, bis du endlich mir gehörst. Wenn alles gut geht. Aber ich werde schon dafür sorgen. Mein Engel. Ich hoffe, ich finde schnell eine Stelle und wenn ich genug gespart hab, ein schönes Haus. Unser zuhause. Weit weg von hier. Weg von dieser Welt, die uns beiden nie gut getan hat. Deine Eltern, die so etwas vollkommenes wie dich überhaupt nicht verdient haben, genauso wie deine Freunde. Ich werde dich retten. Ich werde dein Prinz sein, der dich aus dem Turm befreit und den du ewig dafür lieben wirst. Ich werde der gute sein, oder? Natürlich werde ich es. Ich weiß, dass du es genauso willst wie ich. Du zeigst es mir in jedem Blick, jeder Berührung, jedem Kuss. Du willst nur bei mir sein. Deswegen warst du auch so traurig vorhin. Aber bald ist es so weit. Bald. So bald. Bald bist du mein und mein Herz rast bei dem Gedanken. 

"Zwei Sex on the beach, Nathan.", reist mich Catherine aus den Gedanken und deutet auf die zwei Gäste, die scheinbar in meiner kurzen Abwesenheit hineingekommen sind. Meine Haut beginnt zu prickeln und mein Atem wird schneller.

Liebe mich!حيث تعيش القصص. اكتشف الآن