11. Erfrierungen und mein geliebter Onesie

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Noch bevor die Sonne aufging, befanden er uns an einem improvisierten Set. Ich stand neben Jem und Kevin, wir waren alle drei in dicke Daunenjacken gehüllt.

"Ihr seit wieder dran." Rief uns eine Stimme zu, ich wusste nicht genau, wer es gewesen war.
Ungern gab ich einer Assistentin meine schöne dicke Jacke.
Es war wirklich eine Herausforderung für mich, nicht mit den Zähnen zu zittern, während wir die einzelnen Szene drehten.

Zwischendurch hatten wir kleine Pausen, in welchen uns Tee oder andere heiße Getränke gebracht wurden.
Ich weiß nicht, wie oft wir die letzte Szene am Vormittag gedreht hatten, doch ich konnte meine Finger fast nicht mehr spüren.
Leider trug Clary in diesem Abschnitt ein knappes schwarzes Kleid mit schwarzen Heels und eine Lederjacke, welche nicht wirklich wärmte.

"Alles klar! Wir haben die Szene im Kasten." Teilte Joe uns die erlösende Nachricht mit.
Jamie, welcher in deiner Schattenjägermontur neben mir stand, schien auch an Erfrierungen zu leiden. Sofort eilte eine junge Assistentin, welche meiner Meinung nach, ihn sehr reizend fand, zu ihm und hielt seine Daunenjacken hin. Jamie ergriff sie und zog sie an.

Auf dem rechten Oberarm der Jacke stand 'Jamie Campbell Bower; TMI'. Theoretisch müsste mein Name auf meiner Jacke stehen. War mir noch gar nicht aufgefallen.
Ich weiß nicht, wo der Typ mit meiner Jacke abgeblieben war, doch er erschien nicht.
Zitternd stand ich nun neben Jamie und suchte verzweifelt meine Jacke.

Super, ich würde in New York einen Erfrierungstod erleiden. Es gibt schon die seltsamsten Wege, ins Gras zu beißen.

"Hier." Jamie legte mir vorsichtig seine Jacke über.
Ich warf ihm einen dankenden Blick zu.
"Damit du mir nicht erfrierst." Er grinste schief.

Jamie war also doch ein Gentleman.

Jetzt hatte ich allerdings ein schlechtes Gewissen, denn er stand jetzt in der Kälte.
Die junge Assistentin, besser gesagt, Jamies Schatten, engagierte sich sofort, ihm eine neue Jacke zu beschaffen.
Was für ein Service!

In der Mittagspause wollte Jem umbedingt den Schaulustigen Autogramme geben. Ich weigerte mich mit allem was ich hätte dazu, den einzigen warmen Ort, nämlich den 'Wohnwagen' für die Schauspieler, zu verlassen.
"Sophie komm schon! Ich will da nicht alleine aufkreuzen." Quengelte sie.
"Jamie kommt auch mit."

Erstaunt hob dieser den Kopf, er wusste wohl vorher noch nichts von seinem Glück.
"Also um ehrlich zu sein," begann er, doch Jem brach ihn mitten im Wort ab: "Fang bloß nicht so wie Sophie an."
Gespielt beleidigt ließ er den Kopf sinken, dabei fielen ihm einige Strähnen ins Gesicht.

Sophie, hörst du wohl auf ihn anzuschmachten?! Ermahnte ich mich selbst.
Meine Begeisterung für gewisse Personen war wirklich aus dem Ruder gelaufen.

"Na gut, ich komme mit." Hab ich nach einige Minuten nach. Jem hatte mich mal wieder weich geredet.
Ich hatte Jamies Jacke immer noch an.

Als wir an die Absperrung traten, wurden die Rufe der Fans immer lauter. Ich hatte meine Haare offen, die künstlichen Locken blieben, dank der fünf Flaschen Haarspray.

Ich war wirklich überwältigt von den ganzen Leute. Alles wollten unbedingt ein Autogramm. Um ein Foto mit mir wurde es sich fast geprügelt.
So berühmt war ich eigentlich nicht, woher kenne die mich alle?!

"Du unterschätzt 'Game of Thrones'" beantwortet mir Mr. Campbell Bower dir Frage. Ich fragte mich langsam wirklich, ob er Gedanken lesen kann? Und woher ist er auf einmal bitteschön gekommen?
Das wird mir unheimliche.

"Glaubst du?" Fragte ich ihn, während ich einem jungen Mädchen ein Autogramm auf ihr Sansa-Plakat gab.
Jamie nickte nur.

Es waren auch einige Paparazzos anwesend. Langsam glaube ich, dass ich auch die Popularitätsrate von Mortal Instruments unterschätzt habe.

Den Fotografen zu liebe stellten Jem, Jamie und ich uns zu dritte in eine Reihe, damit sie ein paar Fotos hatten. Kevin stellte sich noch an den Rand.

Der Nachmittag war noch anstrengender als der Morgen, da drei von den vier Szene Kampfszenen waren.
Ich stellte mich erstaunlich gut an, auch Jem hatte mehr Selbstvertrauen.
Über Jamie, Kevin, Aidan, geschweige denn Lee müssen wir gar nicht reden.

•••

Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen.

Es war halb fünf.

Ich nahm schnell eine Dusche, um meine Haare von den Chemikalien zu befreien. Jedoch ist 'schnell' das falsche Wort, da ich immer noch ein Eiszapfen war.

Wie wollte noch zusammen essen. Ich glaube sogar hier im Hotel, wenn ich mich recht entsinne.
Also beschloss ich, meine Rentiert-Onesie anzuziehen.
Dazu schlüpfte ich in ein paar schwarz Converse.
Sehr stylisch, wenn ihr mich fragt.

Schnell entfernte ich noch mein iPhone vom Ladegerät, wobei ich fast den kompletten Nachttisch abgeräumt hatte.

Etwas orientierungslos stand ich im Gang. Welches war Jems Zimmernummer gewesen?
Eine Frage, die ich mir leider nicht beantworten konnte. Also klopfte ich einfach an dem, von welchem ich dachte, dass es ihres wäre.

Natürlich hatte ich mich geirrte, wäre auch ein Wunder gewesen, wenn nicht.

Aidan öffnete mir die Tür und begann zu lachen.
"Weihnachten war erst vor kurzem." Bekam er so gerade raus. Er konnte sich vor Lachen immer noch nicht halten.

"Danke, ich weiß."

Beleidigt schaute ich ihn an, mein Onesie ist beneidenswert.

"Es ist Januar, nicht Juni." Konzerte ich und schaute auf seine kurze Hose.
"Weißt du wo Jems Zimmer ist?"

"Eins weiter rechts." Informierte er mich.
Ich bedankte mich schnell, boxte im, weil er sich schließlich über meiner Onesie lustig gemacht hat, auf den Oberarm und klopfte an Jems Tür.

Dieses Mal öffnete auch wirklich sie, erleichtert trat ich ein.

Es war noch einer Person anwesend.

Jamie.

•••

Ich hatte das Zimmer wieder verlassen, da Maddie mich anrief. Nun stand ich wieder auf dem Gang.

"Wer ist das auf deinem Whatsapp Profilbild?" Fragte sie mich mit einer lechz zitternden Stimme.

"Warum? Stimmt was nicht?" Fragte ich sie erstaunt.

Ich hatte eines von Jem, Jamie und mir gewählt, auf welchem wie unsere Kostüme trugen. Es war wirklich ein schönes Bild.
Normalerweise bin ich sehr kritisch, aber so ein gelungenes Bild von mir gibt es wirklich nicht oft.

"Wer ist das rechts neben dir?" Fragte Maddie mich erneut. Ihr Stimme hatte einen merkwürdigen Unterton bekommen.

"Jamie." Ich konnte ihre Fragerei immer noch nicht verstehen.

"Jamie Campbell Bower?"

"Ja, wie drehen gemeinsam 'The Mortal Instruments'", erklärte ich ihr die Situation.

Sie antwortete mir nur: "Wir müssen reden."

Das klang gar nicht gut.

I can't resist youWhere stories live. Discover now