Kapitel. 28×

3.9K 233 29
                                    

-Brooke's Pov-

Angst und Panik machte sich in mir breit, und ich ging wortlos ein Stück nach hinten, wurde jedoch von Niall, welcher mir seine Finger um mein Handgelenk schlang, aufgehalten. Ich schluckte laut, als er mich weiterhin, sowohl skeptisch, als auch abwartend ansah.

,,Also, was hast du da an deinem Hals?", wiederholte er sich, dieses mal jedoch langsamer, als zuvor. ,,G- Gar nichts.", log ich stotternd. Ich wollte erneut versuchen einen Schritt nach hinten zu wagen, da mir seine Nähe und dieses Thema zu viel wurden. Doch dieses mal stand er auf, und legte seine Hand auf meine Schulter. ,,Natürlich ist da was, warte mal.", sprach er und kam auf mich zu, doch ich ging erneut einen Schritt nachhinten.

,,Blieb bitte kurz stehen, ich werde dir wirklich nichts tun, ich möchte nur nachsehen.", sagte er und lief einfach weiter auf mich zu und legte seine Hand an meine Taille. Sein Blick ganz konzentriert und skeptisch.

,,Bitte Niall, lass es.", flüsterte ich zitternd. Meine Lippen bebten, während die Angst meinen Körper immer mehr beherrschte. ,,Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir nichts tun werde." Leicht genervt darüber, dass ich mich so benahm und mit ihm diskutierte, kam er noch näher an mich ran entfernte meine Haare von meiner rechten Schulterhälfte. Ich konnte nichts anderes tun, als  stock steif stehen zu bleiben. Zitternd beobachtet ich, wie Niall meinen Hals skeptisch ansah. Ich wollte mich wehren, wollte ihn von mir weg drücken, doch der Schock saß einfach zu tief. Er hatte sie gesehen. All die Erinnerungen kehrten zurück. Niall blickte mich wieder an, mit einem Blick den ich nicht deuten konnte. Ängstlich sah ich ihm in die Augen, brach aber sofort den Blick Kontakt ab. Meine Atmung beschleunigte sich, und mein Körper spannte sich enorm an. Ich spürte, wie sich die Gänsehaut immer stärker an meiner Haut ausbreite.

,,Warum hast du da eine Narbe an deinem Hals?", fragte er ohne den Blick von mir abzuwenden. Sein Blick kritisch und angespannt. Seine Nähe machte mir so zu schaffen, dass mein Körper zu zittern begann. Doch ich sah ihn nicht an. Ich schwieg. Ich hatte Angst er würde es heraus  finden, ich fühlte mich einfach unwohl, wenn ich nur daran dachte ihm alles erzählen zu müssen. Das könnte ich einfach nicht ertragen. Ich hatte immer versuchte die Narbe, -welche von meinem Hinterohr bis nach hinten entlang ging. 5 cm lang. Zu verstecken, um den Fragen entkommen zu können,- doch er hatte sie entdeckt.

,,Hey Brooke, sieh mich mal an.", erklang seine Stimme und ich konnte seinen intensiven Blick auf mir spüren. Trotzdessen hielt ich meinen Blick weiterhin auf den Boden gerichtet. Ich konnte ihm nicht in seine auffordernden, kalten Augen sehen. Ich merkte, wie meine Augen immer feuchter und schwächer wurden. Unerwartet spürte ich, wie er seine kalten langen Finger unter meinen Kinn legte und es nach oben drückte. Ich zuckte zusammen und ging einen Schritt nach hinten.

,,Ich tue dir nichts, das habe ich dir schon einmal gesagt, versprochen!", sprach er plötzlich sanft. Nach dem er sich sicher war, dass ich ihm in die Augen sah, sprach er weiter. ,,Brooke, wie ist die Narbe an deinen Hals gekommen?" Er sah mich weiterhin fragend und skeptisch zugleich an. ,,Ich kann dir das nicht erzählen.", wimmerte ich und spürte schon, dass ich jeden Moment in Tränen ausbrechen würde, wenn er nicht aufhören würde, weiter nach zu fragen. Zu schlimm waren die Erinnerungen.

,,Warum nicht? Wovor hast du Angst?" Als er dies sagte, sah er mich mitfühlen an, doch auch die Verwirrung konnte ich deutlich in seinen Augen sehen. Genau jetzt merkte ich, wie die Tränen sich den Weg von meinen Augen hinunter bahnten. Immer mehr flossen hinunter, als ich an alles zurück dachte. Warum hatte er mich nur darauf angesprochen, ich hatte immer versucht alles zu verdrängen, doch es klappt einfach nicht, es wird mich immer wieder einholen.

,,Ich kann es einfach nicht.", schluchzte ich und fing noch stärker zu weinen an. Niall stand verwirrt und überfordert neben mir und wusste anscheinend nicht, was er tun sollte oder was hier los war. Wie kam es denn auch rüber, wenn ich wegen einer Frage so zusammen brach? Aber keiner kannte den Grund dafür. Niemand.

,,Hey, uhm pshht hör auf zu weinen, du musst es mir nicht erzählen, okay?", fragte er besorgt und schien komplett überfordert. Meine Knie verloren den Halt und ich sackte zusammen, als sich die Erinnerungen, wie ein Film in meinem Kopf abspielten. Niall nahm mich sofort an der Hand, um mich hoch zunehmen, doch erneut zuckte ich unter Tränen zusammen. Warum berührte er mich immer? Er sollte mich einfach inruhe lassen und nicht anfassen.

,,Ich tue dir nichts, versprochen! Ich möchte dir nur auf helfen. ", versicherte er mir einfühlsamer. Und Ich ließ mich von ihm hoch ziehen, da ich mich nicht wehren konnte, zu schlapp war mein Körper. Ich versuchte mich etwas zu beruhigen. Wir gingen zusammen in das Zimmer zurück, wo ich mich gleich auf das Bett setze. Ich wollte nur noch schlafen, einfach an gar nichts mehr denken. Ich hatte mir vorgenommen, nicht mehr daran zu denken, ja ich hatte es sogar geschafft, doch dann in den Momenten, wo ich dachte, dass ich es vergessen könnte, tauchten die Erinnerungen wieder auf.

,,Du solltest jetzt besser schlafen.", sprach Niall nach mehreren Minuten der Stille, in welchen wir beide unbeholfen überall hin, nur nicht uns in die Augen gesehen hatten. An der Tür gelehnt, fixierte er mich mit seinem undeutbaren Blick. Ein kleines Nicken meinerseits, mit Tränen überströmen Gesicht, gab ich ihm als Antwort. Kurz  bevor er mit seiner Hand die Türklinke berührte, drehte er sich leicht in meinem Richtung.

,,Ich weiß zwar nicht, was genau los ist, doch ich kann dir eines sagen. Halte dich nicht zu sehr daran fest, denn weißt du, die Vergangenheit ist nun mal die Vergangenheit, das geschehene ist nicht mehr Rückgängig zumachen. Also was nützt es einem noch daran festzuhalten?" Rau und leise erklang seine Stimme er, doch er schien abwesend zu sein. Ich war geschockt von Niall, da so etwas aus seinem Mund kam, und dass er mich auch nicht gezwungen hatte etwas zu erzählen, wunderte mich am meisten.

Nach diesen Worten, ging er ohne mich noch einmal zu beachten aus den Zimmer. Sein Verhalten, schien wieder das selbe zu sein. So kühl und abwesend. Ich hatte das Gefühl, dass er mit seinen Worten nicht nur über mich gesprochen hatte. Die Worte die seinen Mund verlassen hatten, hörten sich so einfach an, doch so ist es nicht und wird es wahrscheinlich niemals sein, wie oft hatte ich es nur versucht? Mein Gesicht drückte ich in meinen Kopfkissen in der Hoffnung, dass man meine Schluchzter nicht mehr hören würde. Niemand wird mich verstehen können. Womit habe ich dies alles nur verdient? Was habe ich so schlimmes in meinem leben getan, dass ich von soviel Pech verfolgt worden bin?

Immer wieder wälzte ich mich im Bett herum und weinte vor mich hin, in der Hoffnung, dass diese ganzen Erinnerungen aus meinem Kopf verschwinden würden. Heute war nach langem einer dieser Tage, an wechem ich so intensiv an alles zurück dachte, doch ich wollte es nicht. Die Schmerzen in meiner Brust nahmen immer mehr zu, und es schien, als würden sie mich Innerlich immer mehr zerfressen. Ich wollte das diese ganzen Erinnerungen aus meinem Kopf verschwinden, aber es klappte einfach nicht. Mein Kopf pochte immer stärker und stärker. Taumelnd stand ich auf und lief Richtung Bad zu. Alles drehte sich, wegen der starken Kopfschmerzen. Noch rechtzeitig hielt ich mich am Waschbecken fest und hielt kurz inne. Immer wieder atmete ich langsam ein und aus, bis ich mich wieder beruhigt hatte und die Kopfschmerzen etwas nachgelassen hatten. Ich ließ das kalte Wasser laufen und ließ es in meine Hände fließen, um es mir ins Gesicht spritzen zu können. Dies tat ich einige male, bis ich mich wacher und kräftiger fühlte. Mein Gesicht, welches so rot, blass und angeschwollen war, war auf keinster weise zu übersehen. Schnell wand ich meinen Blick von dem Spiegel ab, um nicht weiterhin in mein verzweifeltes und ängstlich Gesicht sehen zu müssen.

Ich suchte nach einem Handtuch um mir mein Gesicht trocknen zu können, fand jedoch keines. Frustriert seufzte ich laut und suchte in den Schränken nach Handtüchern. Doch leider fand ich nur Toiletten Papier. Im letzten Schrank befanden sich, eine Handcreme, ein Nasen spray und eine Tablettendose. Mit gerunzelter Stirn nahm ich mir die Tablettendose in die Hand und laß mir durch was dort drauf stand. Meine Augen weiteten sich. Ich kannte diese Tabletten nur zu gut, ohne diese konnte ich es damals selbst nicht mehr aushalten. Nur sie ließen mich einwenig zur Ruhe kommen, als ich es am meisten benötigte ,,Hypnotika" stand in geschwungener Schrift drauf. Meine Stirn legte sich noch mehr in Falten und ich wurde verwirrter. Wieso hatte Niall Schlafabletten bei sich? Benutze er sie etwa selbst? Und wenn ja, warum?

Our Unforgettable story [wird Überarbeitet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt