Kapitel 14

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"Sirius?", fragte sie vorsichtig. Er war als einziges hier. Der junge Black saß auf seinem Krankenbett, die Beine angezogen starrte er auf seine Hand. Vermutlich betrachtete er auch seinen Ring. "Kann... kann ich rein?"

Sein Blick schnellte nur kurz zu ihr, um dann wieder auf seine Hand zu schauen. Sie nahm es als Erlaubnis und setzte sich vorsichtig auf die Kante seines Bettes. Katie blieb still. Sagte kein Wort und wartete einfach.

"Weißt du, als ich damals die Ringe gekauft habe, habe ich immer gehoft, die Frau heiraten zu können, die ich Liebe. Ich habe die Ringe damals mit bedacht gewählt. Habe mir viele Gedanken gemacht, was könnte ihr gefallen? Würde sie viel Glitzer wollen, oder doch eher ganz schlicht. Für mich war immer klar, meiner soll einfach sein, aber für den Frauenring war ich mit meiner Mutter in sieben verschiedenen Schmuckläden. Sie wollte mich immer zu mehr Diamanten überreden, damit er schön prozig wirken konnte, doch ich habe mich immer geweigert und schließlich für den entschieden, den du jetzt trägst"

Katie hatte trotz der blöden Situation zwischen ihnen ein Lächeln auf den Lippen. Hieß es, dass Sirius ihn wirklich selbst ausgesucht hatte. Zwar ursprünglich für die Liebe seines Lebens und nicht für Katie, aber sie konnte es nicht ändern. Würde es aber am liebsten.

"Ich liebe den Ring. Er ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Genau richtig. So einen habe ich mir schon immer gewünscht", meinte sie dann und es stimmte sogar, als sie noch einmal einen Blick auf jenen geworfen hatte. Über Sirius Lippen huschte ein erfreutes Lächeln, dass aber gleich wieder verschwand.

"Mit der Zeit habe ich mich damit abgefunden, dass ich vermutlich niemals meine Liebe heiraten würde, es sei denn, sie war reinblütig und meine Eltern mochten sie. Meine Eltern hatten mit verschiedenen Familien Verhandlungen, naja ich bin ja auch keine schlechte Partie, aber vor allem war ich so begehrt, weil ich erstgeborener bin, aber dein Vater hat viel Geld geboten"

"Na toll, jetzt bin ich auch noch verkauft worden", schnaubte Katie und lehnte sich an einem Bettpfosten an. "Was hast du denn geglaubt, um was es bei den Verhandlungen geht?", fragte Sirius spöttisch, doch Katie winkte nur ab. Das war gerade wirklich unwichtig. Damit konnte sie sich auch noch in den nächsten Wochen beschäftigen.

"Dein Vater hat unbedingt darauf bestanden, dass ich dich heiraten soll, obwohl er genau gewusst hatte, dass ich nicht denselben Glauben meiner Eltern teile. Sobald ich letzten Sommer abgehauen bin, haben viele Familien die Verhandlungen abgebrochen, ich war ja nicht mehr würdig genug, doch dein Vater blieb standhaft, wurde noch dringlicher."

Katie konnte sich keinen Reim darauf machen. Wieso sollte ihr Vater ihr einen Mann erhandeln, der nicht seinen Idealen entsprach. Es klang fast so, als wollte er sie beschützen. Vor irgendetwas, nur vor was? Und wenn er sie beschützen wollte, wieso tat er ihr das überhaupt an?

"Aber er hat dich gefoltert!", wiedersprach Katie heftig. Sirius schüttelte den Kopf. "Lucius hat. Nicht dein Vater. Er hat nicht einmal hingesehen" "Was es noch schlimmer macht! Es bedeutet quasie, dass er ein Feigling ist" Sirius sah endlich auf. "Dein Vater ist kein Feigling. Er wollte dich beschützen, durch eine Heirat mit mir und keinem Bastard der die alten Reinblutregeln befolgt und wir Beide werden herausfinden warum! Du wirst mir einmal noch danken, dass ich nicht die Reinblutregeln und die ganzen Gesetze befolge."

Es wurde wieder still zwischen den beiden. Sirius hatte den Blick nicht von Katie abgewand, dafür hatte Katie ihren gesenkt. Pomfrey kam und teilte ihnen mit, dass mit Sirius wieder soweit alles in Ordnung war, er den heutigen Tag aber noch im Krankenflügel bleiben soll, damit er morgen wieder mit der Schule starten konnte.

Noch nicht einmal eine Woche war Katie hier und schon steckte sie Metertief in der Klemme. "Was haben die Ringe jetzt auf sich?", fragte schließlich Katie und zog die Füße an. "Die Ringe", fing Sirius an, "sind mit mehreren Zaubern belegt. Einer davon ist der Eifersuchtszauber. Sobald wir jemanden vom anderen Geschlecht in der Nähe des anderen sehen, werden wir eifersüchtig. Wenn wir wissen, dass es nur ein Freund ist, können wir uns beherschen, aber zu Beginn ist es immer sehr schwer."

Unloved OrphanWhere stories live. Discover now