Kapitel 34

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Der Morgen begann nicht gerade gut. Obwohl die Sonne ihre Strahlen durch die Fenster schickte und die Vögel wunderbare Lieder zwitscherten, trotz kühlem Herbst, hechtete Katie aus dem Bett, konnte sich gerade noch so von der Bettdecke befreien und in Bad stürzen, als sie sich über der Kloschüssel übergab.

Sirius hatte ihr nur verdutzt nachgesehen, als sie so überstürzt losgerannt war, aber er folgte ihr schließlich und hielt ihr die Haare aus dem Gesicht. "Na toll", murrte Katie und spülte ihren Mund aus. "Die Morgenübelkeit. Auf die hätte ich verzichten können", schnappte sie beleidigt und putzte sich dann die Zähne. Sie schob schon eine etwas größere Kugel vor sich her.

"Alice und Frank wollen heute heiraten, aber nur im ganz kleinen Kreis. Da es immer gefährlicher wird, haben sie gesagt, wollen sie es im Ministerium machen und nur Dorcas und Remus sind als Trauzeugen dabei. Aber nachher treffen wir uns bei ihnen in ihrem kleinen Häuschen auf eine Feier", erklärte ihr Sirius kurz, der einen Brief von der Eule entgegen genommen hatte, der anscheinden von Remus war.

"Wenn die beiden es sich so wünschen", stimmte Katie zu. Sie hatte nicht vor, irgendjemandem vorzuschreiben, wie wer zu heiraten hatte. Jeder tat es auf seine Art und weiße, wie er es für richtig empfand und Katie verstand die Beweggründe, dass man so etwas wunderbares nicht in so einer grauenvollen Zeit machen wollte.

Katie war vor ein paar Tagen in der Winkelgasse gewesen und hatte mitangesehen, wie Mütter panisch mit ihren Kindern von einem Geschäft zum nächsten gerannt sind, um ja schnell wieder nach Hause in Sicherheit apparieren zu können. Dabei war die Winkelgasse immmer so ein fröhlicher Ort gewesen, in dem so viel Magie herrschte.

Sie hatte gesehen, dass Madam Malkins immer jeden Kunden mit Angst geweiteten Augen ansah, bevor sie ihn erkannte und dann etwas ruhiger wurde. Der Quidditchladen hatte ganz geschlossen und auf der Tür stand: für unbegrenzte Zeit geschlossen.

Katie hatte auch nur schnell ihre Besorgungen gemacht und war dann zu Hause von Sirius besorgt erwartet worden. Ihre Ausbildung zur Heilerin hatte sie im schnelldurchlauf abgeschlossen und war fertig ausgebildetet Heilerin mit Schwerpunkt auf Flüchen und magische Verletzungen, speziell hierbei auf Zaubertrankunfälle.

Sobald Sirius also von Aurorenaufträgen heimkam, musste er sich einer kompletten Untersuchung bei seiner Frau unterziehen, die er auch irgendwie genoss. Wer hatte es auch nicht gerne, wenn die Frau einen umsorgte?

James musste auch bei besonders schwierigen und gefährlichen Aufträgen im Nachhinein zu Katie, auf Befehl Lilys natürlich. Von selbst würde er das nicht tun, aber wer wollte den Zorn seiner Frau auf sich? Genau, keiner. Außerdem war James nicht Lebensmüde. Naja, meistens zumindest nicht.

Katie sprang unter die Dusche und ließ das Wasser auf sie niederprasseln. Sie liebte diese Regendusche und Sirius musste sie oft darunter wieder hervorziehen, weil sie sonst dort übernachten würde. Aber heute war es nicht so schlimm. Sie stieg schnell wieder aus der Dusche und wickelte sich in ein großes Handtuch ein, bevor sie ihre Haare mit einem Schwenker trocknete.

Katie wollte zwar ein Animagus werden, aber sie hatte das nach hinten geschoben. Als erstes das Kind, dann sehen wir weiter, hatte sie Sirius mitgeteilt und dieser hatte es zufrieden zur Kenntnis genommen. Er wollte nicht, dass seine Frau solche Risiken während der Schwangerschaft auf sich nimmt.

Sie lief einmal quer über den Gang und öffnete dann mit Schwung die Tür. Sirius schob gerade ein paar Kleiderbügel auf die Seite, um besser das nächste Kleid sehen zu können. Er hatte anscheinden beschlossen, heute für sie ein Kleid herauszusuchen.

"Was hälltst du hiervon?", fragte er sie und hielt ihr einen der Kleiderbügel hin. Es war ein Jumpsuite, mit grüner Hose und schwarzem Spitzenoberteil und um die Taille wurde ein grüner Rock gebunden. "Hast du gut gewählt", lobte sie, gab ihm einen Kuss und stellte dann passende High Heels daneben.

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