27. Weihnachten

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... er wollte gar nicht daran denken, was Vernon mit ihm machen würde...


„Bist du sicher, dass niemand da ist, der uns kennt?", fragte Harry unsicher, während er sich die Kapuze seiner Jacke tief ins Gesicht zog.

„Ich habe jetzt schon dreimal geschaut und niemanden gesehen. Also ja, ich bin mir sicher", entgegnete Hermine und verdrehte lächelnd die Augen. Harry betrachtete sie unauffällig. Sie trug eine dunkle Jeans, einen Hoodie und eine Winterjacke. Auch sie hatte ihre Kapuze tief ins Gesicht gezogen, damit sie keiner erkannte. Als sie bemerkte, dass Harry sie anstarrte, griff sie lächelnd nach seiner Hand und zog ihn sanft neben sich her.

„Wenn das jetzt immer so ablaufen sollte, dass wir uns fünfmal umsehen müssen, falls wir zusammen im Park spazieren gehen wollen, dann lass uns doch lieber bei mir zuhause treffen", schmunzelte Hermine und drückte Harrys Hand leicht.

„Das haben wir in den letzten beiden Tagen doch schon gemacht. Und außerdem, wo bleibt denn da der Nervenkitzel?", wollte Harry grinsend wissen. Hermine lachte.

„Du steigst immer durch mein Fenster, damit meine Eltern dich nicht erwischen und wir müssen immer aufpassen, dass meine Eltern nicht unangekündigt in mein Zimmer kommen. Für dich ist das nicht genug Nervenkitzel?", prustete Hermine und hielt sich den Bauch.

„Naja, wenn man es so sieht, dann würde ich einfach mal behaupten, dass es doch schon genug Nervenkitzel ist, wenn ich bei dir bin", entgegnete Harry lächelnd und verkreuzte seine Hand mit Hermines. Gemütlich schlenderten sie den Kiesweg im Park entlang.

Es war, obwohl es Winter war, ein wunderschöner Tag. Die Sonne strahlte. Entfernt konnten Harry und Hermine Kinderlachen wahrnehmen. Im Park war nicht viel los. Ab und zu sahen die beiden ein Pärchen auf einer Bank sitzen, oder eine Familie mit Kindern, welche am Teichufer fangen spielten. Der Winter hatte seine Spuren hinterlassen. An den Bäumen hingen keine Blätter mehr, der Weg war von dem Schneesturm, welcher ein paar Tage zuvor gewütet hatte, noch zugeschneit, weshalb es bei jedem Schritt, den Harry und Hermine machten, knatschte. Der Teich, den sie umrundeten, war völlig vereist.

„Es ist so friedlich Harry", bemerkte Hermine lächelnd.

„Fast so, als gäbe es keine Sorgen auf der Welt", ergänzte Harry.

„Weißt du, ich finde, wir sollten uns in den nächsten Tagen wieder im Park treffen. Ich mag es hier in dieser Jahreszeit am liebsten. Es kommt einem so vor, als wäre es wie in einem Märchen", meinte Hermine und blickte verträumt auf den vereisten Teich, auf dem die ersten Leute schon Schlittschuh fuhren. Dann drehte sie sich grinsend zu Harry.

„Wenn du wieder gesund bist, dann werde ich dir das Schlittschuhlaufen beibringen", informierte sie Harry.

„Ich hätte auch ehrlich gesagt nichts anderes von dir erwartet", entgegnete Harry lächelnd. Friedlich fuhren sie ihren Spaziergang durch den Park fort und genossen den Frieden, der sie umgab.




In der nächsten Woche geschah nicht viel. Mehrmals hatte Harry sich rausgeschlichen um sich heimlich mit Hermine zu treffen. Mal war er heimlich bei ihr zuhause gewesen, wenn das Wetter nicht gut gewesen war, oder sie waren im Park und achteten darauf, dass niemand den sie kannten, sie entdeckte. Die meiste Zeit unterhielten sie sich, hielten Händchen und gewöhnten sich an diese neue Situation. Zwischenzeitlich trafen sie sich auch mit den anderen, um Filme zu schauen, zu reden oder einfach nur, um gemeinsam Zeit zu verbringen.




„Ist dir eigentlich schon einmal aufgefallen, dass wir auf Dates gehen?", fragte Hermine, welche ihren Kopf auf Harrys Schulter gelegt hatte. Harry, welcher einen Arm um Hermines Schultern gelegt hatte, zog überrascht die Augenbrauen hoch.

Das Leben von Harry PotterWhere stories live. Discover now