Kapitel 93

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Kapitel 93

Januar und Februar 1997


„Bis bald.", flüstere ich und schaue Fred wehmütig in die Augen. Er hält meine Hände fest in seinen und zieht sie zu seinen Lippen, um einen Kuss darauf zu hauchen. „Wir haben die Spiegel.", wispert er und seine Lippen formen ein schelmisches Grinsen. „Wir können uns immer sehen, wenn du es möchtest." Ich nicke eifrig und muss lächeln. „Dann jeden Abend.", entgegne ich ihm und er lacht auf. „Vielleicht hätte ich das etwas eingrenzen sollen.", scherzt er und fährt sich dann durch die Haare. „Was mach ich nur die ganze Zeit ohne dich?" – „Mich vermissen wäre ein Anfang." – „Das sowieso." Er legt einen Arm um meine Schultern. „Vielleicht sollte ich die Zeit auch noch nutzen, die mir bleibt, ehe ich dich durchgehend an der Backe habe.", lacht er und ich schaue ihn empört an. Er küsst mich auf die Schläfe und ich kann nicht anders als zufrieden lächeln. Er schlingt beide Arme um mich und drückt mich feste an sich. „Mach's gut, Lupin.", sagt er und zwinkert mir zu. „Wir sehen uns, Weasley.", entgegne ich ihm und lache auf. „Ich liebe dich.", füge ich hinzu und schließe für einen Moment die Augen. Sein Griff lockert sich ein wenig. „Ich liebe dich auch.", flüstert er und als ich zu ihm aufschaue, schenkt er mir ein herzerwärmendes Lächeln. „Eh, ihr Turteltauben, ich will eure traute Zweisamkeit ja nicht stören, aber es ist gleich 11 Uhr und ich weiß nicht, ob der Zug auf Emilia wartet.", bemerkt George von der Seite. „Oh.", mache ich und lasse Fred los. „Bis dann, George!" Schnell umarme ich den Zwilling und er lacht auf. „Und ich dachte, ich bekomme auch so eine ausführliche Verabschiedung.", jammert er und ich muss grinsen. „Beschwer dich nicht zu laut, sonst verpflichte ich auch dich zu täglichen Spiegel-Dates.", lache ich und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Bin ja schon ruhig.", gluckst George er. Mit einem letzten Kuss verabschiede ich mich von Fred und laufe dann auf den Zug zu, der seine Türen bereits geschlossen hat. Das Horn der Lok ertönt und nur wenige Augenblicke bevor sich die Lok in Bewegung setzt, greife ich nach der Stange an einer der Türen und ziehe mich die Treppen hoch. Als die Lok langsam losrollt, drehe ich mich noch einmal um und winke den beiden mit einer Hand zu. Fred erhebt ebenfalls seine Hand und hauch mir einen Luftkuss entgegen. Ich fange ihn auf und verschließe meine Hand darum. Mit einem Lächeln drücke ich meine Faust an mein Herz und schrecke dann heftig auf, als wir plötzlich in einen Tunnel einfahren und alles Licht von meinen Augen genommen wird.

Ich muss schnell blinzeln, damit ich wiedersehen kann und öffne mit aller Kraft die Tür ins Innere des Zuges. Ich hieve mich hinein und schließe die Tür dann schnell wieder hinter mir. „Das war knapp.", gluckse ich und klopfe meinen Pullover zurecht. Ich atme tief durch, rücke den Rucksack auf meinem Rücken zurecht und trete dann in den Flur ein.


Das Schulhalbjahr geht stressiger weiter, als es vor den Ferien geendet hatte. Die Vorprüfungen standen an und die Lehrer schienen zu glauben, nach den Ferien hätten wir Schüler genug Energie dafür getankt. „Miss McClair, es reicht für Ihren Abschluss nicht, mit Ihrem Körper anwesend zu sein. Auch Ihr Geist sollte sich am Unterricht beteiligen." Ich schrecke auf, als Professor McGonnagal mit einem Buch auf meinen Tisch schlägt und blinzle schnell. Ich war fast weggenickt, denn statt zu schlafen hatte ich die halbe Nacht mit Fred gesprochen. Ich schlucke und setze mich aufrecht hin. Als die Professorin sich von mir abwenden will, räuspere ich mich. „Miss Lupin.", sage ich und sie dreht sich mit hochgezogener Augenbraue wieder zu mir um. „Sie sollten besser als alle anderen wissen, dass mein Name nicht Lupin ist, Miss McClair. Und wie sehen Sie eigentlich aus? Bekommen Sie nicht genug Schlaf?" Ich schüttle den Kopf. „Nein, ich heiße Lupin. Also..." Ich blicke mich in der Klasse um, die Hälfte der Blicke sind auf Professor McGongagall und mich gerichtet, ein paar Schüler sind selbst dabei, einzuschlafen und zwei meiner Mitschülerinnen schauen mich nur genervt an. „Ich habe den Namen meines Vaters angenommen. Hat man Sie nicht in Kenntnis gesetzt?" Die Lehrerin schaut stutzig zu mir herunter. „Ist das so? Dann verzeihen Sie. Nein, davon wusste ich noch nichts. Ich werde mit Professor Dumbledore darüber sprechen." – „Alles klärchen.", erwidere ich und strecke mich. Die Lehrerin schaut mich mit einem letzten schneidenden Blick an und dreht sich dann auf der Stelle um, um wieder vor die Klasse zu treten.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt