Kapitel 40

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31. Oktober 1994

Heute ist mein Geburtstag und gleichzeitig der Tag, an dem die anderen Zauberschulen hier in Hogwarts eintreffen sollen. Ich bin gerade erst aufgewacht. Es ist Dienstag und ich muss erst zur 3. Stunde in den Unterricht (die erste fällt aus und die zweite ist regulär frei), darum lasse ich mir etwas mehr Zeit als sonst und genieße die warme Dusche. Es ist kühl geworden und mir war, als hätte ich schon die ein oder andere Schneeflocke am Himmel gesehen. Frisch geduscht hüpfe ich die Treppenstufen herunter, in den Gemeinschaftsraum, der relativ voll ist. Heute fallen einige Stunden aus, weil McGonagall beispielsweise mit dem Festbankett am heutigen Abend beschäftigt ist. Dennoch beachtet mich niemand. Hermine lächelt in meine Richtung, kommt jedoch nicht auf mich zu. Neville sieht mich nervös an, schaut immer wieder zu mir, kommt aber auch nicht herüber. „Morgen.“, lächle ich in die Runde und ich werde zurückgegrüßt. „Morgen, Em.“ – „Hi.“ – „Morgen.“ Hab ich mich vielleicht im Tag vertan? Oder haben sie meinen Geburtstag schlichtweg vergessen? Kann ja mal passieren. Mh. Ein bisschen enttäuscht mache ich mich auf in die Große Halle.

Der Vormittag zieht sich. Ich habe eine Stunde Zaubertränke und eine Doppelstunde Zauberkunst, ehe es endlich zur Mittagspause schellt. Als ich die Große Halle betrete, läuft mir ein Rotschopf in die Arme. Es ist George, ausnahmsweise mal von seinem Zwillingsbruder getrennt. Er scheint mich schon gesucht zu haben, nimmt mich hoch und wirbelt mich herum. „Alles Gute zum Geburtstaaag.“ Endlich jemand, der daran denkt. George ist tatsächlich der erste. Mit einem Kuss auf die Wange setzt er mich ab und grinst. „Dankeee.“, ich grinse ebenfalls, suche dann jedoch nach seinem Bruder. „Fred ist im Gemeinschaftsraum, und da gehen wir beide jetzt auch hin.“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Was macht er da und warum gehen wiaaaaaah… George, lass mich runter!“ George hat mich, als wäre es das einfachste auf der Welt, mal eben über seine Schulter geworfen und marschiert jetzt mit mir Richtung Gemeinschaftsraum. „George ich hab Hunger…“ Am Fuße der Treppen setzt er mich ab. „Warte doch mal ab.“ Er grinst immernoch. „Bist du jetzt zu faul, mich die Treppen hochzutragen?“, lache ich und er zieht eine Grimasse in meine Richtung.

Als wir an der Fetten Dame ankommen, hält er mir plötzlich die Augen zu. „Hey!“, beschwere ich mich, vertraue ihm dann jedoch und lasse mich durch das Portrait führen. Ich höre Stimmen und Gepolter. „Sie ist da.“, zischt jemand. „Neville, pass doch mal auf!“ – „Tschuldigung.“ – „Psst jetzt.“

„Bereit?“, fragt George. „Keine Ahnung.“, lache ich. George nimmt die Hände von meinen Augen. „Überraschung!“, ruft eine Meute und Jubel bricht los. Dann beginnen sie im schiefen Chor Happy Birthday zu singen. Alle sind da; Ginny, Neville, Hermine, ein paar Schüler aus meinem Jahrgang, Harry, Ron, Katie, Lee, sogar Dobby der Hauself, und natürlich: Fred. Sie haben mich nicht vergessen!

Ich strahle und applaudiere laut, als sie fertig sind mit singen.

Dann kommt als erstes Neville zu mir. Er steht mir am nächsten. „Alles, alles Liebe zum Geburtstag!“ Er will mich umarmen, zieht dann aber schüchtern wie er ist doch zurück und ich umarme ihn einfach. „Danke, Neville.“ Er drückt mich einmal feste an sich. Ich muss sagen Neville ist einer der Personen, die man für sein Leben gern umarmt. Es gibt Menschen, die einfach nicht umarmen können, die irgendwie herzlos und formlos umarmen. Aber bei Neville fühlt man sich wohl. Wir lösen uns voneinander und er zieht ein Päckchen aus seiner Jackentasche und gibt es mir. „Ist nur was Kleines.“, stammelt er. „Ich wollte doch gar nichts.“, lache ich und reiße das Papier herunter. Es ist eine große Packung gemischter Süßigkeiten aus dem Honigtopf. „Oooh… Danke, Neville. Ich liebe das Zeug!“ Ich küsse ihn auf die Wange und er wird knallrot. Schnell dreht er sich um und verschwindet in eine Ecke des Gemeinschaftsraumes. Kaum ist er weg, kommt Hermine schon auf mich zu. Sie drückt mich feste und liebevoll an sich (noch einer der Menschen, dessen Umarmung deinen Tag versüßt). „Alles alles Guuute!“, singt sie. „Dahankee“, singe ich zurück. Wir lösen uns und auch sie zückt ein Paket hervor.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt