𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred Weasley

Kapitel 76

HERE WE GO AGAIN.

06. Juli 1996

Dumbledore erlaubte mir, die letzte Schulwoche auch noch zu Hause zu bleiben. Schließlich waren alle meine Prüfungen geschrieben und neuen Stoff würde ich auch nicht mehr verpassen. Mein Koffer wurde mir zugeschickt und mein Zeugnis sollte, wie jeden Sommer, auch bald eintreffen.

Heute ist der erste offizielle Ferientag und das bedeutet: Eröffnungstag für Weasleys Zauberhafte Zauberscherze. Nachdem Fred noch einen ganzen Tag gebraucht hatte, um auszunüchtern, habe ich den Zwillingen die letzte Woche tatkräftig beim Einräumen und Dekorieren ihres Ladens geholfen und heute ist es endlich so weit. Zwischen Fred und mir ist alles geklärt – ich habe mich auch nur noch etwa 100 Mal entschuldigt – worüber ich heilfroh bin. Damit steht der Eröffnung und den Sommerferien nichts mehr im Wege.

Die Zwillinge stehen vor dem Spiegel in Fred's Badezimmer. George geht sich das dritte Mal durch die Haare und Fred scheitert gerade daran, seine Krawatte zu binden. „Lass mich mal.", meine ich schließlich und Fred gibt auf. „Sag mal, seid ihr nervös?", frage ich, als ich gerade den Knoten festziehe. „So.", mache ich und zupfe sie noch gerade. „Nervös?", ertönt es aus wie aus einem Mund. „Wir sind nie nervös." Die beiden schauen sich an und grinsen. Ich schüttle den Kopf und verlasse das Badezimmer. „Ich mach uns mal eine Kanne Tee bevor's losgeht." Die beiden scheinen mich gar nicht wahrzunehmen und zupfen gegenseitig an ihren Anzügen herum. Ich gehe durch Fred's Zimmer hindurch, widme dem Klammotenstapel auf dem Bett einen kurzen Blick – die beiden wollten heute perfekt aussehen und das braucht seine Zeit – lasse ihn jedoch unberührt. Schnell lasse ich meinen Blick durch den Rest des Zimmers schweifen. Zwei Wände sind dunkelblau, der Rest weiß. Das Bett ist ein hölzernes Doppelbett und an der gegenüberliegenden Wand steht ein – jetzt halbleerer – massiver Kleiderschrank. Auf einer Kommode neben der Tür steht ein Bild von uns beiden. Daneben ein Kaktus. Schlicht, aber gemütlich.

Ich verlasse das Zimmer und setze in der Küche eine Kanne Tee auf. Als ich darauf warte, dass das Wasser kocht, lasse ich meinen Blick aus dem Fenster schweifen und werde von einer Menschenmenge angezogen. Ich hüpfe von dem Hocker, auf dem ich mich niedergelassen hatte und öffne das Fenster, um einen besseren Blick darauf erhaschen zu können. Bei dem Anblick, der mir gewährt wird, muss ich grinsen. Vor dem Eingang des Ladens steht bereits eine Menschenschlange, die mehrere Häuserblocks bis zum Wizz Hard Bücherladen reicht. „Das gibt's nicht...", murmle ich zu mir selbst. Freude macht sich in mir breit. „Wahnsinn!", rufe ich aus und winke einem Zauberermädchen zu, das mich bemerkt und mir zuerst zugewunken hatte. Ich schließe das Fenster wieder mit einem Grinsen auf dem Gesicht und blicke zur Uhr. Zehn Minuten bis zur Eröffnung. Wie aufregend.

Endlich kommen auch die Jungs aus dem Bad und ich reiche jedem eine Tasse Tee. „Das müsst ihr euch ansehen!", meine ich und deute aus dem Fenster. „Was ist'n da los? Hat Florean Fortescue wieder Sommerferienrabatt?", fragt Fred und wendet seinen Blick schnell wieder ab. „Dummerchen. Die stehen für euren Laden an!" – „Was?", fragen beide gleichzeitig und hechten zum Fenster.

Als ihnen bewusst wird, dass die Menschenmasse tatsächlich für sie da ist, fällt beiden fast die Kinnlade herunter. „Bei Merlins verwaschener Unterhose...", flüstert George überwältigt. Die Zwillinge schauen sich an, nicken sich zu und atmen tief durch. „Bereit.", sagen sie gleichzeitig und klatschen sich einmal ab. Ein Grinsen macht sich über ihre Gesichter breit und sie wenden sich entschlossen vom Fenster ab. „Auf geht's!", verkündet Fred und zupft noch einmal an seinem Umhang. Als sie das Zimmer verlassen wollen, halte ich sie an den Armen fest. „Wartet. Bevor ihr runter geht..." Sie sehen mich erwartungsvoll an. „Wollte ich nur, dass ihr wisst, dass ich wahnsinnig stolz auf euch bin.", verkünde ich mit einem warmen Lächeln. Fred formt ein „Danke" und George grinst nur dankbar. „Und jetzt, runter mit euch und rockt das!", lache ich und lasse mich von Fred noch einmal küssen, ehe ich ihnen durch das Labor eine Treppe hinunter in den Laden folge.