Kapitel 121

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Ich entschuldige mich schon einmal vorweg, dass ich leider jetzt wieder so viel Stress habe, dass nicht mehr jeden Tag ein neues Kapitel kommen kann, aber ich gebe weiterhin mein bestes. Das Schreiben beruhigt mich und ist eine wunderbare Ablenkung zum Lernen. 

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3. Mai 1998

Ich lege meinen zitternden Finger auf den schwarzen Plastikknopf, zögere jedoch einen Moment, bevor ich die Klingel endlich eindrücke.

Ein Gong ertönt im Inneren des Hauses und ich mache einen großen Schritt zurück. Ich fülle meine Lungen mit frischer Luft und verhake meine Hände miteinander, um ihnen Halt zu geben und sie daran zu hindern, wild zitternd durch die Gegend zu schwingen.

Die schwere Tür schwingt nach innen auf und der Anblick des Mannes darin versetzt meinem Herz einen Stich.

«Hallo.», sage ich leise und schlucke.

«Hallo?», erwidert er fragend und legt die Stirn in Falten. Er mustert mich, sieht an mir herab und schaut mir dann direkt in die Augen. Sein Blick wird weicher. «Emilia?», fragt er und ich nicke sanft.

Sie hat es ihm also erzählt. Das macht einiges leichter. Oder?

Er atmet tief durch. Sein Blick ist besorgt, die Augen hinter der Hornbrille sind müde und untermalt von dunkeln Ringen. Er zieht die Tür ein Stück weiter auf und macht im Türrahmen Platz. «Komm rein.», bittet er mit kratziger Stimme.

Ich nicke und folge seiner Bitte.

Kaum bin ich in den Flur eingetreten, ertönt schon die helle Stimme eines kleinen Mädchens aus dem Wohnzimmer und die kleine Sophia kommt in den Flur gestürmt.

«Ist das Mummy? Oh... Du bist nicht meine Mummy. Hallo! Wer bis du?» Sie hat lockige braune Haare, trägt ein gelbes Kleid und drückt sich einen schwarzen Kuscheltierhund an die Brust – den, dessen Ohr ich bei meinem letzten Besuch ausversehen abgerissen hatte.

«Ich heiße Emilia.», sage ich vorsichtig und schenke ihr ein Lächeln.

«Wills du meine Kuscheltiere sehen?», fragt das kleine Mädchen mit einem Strahlen.

Ich schaue Tom an, der verhalten nickt und nehme dann Sophias Hand an, die sie mir fordernd entgegenstreckt. «Ja, sehr gerne.»

Sie zieht mich ins Wohnzimmer, das sich seit meinem letzten Besuch kaum verändert hat.

«Das hier ist Romulus.», erzählt Sophia und hält den Hund in ihrer Hand hoch. «Mummy hat ihn genennt. Ich fand das doof, aber sie hat gesagt das passt.» Ich stutze. Romulus? Doch Sophia gibt mir gar keine Zeit näher darüber nachzudenken. «Und das hier ist Hundi. Den Namen hab ich ihm geben. Das passt viel besser. Er ist ja auch ein Hund.» Sophie lässt meine Hand los und zieht sich an der Couch hoch.

«Das ist Pinky.» Sie deutet auf das pinke Pferd, das vor mir auf dem Boden liegt und beginnt, auf der Couch auf und ab zu hüpfen.

«Und welches ist dein Lieblingskuscheltier?»

Sie drückt den schwarzen Hund etwas fester an sich. «Romulus.» Sie hüpft noch einmal, dann lässt sie sich auf ihren Po fallen. «Pinky ist manchmal böse zu Romulus, weil Pinky auch mit Hundi freundet sein will. Dann zaubert Pinky manchmal böse Sachen, aber Romulus kann viel tollere Zaubers. Mh...» Sie nimmt den Hund in ihre ausgestreckten Hände und lässt ihn durch die Luft fliegen.

«Deine Kuscheltiere können... zaubern?»

Sie nickt wild. «Nur Pinky und Romulus.», sagt sie, als wäre das selbstverständlich.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt