N' bisschen bedrunken

889 79 27
                                    

[Sirius p.o.V]

"Hey Krone, wetten ich kann besser twerken als du!?"

Lautes Jubeln und Pfeifen drang durch den allgemeinen Lärm aus Musik und Gelächter an mein Ohr.

Es war schon spät in der Nacht, doch die Party im Gemeinschaftsraum schien noch lange kein Ende zu nehmen.

Überall tanzten und feierten die Schüler und Schülerinnen den Gewinn des Quidditchpokals.

Die Stimmung war mehr als ausgelassen, was nicht zuletzt an den vielen Drinks lag, die die älteren Schüler schon intus hatten.

Eventuell hatte ich auch ein bisschen zu tief ins Glas geschaut.

Energisch wischte ich mir die Haare aus dem Gesicht und hielt nach James Ausschau, als plötzlich der Tisch, auf dem ich stand, zu schwanken begann.

"Wups", kicherte ich und hielt mich an James fest, der sich soeben durch die Menge vor unserem Tisch gekämpft hatte.

"Ich wette nicht!" brüllte James über die Musik und hangelte sich mit meiner Hilfe hoch zu mir.

Die Menge an Schülern unter uns brach in noch lauteren Jubel aus.

Verschwommen nahm ich wahr, wie ein goldbrauner Lockenkopf sich durch die Schüler zum Tisch kämpfte.

Bevor James und ich mit dem besagten Tanzbattle beginnen konnten, schwang sich der Lockenkopf, der sich als Remus herausstellte, ebenfalls auf den Tisch.

"Sirius, komm da runter", sagte er eindringlich und deutete auf den Boden. "James, du auch. Ihr verletzt euch sonst noch."

"Du Spielverderber", murmelte James und sprang einfach so vom Tisch. Ein paar Schüler, die lauthals buhten, wichen erschrocken zur Seite.

"Sirius", sagte Remus nochmal, als ich keine Anstalten machte, den Tisch zu verlassen.

"Pfft!" meinte ich laut, während ich mehr schlecht als recht vom Tisch kletterte, "du willst nur nicht, dass die Welt meinen wunderschönen Po zu sehen bekommt! Den willst du nämlich ganz für dich alleine!"

Ich landete auf den Füßen zwischen einigen Gryffindors, die nun lauthals lachten, und ein Blick zurück zu Remus verriet mir, dass er hochrot angelaufen war.

Remus nahm meine Hand und zog mich, den Blick fest auf den Boden gerichtet, an den Rand des Gemeinschaftsraumes zu den Sesseln.

Dort ließ ich mich widerwillig fallen. Remus vor mir drehte sich ein wenig, was aber vermutlich an meinem Sehvermögen lag.

"Vielleicht", murmelte ich benommen, "hab ich wirklich ein weenig zu viel getrunken."

"Vielleicht", meinte Remus sarkastisch und ließ sich neben mich fallen. "Gott, dass vorhin war ja mal mega peinlich." Er fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und durch die Haare, ehe er den Kopf zu mir drehte.

"Wieso musstest du denn so viel trinken? Natürlich, ich freue mich auch über unseren Sieg, aber du tust dir selbst doch nichts Gutes. Stell dir vor du wärst vom Tisch gefallen. Was ist denn los?"

Durch Remus' Worte klärte sich mein Geist und meine Sicht ein wenig, was seltsam unangenehm war. Das Gefühl der Hilfslosigkeit, welches mich in den letzten Wochen geplagt hatte, kehrte zurück.

Die Sommerferien rückten immer näher, und somit auch die Tatsache, dass ich den ganzen Sommer lang bei meiner Mutter sein musste, in diesem verhassten Haus; den ganzen Sommer lang ihre ständigen Schimpftiraden, ihre abschätzigen Blicke über mich ergehen lassen.

I love you to the Moon and back [Wolfstar] Where stories live. Discover now