Vollmond mit Folgen [2]

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[P.o.V. Sirius]

"Und dann ist er einfach umgefallen!"

James und Peter kicherten los, als hätte er gerade den lustigsten Witz erzählt und nicht von der Ohnmacht eines Slytherin Schülers bei Kräuterkunde.

Zugegeben, normalerweise hätte ich am lautesten von allen darüber gelacht. Doch in Moment war mir nicht wirklich zum Lachen zumute.

Vor Remus hatte ich zwar auf cool und unbesorgt getan, doch mein größter Alptraum wäre, wenn ihm etwas passiert, und so Anzeichen wie ein schlechtes Bauchgefühl waren da unerfreuliche Nachrichten.

Wir saßen im Gemeinschaftsraum, Lily saß halb auf James Schoß und grinste in ihr Buch, und ich bezweifelte, dass sie Zauberkunst so amüsant fand.

"Tatze, alles okay?", fragte James plötzlich und schob ein paar von Lily's Haaren weg, um mich ansehen zu können.

"Ja klar." antwortete ich schnell, und auf seinen prüfenden Blick fügte ich hinzu:"Ich denke nur grade an Moony."

"Natürlich tut er das", stellte Lily fest, ohne dabei den Kopf zu heben.

"Hey, Moons macht sein Ding, dann lässt er sich von Madame Pomfrey abchecken und kommt wieder zurück. Spätestens morgen Mittag hast du ihn wieder."

James lächelte mich aufmunternd an. Dankbar für seine beruhigenden Worte lehnte ich mich in meinem Sessel zurück.

Ab dort stellte sich der Abend als doch noch ziemlich witzig heraus.

Peter konnte den Slytherin Schüler von Kräuterkunde perfekt nachahmen und als wir uns alle wieder vor Lachen kringelten, legte Lily resigniert das Buch weg und lehnte sich an James.

Dieser schlang gerade die Arme um sie, als ich plötzlich einen Stich in der Brust verspürte und mir übel wurde.

Ich keuchte auf, fasste mir an die Brust und rutschte vom Sessel, was James aufspringen ließ. "Tatze, was ist los?" rief Lily und knielte sich vor mich hin.

"Remus. Er braucht Hilfe."

Ich wusste nicht mehr wie ich es ihnen erklärt hatte, dass Remus etwas zugestoßen war und wieso ich dass genau spürte; ehrlich gesagt wusste ich das selbst nicht.

Doch Peter, James und Lily vertrauten mir; vielleicht hatte Lily es in meinen Augen gesehen, denn sie rief:"Wir müssen es Dumbledore sagen! Oder Madam Pomfrey!"

"Nein!" Ich musste zu Remus, jetzt sofort, ich wollte zu ihm sprinten und es mit jedem noch so großen Ungeheuer aufnehmen, wenn es ihn bedrohte.

Ich erhob mich leicht taumelnd, wollte schon losrennen, als mich zwei Hände festhielten.

"Sirius, du weißt nicht mal was passiert ist! Was, wenn er gerade mit einer Riesenspinne kämpft? Wir brauchen einen Lehrer!" verzweifelt sah mich Lily an, doch ich konnte nicht warten.

"Du läufst zu Dumbledore und holst Madam Pomfrey, aber ich muss raus zu ihm, jetzt!"

Mit den Worten sprintete ich los, durch das Portraitloch, raus in die kalten verlassenen Korridore. Plötzlich war James neben mir und rannte mit, ohne dass wir wirklich wussten, wohin wir liefen.

Es fühlte sich so unwirklich an, wie ein schlimmer Alptraum, wie wir da die Gänge entlang sprinteten.

Ich brauchte keine Verschnaufpause, ich flog quasi die Treppe hinunter, und in meinem Kopf spielten sich die schrecklichsten Szenarien ab.

Remus als Wolf, wie er gerade mit einer Acromantula gebissen und zerfleischt wird, Remus, wie er unter einem Baumstamm mitten im verbotenem Wald zerquetscht wird.

I love you to the Moon and back [Wolfstar] Where stories live. Discover now