Ganz viele kleine One shots

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Das hier sind One shots aus meinem Buch "Eine täglich Dosis PJ/HDO zum mitnehmen." Viel Spaß!

#1
Percy aß, wie jeden Tag, mit seinen sterblichen Freunden in der Cafeteria zu Mittag. Plötzlich drehten sich sämtliche Köpfe zum Eingang, denn genau in diesem Moment trat Thalia Grace, Leutnant der Artemis, in den Raum. Man kann sich ja denken, dass ein 14-jähriges Mädchen mit grauen Leggins, schweren Boots und Lederjacke ein gewisses Aufsehen erregt. Ihr Bogen hing als Rucksack über Thalias Schulter. Sie trug, wie immer, das Stirnband, dass ihre Zugehörigkeit zu den Jägerinnen signalisierte. Mason, seines Zeichens Badboy, grinste und fragte sie nach ihrer Nummer. Dafür kassierte er einen Tritt in den Bauch. "Ich habe gerade keine Lust auf eine Schlägerei, also sag mir, wo ich Percy Jackson finde." Mason deutete auf den Tisch in der Ecke, wo Percy in aller Ruhe seine Pfannkuchen verzehrte. Thalia kniff die Augen zusammen, marschierte auf den Tisch zu und knallte bie Faust auf die Tischplatte. "Ich bekomme 10 Drachmen von dir, Seetangtopf.", verkündete sie und die gesamte Cafeteria schnappte nach Luft. Niemand beleidigte Percy Jackson. Niemand! Außer man wollte als Muß enden. Doch Percy kaute seelenruhig zu Ende und stand auf. "Du hast gesagt, du bekommst die Drachmen, wenn du das Monster vor mir zerschlägst.", erklärte er. "Ja, ich habe es ja auch vor dir geschafft. "
"Nein, davor habe ich doch die Empuse erschlagen."
"Die gilt aber nicht."
"Das hättest du mir vorher sagen könnten."
"Hab ich doch."
"Nein, hast du nicht."
"Doch."
"Nein."
"Doch."
"Nein."
"Nein."
"Doch."
"Siehst du?"
"Das ließ war ein mieser Trick, das eben."
"Meine Drachmen?!" So, oder so ähnlich, verlief das Gespräch. Das verließ Thalia samt Drachmen die Cafeteria und ließ eine gaffende Menge und einen wütenden Percy mit kalten Pfannkuchen zurück.

#2
Percy war seit 2 Jahren weg. Auf einem Auftrag. Kurz, er war tot, das wusste Annabeth. Sie lebte bei ihrem Vater und ging aufs College. Ohne Percy würde sie nicht nach Neu-Rom ziehen, dass hatte sie sich geschworen. Als sie nach Hause kam, war ihr Dad noch nicht da, auch Helen und ihre beiden Halbbrüder würden erst später kommen. Sie ging ins Haus und machte sich etwas zu essen. Dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und begann, an ihren Pläne für den Wiederaufbau des Olymp zu arbeiten. Nach einer Weile hörte sie die Hausklingel und erhob sich seufzend. Als sie die Tür öffnete, stolperte sie sogleich zurück ins Haus. Vor ihr stand Percy. Er hatte mehrere Wunden und seine Kleidung war zerrissen und dreckig. "Das geht nicht!", brachte sie hervor. "Du kannst es nicht sein." Percy lächelte müde. "Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe." Dann brach er zusammen. Annabeth brachte ihn ins Haus, versorgte seine Wunden und weinte. Sie konnte es immer noch nicht glauben.
Als Percy nach einer gefühlten Ewigkeit wieder die Augen öffnete und sah, wie sie sich zusammenrauerte und stumm weinte, setzte er sich auf. Er hielt sich immer wieder an irgendetwas fest, um nicht umzukippen. Als er den Tisch erreicht hatte, ließ er sich neben seine Frendin fallen. Er war so lange weggewesen. Annabeth konnte es nicht fassen. Sie hatte ihn für tot gehalten, nachdem sie knapp ein Jahr jeden Winkel der USA nach ihm abgesucht hatte. Percy nahm Annabeth vorsichtig in den Arm und strich ihr über den Rücken.
"Alles ist gut, Annabeth, ich bin ja hier. Alles ist gut."

#3
Nico schlug die Augen auf. Sein Herz hämmerte und er setzte sich auf. 23:49 Uhr. Der Hadessohn seufzte.
Schnell schwang er die Beine aus dem sargähnlichen Bett und zog Jeans und Lederjacke über. Er öffnete vorsichtig die Tür von Hütte 13 und lief zum Strand, immer darauf bedacht, keinen Lärm zu machen. Er ließ sich auf dem Steg nieder und starrte aufs Meer hinaus. Jetzt erst kamen die Erinnerungen an seinen Albtraum zurück, jetzt erst ließ er sie zu. Sie eroberten Nicos Verstand und seine Selbstbeherrschung. Ein dumpfer Schmerz errinerte ihn an den Gott des Abgrundes. Tartarus. Der Geisterkönig weinte stumm. Einzelne Tränen bahnten sich vorsichtig ihren Weg über seine Wange und fielen auf die schwarze Jeans. Kein Laut kam über seine Lippen. Nico schluchzte nicht. Das tat er nie. Die Tränen kamen und gingen, genau wie der Schmerz. Der Schmerz ging, wenn er kam. So wie jetzt. Nico hörte das leise Tapsen nackter Füße und wusste sofort, wer da kam. Will Solace setzte sich vorsichtig neben ihn. Er sagte nichts. Er legte einfach einen Arm um Nico und schaute zusammen mit ihm zum Horizont. Einzig und Allein seine Nähe reichte aus, gab Nico Kraft. Die Kraft, die spurlos verschwand, wenn Albträume und Erinnerungen ihn zerfraßen. Vielleicht verstand Will diesen Schmerz nicht, aber er half ihm, ihn zu überwinden, ein paar der Narben verheilen zu lassen. Nico legte seinen Kopf auf die Schulter des Heilers, schloss die Augen und genoss Wills Nähe und seine Hand, die durch Nicos schwarze Haare strichen.

#4
Nico schaute hoch zu den Sternen und Tränen rannen über sein Gesicht. Er dachte an Bianca. Seine Schwester hatte ihr Leben gegeben, um ihre Freunde zu retten. Er weinte lautlos. Nico versuchte, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie gegangen war. Für immer. "Ich liebe dich, Bianca.", flüsterte er in Richtung der Sterne. "Und ich werde dich immer lieben."

𝙷𝚎𝚕𝚍𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚜 𝙾𝚕𝚢𝚖𝚙/P𝚎𝚛𝚌𝚢 𝙹𝚊𝚌𝚔𝚜𝚘𝚗 𝙾𝙽𝙴 𝚂𝙷𝙾𝚃𝚂Where stories live. Discover now