Erster Tag - Möge der Wahnsinn beginnen

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Kapitel 3

Erster Tag - Möge der Wahnsinn beginnen

Takaras Sicht:

Ich wachte in den frühen Morgenstunden in einem Bett des Hospitals auf. Meine Wunden waren bereits versorgt und bandagiert. Man hatte mir einen typischen Krankenhauspyjama angezogen. Der klägliche Rest meiner Kleidung lag zusammengelegt mit dem Kuvert von gestern auf einer Kommode. Ich fühlte mich gut und ausgeruht, also stand ich auf. Ich beschloss mich nicht umzuziehen, da das Haupthaus nicht weit war, sicher kaum jemand schon wach sein würde und meine Kleidung angekokelt und voller Blut war. Besonders gut roch sie auch nicht. Die Station war offen und die Betten wurden nur durch Vorhänge abgetrennt. Ich nahm mir das Bündel Kleidung und zog meine Schuhe an. Ich schob den Vorhang zur Seite und suchte den Ausgang. Nur drei leere Betten weiter lag der scheinbar immer noch bewusstlose Madara Uchiha. Sein Anblick ließ wieder den Ärger in mir aufsteigen. Auf einem Tresen hinter dem sonst die Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte ihre Berichte schrieben stand neben einem Stapel Klemmbretter ein Becher mit schwarzen Filzstiften. Ein verlockender Gedanke machte sich in meinem Kopf breit. Ich lächelte hämisch, nahm mir einen Filzstift und schlich zu dem Uchiha. Ein geschwungener Schnauzbart wird ihm sicher gut stehen dachte ich mir, als ich die Stiftkappe abzog. Ich hielt den Atem an und näherte mich seiner Oberlippe. Noch bevor ich einen Strich malen konnte stürzte er sich auf mich und fixierte mich am Boden unter sich. Ich wand mich unter ihm. Er hielt meine Arme an die Seiten meines Kopfes gedrückt. „So einfach kommst du nicht an mich ran Kleine" meinte er mit kratziger Morgenstimme. „Ich wollte dir nur die Decke richten" verteidigte ich mich. Er lachte auf. „Wer's glaubt, ich hab' genau gesehen, wie du den Stift genommen hast." „Ja klar und warum würdest du dann noch weiter im Bett liegen, wenn du doch eh schon wach gewesen wärst, hm?" „Ist das so schwer zu erraten? Weil ich noch weiterschlafen wollte und nicht wie du gleich aus dem Bett springe" sagte er vorwurfsvoll. „Frühaufsteher sind die ersten Gewinner" sagte ich in einem belehrenden Ton. „Jetzt geh endlich von mir runter oder hast du's so nötig?" Er lächelte. „Vielleicht, aber mit einer wie dir kann ich eh nichts anfangen." Ich schlang ein Bein um seine Hüfte, drehte uns beide um 180°, befreite meine Hände und hielt sogleich seine fest. „Das wundert mich nicht mit einer Frau wie mir bist du eben überfordert" stellte ich fest.

Auktorialer Erzähler:

Auf einmal regte sich sein bestes Stück zwischen ihnen. Es war nicht anders zu erwarten, dass der Uchiha eine Morgenlatte bekam, wenn sich Takara in der Reiterstellung auf ihn setzte. Madara gefiel es wie sie ihm Kontra gab. Von den fügsamen, schwachen, sofort auf ihn anspringenden Weibern hatte er sich satt gesehen. Die temperamentvolle Uzumaki weckte sein Interesse zunehmend. Takara sah tiefer und sprang von ihm runter. „Das is ja widerlich, kannst du dich nicht zügeln?!" keifte sie ihn an. „Wer da wohl überfordert ist" sagte er gelassen grinsend, immer noch am Boden liegend mit nun lässig hinter dem Kopf verschränkten Armen. „Das reicht" sagte sie und ging schnurstracks hinaus, während Madara lachte. „Ich werde sie kriegen und einiges mit ihr anstellen" dachte er sich, als er ihr auf ihren wippenden Knackarsch sah, während sie raus stolzierte.

Takaras Sicht:

In wenigen Minuten erreichte ich das Haupthaus. Ich ging die Haupttreppe gemächlich nach oben. Auf dem Zimmerschlüssel stand die Nummer 112, also machte ich mich auf die Suche nach meinem Zimmer, da ich mir leider nicht den Weg gemerkt hatte. Ich ging durch alle Gänge des ersten Stocks, bis ich wieder die Treppe erreichte. Hier waren definitiv nur Unterkünfte des Lehrkörpers. An den Türen waren nicht einmal Zahlen. Im zweiten Stock waren die Türen nun durchnummeriert, aber leider nur bis 50. An einigen Türen hingen Zettel mit dem Uchihawappen. „Die übertreiben's manchmal wirklich mit ihrem Wappen" dachte ich mir kopfschüttelnd. Der dritte Stock war eindeutig vom Senjuclan bewohnt. Die Fahnen an ihren Türen waren nur schwer zu übersehen. Ich rollte mit den Augen. „Vielleicht hatten meine Leute etwas Ähnliches verzapft". Die Zimmernummern gingen leider nur bis 100. Im vierten Stock fand ich endlich mein Zimmer. Meine Leute hatten an ihre und meine Türschnalle Karten mit dem Uzumakiclansymbol gehängt. Ich seufzte und öffnete die Zimmertür. Ich konnte mir gestern nicht einmal richtig meine Unterkunft ansehen, weil ich ja so schnell weitermusste. Es gab eine kleine Garderobe, mit einer Sitzgelegenheit einen schmalen Schrankraum mit einer Rüstungs- und Waffenaufgewahrungsmöglichkeit, ein großes Bett, mit Nachtkästchen, eine Kommode, einen Schreibtisch, mit anschließender Teeküche und eingebauten Kühlschrank. Neben einem kleinen Ecksofa mit einem Couchtisch führte eine Schiebeglastür auf einen kleinen Balkon mit zwei Stühlen und einem Tischchen. Der Ausblick auf die Berge war herrlich. Im Badezimmer befand sich eine Dusche, ein Waschtisch mit Unterschrank und Spiegelkasten und natürlich einem WC. Es war jetzt kurz nach 8 Uhr laut der Uhr auf dem Nachttisch. Zuerst ging ich ausgiebig duschen. Mit einem Turban auf dem Kopf und in ein weiteres Handtuch gewickelt, in weichen Schlapfen begann ich nach und nach die versiegelten Gegenstände aus meiner Schriftrolle zu verstauen. Als ich bei der Kleidung ankam suchte ich mir gleich passende Anziehsachen heraus. Ich zog mir eine schwarze Samthose und einen hellgrauen, enganliegenden Pullover mit roten Wirbeln an den Ärmeln an mit schwarzen Ninja-Stiefeletten. Ich wusste, dass ich viel schönere, elegantere und farbenfrohere Kleidung besahs, aber mir war nicht danach sie anzuziehen. Vor allem nicht in diesem Umfeld, wo ich ständig kritisch beäugt wurde. Von den 142 Kandidaten waren davon nur 23 Frauen. Es gab 11 Mädchen in meiner Gruppe. Als eine von ihnen musste ich mich wie sie mich ständig beweisen, weil die werten Herren meist nicht glaubten, dass wir im Stande waren die gleiche Leistung oder eine noch bessere zu erbringen und außerdem brauchte ich wirklich nicht noch mehr Aufmerksamkeit von den Männern. Die Nervensäge Hashirama und der Chauvinist Madara waren mehr als genug. Ordentlich und funktional musste bezüglich Kleidung reichen. Als ich nach einer knappen Stunde mit dem Auspacken fertig war widmete ich mich dem Kuvert. Den Lageplan steckte ich gleich in meinen Rucksack. In den Fächern des Schreibtisches sind die benötigten Bücher und alle sonstigen Dinge, die zum Lernen benötigt werden. Ich hackte einen Punkt nach dem anderen auf der Materialliste ab. Die Hausordnung mit etwa 20 Seiten legte ich auf den Schreibtisch. Ich würde sie irgendwann später lesen. „Oder auch niiiiicht" überlegte ich schmunzelnd. Den Menüplan für dieses Monat klebte ich an die Eingangstür. Jetzt konnte ich mir endlich den bunten Zettel ansehen. Neben jedem Clansymbol stand ein kleiner Text. Ich glaubte es sei eine Art verschlüsselte Botschaft, ein kleines Rätzel. Neben dem roten Wirbel stand: „In 84 Wirbeln musst du wissen wer du bist. Wir sind die Beschützer seit jeher. Wähle den wichtigsten Punkt und finde dein Dach. Mach dem Clan Ehre. Bilde die Erweiterung. Wachse stetig." Viel konnte ich mir nicht zusammenreimen, nur dass in 84-irgendwas passieren soll oder getan werden soll. Länger konnte ich darüber nicht nachdenken, da ich nun gehen musste. Ich schnappte mir meinen Rucksack, verschloss die Tür und ging die Treppen runter. Mir begegnet Izuna Uchiha und zwei weitere seines Clans auf der Treppe. „Guten Morgen" grüßte er mich freundlich. Ich wünschte etwas verwundert ebenfalls einen guten Morgen. Nach gestern hatte ich erwartet von den Uchiha eher ungut behandelt zu werden. Verärgerte Blicke hatte ich mir ausgemalt, aber allen Anschein nach nahmen die Uchiha das Ganze recht gelassen. Wir gingen eine Weile gemeinsam, schweigend die Treppe hinunter bis Izuna wieder das Wort ergriff. „Ich hoffe Ihr konntet Euren Streit mit meinem Bruder beilegen." „Nein das konnte ich nicht" verneinte ich mit knirschenden Zähnen. „Naja wahrscheinlich war es eh nichts Wichtiges." meinte er lapidar. Ich blieb stehen und sah ihm in die Augen. „Das war es sehr wohl, wenn es nicht wichtig gewesen wäre wäre es nicht zum Kampf gekommen Izuna-san, aber durch das Verhalten Eures Bruders ist mir ohnehin klar, dass der Konflikt bestehen bleiben wird." „Wie meint Ihr das?" fragte er irritiert. „Ich meine, dass Euer Bruder keine Ahnung hat, wie man sich einer Frau gegenüber anständig verhält und mit ihr spricht und, dass sich das nicht ändern wird, weil er damit ja offensichtlich kein Problem hat." schnauzte ich ihn an. Wissend, grinsend sagte Izuna: „Ich verstehe was Ihr meint. Was das betrifft habt Ihr wohl recht, das wird sich kaum noch ändern." „Hervorragend" presste ich sarkastisch hervor, als wir weiter die Stiegen runter gingen. „Ich werde mit meinem Bruder ernsthaft sprechen" versprach er. „Immerhin verbringen wir noch eine lange Zeit nah beieinander, da ist es wichtig gut miteinander auszukommen. Ich bin sicher, dass früher oder später Teamarbeit gefragt sein wird. Da wären solche Konflikte für alle Beteiligten hinderlich". Er schien ehrlich bemüht zu sein in dieser Sache zu vermitteln. „Und Ihr meint das bringt etwas?" fragte ich gespannt nach. „Aber ja, auf mich hört er. Vertraut mir. Es ist zwischen uns wie bei Tobirama und Hashirama." „Was ist wie zwischen mir und meinem Bruder?" fragte der von oben kommende Tobirama skeptisch. „Izuna-san meinte er hält Madara im Zaun wie Hashirama dich." neckte ich den Weißhaarigen. „Was?!" rief Tobirama empört aus. „Wohl eher umgekehrt, ich halte Hashirama auf Kurs damit er keinen Blödsinn verzapft." wettert er mit verschränkten Armen. „Tust du das? Ja?" fragte Hashirama rhetorisch, der plötzlich hinter ihm auftauchte. „Wenn ich dich nicht von so vielem abgehalten hätte wärst du keine 20 geworden." Tobirama wand eingeschnappt den Kopf ab. Hashirama lachte herzhaft. Sein Lachen war regelrecht ansteckend und ich lachte ebenfalls, sowie die übrigen Anwesenden. „Gehen wir endlich Frühstücken" meinte ich fröhlich. „Madara kann wirklich froh sein jemanden wie Euch als Bruder zu haben" sagte ich ernst zu Izuna. „Vielen Dank, Eure Worte ehren mich sehr. Es würde mich freuen wenn auch wir zum „Du" übergehen könnten." „Aber gerne doch." Die beiden Senjubrüder diskutierten bis in den Speisesaal lautstark darüber wer nun wen im Zaun hält. Die Gruppe so wie sie war begab sich gemeinsam zum Büffet und lud ihre Tablette mit Essen. Es gab verschiedenste Zerealien, aufgeschnittenes Obst, diverse Fruchtsäfte, Heißgetränke, frisches Brot mit Aufstrichen, warme Backwaren, Wurst- und Käseplatten, hartgekochte Eier, Rührei mit gebratenem Speck und als Highlight Pancakes an einem extra Tisch hautnah zubereitet.

Die Ninja-Elite-Akademie - Was es wirklich heißt ein Shinobi zu seinWhere stories live. Discover now