Die Kleine und der Idiot

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Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch die Helligkeit brannte, weshalb ich sie schnell wieder schloss. Ich beschloss mich erst einmal auf meine restlichen Sinne zu verlassen.
Der Geruch von Salz stieg mir in die Nase, Möwen krächzten und Wasser rauschte. Unter mir fühlte sich der Boden weich an. Bin ich etwa am Strand? Wie bin ich denn hierher gekommen?
Ich erinnerte mich an den Vorfall und mit den Erinnerungen kamen auch die Schmerzen zurück. Ich riss die Augen auf und setzte mich ruckartig auf. Dies erwies sich jedoch als großer Fehler. Höllische Schmerzen zuckten durch meinen Bauch, ich warf einen Blick darauf und riss erschrocken die Augen auf. Eine riesige Wunde klaffte an meinem Bauch, sie war tief und blutete immer noch. Mein Arm tat ebenfalls höllisch weh, hatte aber aufgehört zu bluten. Ich beschloss aufzustehen, was leichter gesagt war als getan. Dennoch schaffte ich es nach einiger Zeit.
Man war es schön hier. Ein Meer, dessen blau so klar und wunderschön war, wie ich es bisher nur aus Büchern kannte war umgeben von einem fast weißem Strand und einem klaren Himmel. Ich drehte mich um, unweigerlich fiel mein Blick sofort auf die Stelle, an der ich bis eben noch bewusstlos gelegen hatte. Blut klebte an dem sonst weißem Sand und stach mir somit direkt ins Auge. Einen Augenblick lang war ich geschockt, eine ganze Weile muss ich dort gelegen haben. Dahinter befand sich ein Wald mit Pflanzen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich schaute erneut an mir herab.

Mein blaues Top konnte man erstens nicht mehr blau nennen, denn es war blutgetränkt, und zweitens konnte man es nicht mehr Top nennen, weil es unterhalb der Brust nur noch aus Stofffetzen bestand. Schöne scheiße. Meine Hose hingegen war noch einigermaßen akzeptabel, aber es war höllisch warm, weswegen ich mich hinter einen Baum stellte, die Hose auszog und die Beine abschnitt. Dann zog ich sie wieder an. Mein Haargummi war kaputt aber ich hatte zum Glück immer einen Ersatz dabei. Ich band meine scharzen Haare wieder zusammen. Mein Top zog ich auch kurz aus, um die Fetzen zu entfernen. Dann zog ich es wieder an, denn ich wollte definitiv nicht im BH rumlaufen, was war, wenn Naruto oder sonst wer mich so sah? Das wollte ich mir garnicht vorstellen.

Ich schlenderte den Strand entlang, nachdem ich mir mein Katana um die Hüfte geschnallt hatte. Ich muss meine Wunde säubern. Sie ist voller Sand und Dreck. Wenn ich nicht bald was finde sterbe ich noch an einer Blutvergiftung. Und was zu essen und was zu trinken wären auch nicht schlecht.

Ich hatte das Gefühl stundenlang unterwegs zu sein. Ich ging in den Wald hinein und hoffte dort eine Wasserquelle zu finden. Ich würde ja gerne laufen, aber mit der Verletztung ist das nicht grade zu empfehlen. Heilen kann ich sie auch nicht, weil sie voller Dreck ist. Es klappt aber auch nichts! Doch dann hörte ich das erlösende Geräusch von fließendem Wasser und rannte los. Die schmerzen ignorierte ich so weit es ging. Meine Augen fingen an zu funkeln, als ich die Quelle sah. Endlich Wasser! Ich sprang sofort hinein ohne mich auch nur einmal umzusehen.
Ich meine wer rechnet denn damit, dass noch irgendwer auf einer anscheinend einsamen Insel ist? Ich sicher nicht! Ich trank etwas und fing dann an meine Wunden auszuwaschen. Das Wasser färbte sich rot und zwar ziemlich rot. Deshalb ging ich dann auch schnell wieder raus, denn ich wollte nicht im Wasser verbluten. Jetzt fing ich an meinen Körper richtig zu betrachten und nach weiteren Verletzungen zu suchen. Ich stellte fest, dass ich noch eine große Wunde am Oberschenkel hatte, sie war aber nicht allzu tief. Sonst noch ein paar Knochenbrüche. Das dramatischste und gefährlichste war also meine Wunde am Bauch. Ich meine, mit Knochenbrüchen hatte ich gelernt umzugehen, als Ninja musste man sowas verkraften können, aber der große Blutverlust durch die tiefe Wunde am Bauch war eine andere Sache.
"Was machst du hier Mädchen!" Ich schrie auf, stolperte rückwärts und fiel ins Wasser zurück. Man habe ich mich erschrocken! Welcher Idiot war das? Ich drehte mich um und sah einen Jungen mit schwarzen Haaren. Er hatte gelb-schwarze Sachen an, trug ein riesiges Katana mit sich herum und musterte mich mit eiskaltem Blick. So einen Blick kannte ich sonst nur von mir oder den Akatsuki Mitgliedern. Dennoch hatte er ein lächeln im Gesicht. Lacht der mich etwa aus?
"Was willst du von mir?" fragte ich ihn gereizt. Dabei sprang ich aus dem Wasser und hielt mein Katana griffbereit, ließ es aber noch in der Scheide. Der Typ ist irgendwie unheimlich, oder bilde ich mir das nur ein?
"Wie heißt du? Was machst du hier? Wie bist du hierher gekommen und woher hast du die Verletzungen?" fragte er mich und ließ mich dabei nicht aus den Augen. Sein Blick war kalt aber er sah auch neugierig aus. Dann blieben seine Augen bei der Verletzung an meinem Bauch hängen. Bin ich bei einem verdammten Verhöhr oder was? Und ich bin auch keine Puppe, die man begaffen kann!
"Nennt man nicht zuerst seinen eigenen Namen, bevor man andere nach ihrem Namen fragt? Und außerdem geht dich das alles eigentlich einen feuchten Dreck an."sagte ich ihm. Er musterte mich ein wenig ungläubig und fing an zu grinsen.
"Mein Name ist Trafalgar Law. Mehr brauchst du nicht zu wissen. Und jetzt beantworte mir meine Fragen Kleine!" Hat er mich etwa grade KLEINE genannt?! Ich hasse es, wenn man mich so nennt!
"Hey ich rede mit dir!"
"Das geht dich, wie gesagt, einen feuchten Dreck an, Idiot!" ich streckte ihm die Zunge raus. Das schien ihm nicht grade zu gefallen, denn er sah jetzt richtig wütend aus. Oh Mist.
"Du scheinst es drauf anlegen zu wollen, nicht war?" Dieser Blick ließ einem das Blut in den Adern gefrieren. Ich wagte nicht mich zu bewegen.
"Was wenn?" Ich grinste ihn frech an. Ich hatte zwar kein gutes Gefühl dabei. aber er hat mich Kleine genannt, da gibt es keine Gnade! Er zog sein Schwert. Oh scheiße der meint das echt ernst!
"Dann zeig mal was du so kannst Kleine!" Macht der das etwa extra?!
"Aber Kapitän sie ist verletzt. Das kannst du nicht ernst meinen?" meldete sich jetzt ein flauschiges Etwas zu Wort. Ist das ein Eisbär?! Wie cool ist das denn bitte?! Ich will ihn knuddeln!
"Wenn die Kleine das Maul so aufmacht muss sie sich nicht wundern!" sagte er jetzt zu dem Bär.
"Nenn mich noch einmal Kleine und du wirst es bereuen!" Ich war jetzt echt sauer. In meinem Kopf waren Tausende Schimpfwörter, die ich ihm am liebsten an den Kopf geworfen hätte!
"Oooh bist du etwa sauer? Komm her K-L-E-I-N-E!"er grinste mich herrausfordernd an. Er hat es so gewollt!

One Piece / Naruto FF: Looking Back Moving Forward 1Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon