File

249 17 45
                                    

Warum auch immer fühlte ich mich gerade wohl in seiner Nähe und das nun zum zweiten Mal. Zwar machte er mich etwas nervös, aber dafür war dieses unwohle Gefühl komplett verschwunden und das schon seit unserem letzten Treffen. Mir gefiel dieser Gedanke hier als seine Sekretärin zu arbeiten etwas zu gut für meinen Geschmack. Immer hin war ich immer noch Spionin und keine Sekretärin, die ihrem General die Akten hinterhertrug.

Auf seinem Gesicht erschien ein kurzes Lächeln, dass so schnell verschwand, wie es gekommen war. Trotzdem ließ es mein Herz kurz schneller schlagen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass dieser Mann überhaupt lächeln konnte. Vielleicht hatte ich mich doch in ihm getäuscht...

„Miss Anderson, schön, dass Sie hier sind..." Schnell huschte sein Blick zu der digitalen Uhr, die wie ich gerade bemerkte, hinter mir hing.

„...und auch noch überpünktlich sind. Dann kann ich Ihnen ja gleich zeigen, wo Sie arbeiten werden und was Sie für mich tun können." Ich nickte schnell, während er auf stand und auf einem Schreibtisch zulief, der ein paar Meter von seinem weg stand. Der Schreibtisch stand mit der Front zu seinem, sodass, wenn man sich hinsetzte, man den General anschaute.  Nur fragte ich mich langsam für wen der andere Schreibtisch dann gedacht war. Gab es doch noch eine Assistentin, die mit ihm zu Besprechungen ging?

Dieser Gedanke gefiel mir überhaupt nicht, wofür ich mir am liebsten eine geklatscht hätte. Egal wie sehr ich versuchte das Gefühl zu verdrängen, es kam nur noch stärker zurück – zu meinem bedauern.

„Sie werden hier arbeiten...Sie haben bestimmt schon den Schreibtisch draußen gesehen, der ist auch Ihnen. Wenn ich in meinem Büro eine Besprechung habe, werden Sie den anderen Schreibtisch nutzten. Solange wir aber alleine sind, bevorzuge ich es, dass Sie in meiner Nähe arbeiten." Ich nickte auf seine Wort und freute mich innerlich, dass es nicht noch eine andere Assistentin gab und er zudem wollte, dass ich in seiner Nähe arbeitete. 

Als nächstes erklärte mir der General, was meine Aufgaben hier waren und was ich nun tun sollte. Die Aufgaben waren zwar viele, aber dafür nicht wirklich schwer. Immer hin war es nun nicht mehr so langweilig wie im Archiv, obwohl ich die alte Archivleiterin sogar etwas vermisste. Mittlerweile war ich sogar schon fertig mit meinen Aufgaben bis zur Mittagspause.

Ich hatte gar nicht bemerkt wie der General aufgestanden und an meinem Schreibtisch ran getreten war. Erst als sich zwei große Hände vor mich stützten, blickte ich geschockt auf.

„Ich mag es nicht, wenn in meiner Umgebung geträumt wird, anstatt gearbeitet." Der General schaute mich intensiv und hart mit seinen kalten Augen an, obwohl sie noch lange nicht die Kälte ausdrückten, wie bei unserem ersten Treffen.

„Sir, ich habe meine Arbeit erledigt, die Sie mir gegeben haben und Sie sagte, dass ich danach in die Mittagspause gehen kann. Jedoch ist es noch viel zu früh..." Seine behandschuhten Hände lösten sich von meinem Tisch und verschränkten sich hinter seinem Rücken. Im Gegensatz zu Vorgestern hatte er seinen schwarzen Mantel wieder an. Seine Augen wurden kurz zu Schlitzten, weil er diese Ausrede wahrscheinlich nicht duldete. Ich blickte schnell nach unten und biss mir sanft auf die Lippe, da ich nicht sehen wollte, wie er mich anschrie. Ich hasste es, wenn Leute sauer auf mich waren, weil ich etwas falsch gemacht hatte. Immer wenn Malak wütend gewesen war, hatte ich mich immer den ganzen Tag in mein Zimmer eingeschlossen. Das könnte ich allerdings nun nicht machen, jedoch schrie der General mich auch nicht an wie erwartet.

„Dann nehmen Sie sich von mir aus ein Buch aus meinen Räumlichkeiten, damit Sie nicht so vor sich hin träumen!" Ich musste kurz schluckten und blickte dann wieder zu ihm hoch. Jedoch stand er nicht mehr an der Stelle, sondern setzte sich gerade wieder hin.

Ich blickte schnell zu der Tür, die in seine Räumlichkeiten führten und stand darauf auf, um mir ein Buch zu holen. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass der General mich auffordern würde von ihm ein Buch zu nehmen. Während der General wieder vertieft in seine Arbeit war, ging ich langsam durch die Tür, die er mir gezeigt hatte.

Indira - General HuxWhere stories live. Discover now