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„Miss Anderson, ich kann verstehen, wenn Sie Zeit benötigen, um sich die Sache genau zu überlegen. Trotzdem würde ich gerne bald eine Antwort erhalten." Den letzten Satz schob er mit etwas Nachdruck nach. Er wollte ganz klar nicht lange auf eine Antwort warten. Jedoch war ich mir schon sicher, dass ich sein Angebot annehmen würde. Mittlerweile war mir ein anderer Gedanke gekommen: Vielleicht würde ich dadurch mehr über Indira herausfinden können als in dem Archiv oder womöglich das Vertrauen des Generals gewinnen, was sehr zu meinem Vorteil kommen würde.

Tief in meinem Inneren schmerzt kurz etwas bei diesem Gedanken. Ich ignorierte es, jedoch fragte ich mich kurz was es genau war.

„Nein, ich würde das Angebot sehr gern annehmen." Der General blickte mich erst leicht verwirrt und etwas geschockt an, doch dann nickte er mit einem kurzen Lächeln. Freute es ihn etwa, dass ich zugestimmt hatte? Ihm konnte es doch völlig egal sein, dass ich jetzt in seiner Nähe arbeitete. Jedoch hüpfte mein Herz ein wenig auf bei dem Gedanken, dass ihm es freute.

„Gut, sie werden dann auch ein größeres Zimmer bekommen. Ihr jetziges ist wirklich gerade besser als eine unserer Zellen." Auf meinem Gesicht erschien ein Lächeln, vielleicht war dieser Weg wirklich ein besserer...

„Du hast was?!" Nachdem ich zugestimmt hatte die neue Sekretärin von dem General zu werden, hatte ich für den restlichen Tag freibekommen. Nun hatte ich endlich allen Mut gepackt und meinen Vater Malak kontaktiert. Zu meiner Überraschung hatte er sofort abgenommen und mir erst einmal eine Moralpredigt gehalten, warum ich mich nicht gemeldet hatte. Darauf hatte ich ihm die Lage kurz erklärt, als ich erwähnte, dass ich den General vom Tod bewahrt hatte, wurde sein Blick kurz fassungslos. Doch als ich gerade erwähnte, dass ich seine neue Sekretärin werde, sprang er von seinem alten Sessel auf und kam näher auf das Hologramm zugelaufen.

„Aber Vater, siehst du denn nicht welche Möglichkeiten sich daraus für mich ergeben? Wenn ich sein Vertrauen gewinne, werde ich möglicherweise mehr erfahren, als wenn ich irgendwelche alten Dokumente durchwühle." Malak schaute mich skeptisch an und fuhr sich durch seine ergrauten Haare. Währenddessen spürte ich das leichte Stechen schon wieder in meinem Innern. Was war das bloß?

„Hab ich das also richtig verstanden, du hast den General der Ersten Ordnung das Leben gerettet. Den Mann, den ich schon seit Jahren Tod sehen will und nun wirst du auch noch seine Assistentin?!"

„Sekretärin, aber ansonsten ja."

„Dia, du hast gar keine Ahnung in was für eine Gefahr du dich da gerade begibst. Wenn er rausfindet, dass du..."

„Er wird es aber nicht rausfinden. Malak, ich bin eine deiner besten Spione und das nicht umsonst. Glaubst du wirklich, dass er mich enttarnt?! Er denkt, dass ich einer der loyalsten Mitglieder wäre der Ersten Ordnung!" Malak sah mich, ohne ein Wort zu sagen, an und schüttelte leicht den Kopf.

„Vielleicht vertraut er dir wirklich, trotzdem ist er sehr gefährlich für uns! Warum hast du ihn nicht einfach sterben lassen?!" Ja diese Frage hatte ich mir auch schon mehrmals gestellt und fand einfach keine Antwort darauf. Ich wusste es nicht oder bessergesagt wollte ich die Wahrheit einfach nicht erfahren. Doch in meinem Inneren schrie etwas gerade so nach der Wahrheit.

„Ich weiß es nicht." Lüge. Ich musste hart schlucken, als ich dieses Wort in meinem Kopf hörte. Aber ich konnte Malak nicht die Wahrheit sagen. Ich wollte sie ja selbst noch nicht einmal wahr haben.

Ich verabschiedete mich bald von Malak, jedoch blieb der Kloß in meinem Hals weiter bestehen.

Langsam war ich mir sicher, was dieses Stechen war und weswegen ich ihn gerettet hatte. Ich mochte den General...Aber warum? Wann hatte ich angefangen ihn zu mögen? Und weshalb ausgerechnet ihn, sonst interessierten mich Männer doch auch nie!? Jedenfalls die nicht, die auch Spione oder Agenten von Malak waren.

Indira - General HuxWhere stories live. Discover now