Awake

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Der Offizier war noch etwa 2 Meter von mir und dem regungslosen General entfernt, als sich die Tür vor mir schloss. Ich stöhnte erleichtert auf und ließ mich gegen die Aufzugswand fallen. Was tat ich hier eigentlich gerade? Warum rettete ich den Mann, der den Widerstand gern Tod sehen würde und mich wahrscheinlich auch, wenn er wüsste wer ich bin.

Ich hatte meine Augen kurz geschlossen, während der Aufzug immer tiefer fuhr. Ich atmete tief durch, wodurch sich mein Herzschlag langsam verlangsamte. Wie lange würde es wohl dauern, bis mich jemand gefangen nehmen würde? Wahrscheinlich nicht lange. Hier hingen überall Überwachungskameras und irgendwem würde es wahrscheinlich komisch vorkommen, dass eine Frau eine Person in einer weißen Decke durch die Basis zog.

Mit einem Pling öffnete sich die Tür vor mir. Langsam schaute ich nach draußen. Niemand war in den langen Gängen nach links und rechts zu sehen. Stille herrschte auf den sonst vollen Gängen, zu meinem Vorteil. Momentan waren alle immer noch beim Abendessen oder waren schon wieder auf ihren Zimmern. Hoffentlich. Ich schnappte schnell die eingewickelten Beine des Generals und zog ihn zu meinem Zimmer. Dieses war glücklicherweise nur ein paar Meter von dem Aufzug entfernt, wofür ich im Moment sehr dankbar war.

Nach ein paar Meter, in denen ich mich gefühlt hundertmal umgesehen hatte, erreichte ich die Tür zu meinem Zimmer. Mit zitternden Händen tippte ich den Code auf dem Eingabefeld neben meiner Tür ein. Einen Moment später schwang sie ein Stück auf, was mich erleichtert aufatmen ließ. Schnell zog ich den General dort rein und schloss die Tür hinter mir.

Erleichtert und erschöpft zugleich ließ ich mich neben den General fallen. Diese Aktion hatte mich mehr Kraft gekostet, als ich gedacht hätte. Vorsichtig deckte ich den rothaarigen General aus der weißen Decke aus. Seine Haare saßen zwar etwas unordentlich, aber ansonsten sah er noch gut aus.

Darauf holte ich schnell das Päckchen raus und bereitete alles vor. Nur als man die Angabe von K47 angeben sollte stockte ich in meiner Arbeit, erinnerte mich jedoch dann an das Foto von den Blutwerten und füllte die Spritze mit der vorgegeben Menge.

Seinen Mantel hatte der General glücklicherweise nicht mehr an, wodurch ich nur noch seine Uniform öffnen musste und sein T-Shirt darunter hochkrempelte. In diesem Moment war ich so hochkonzentriert, wie noch nie in meinem Leben, wenn das klappen würde, wusste ich nicht wie ich darauf reagieren würde.

Langsam injizierte ich ihm die schmale Nadel in den Oberarm und drückte darauf die Flüssigkeit in seinen Körper. Auf der Beschreibung hatte gestanden, dass das Mittel innerhalb 5 Minuten wirken musste, also sollte er bald aufwachen.

Vorsichtig entfernte ich die Nadel aus seinem Oberarm und zog ihn weitestgehend wieder an. Mein Rachen war ziemlich trocken und ich bekam langsam leichte Kopfschmerzen. Ich schaute mich in meinem kleinen Zimmer um und erinnerte mich dann wieder daran, dass ich eine Wasserflasche noch in meinem Schrank hatte. Ich stand schnell aus und lief zu meinem Schrank, wobei mir mein Laptop auffiel, dass auf meinem Bett lag. Zwar war die Decke halb darüber gelegt, jedoch erkannte man es bei genauerem Hinsehen. Schnell schnappte ich es und legte es in meinem Schrank.

Es würde bestimmt merkwürdig rüberkommen, wenn jemand, der im Archiv arbeitet einen hochmodernen Laptop besaß. Was würde der General überhaupt denken, wenn er in meinem Zimmer mit mir aufwachen würde? Würde er mir glauben? Wahrscheinlich nur, wenn ich ihm meine Beweise zeigen würde, davon hatte ich immer hin ein paar.

Ich setzte mich wieder zum General und schenkte mir schnell ein Glas Wasser ein, dass ich in einem Schluck trank. Währenddessen schaute ich immer noch unruhig auf meine Uhr. Gleich würden 5 Minuten vergangen sein, jedoch machte der General immer noch nicht den Anschein, als ob er aufwachen würde.

Sanft taste ich noch einmal nach seinem Puls, der immer noch sehr schwach war. Was wäre, wenn das Gegenmittel nicht helfen würde? Oder er schon zu viel K47 in seinem Blut hatte? Von aussehen konnte man ihm überhaupt nichts ansehen, er lag seelenruhig auf meinem Fußboden und rührte sich nicht. In Coruscant gab es häufiger Opfer von K47, da man schwer den Täter ausfindig machen konnte und man den Leichen zudem äußerlich nichts ansah.

Das einzige, was mich im Moment beruhigte, war der General selbst, er sah so friedlich und zufrieden aus. Ganz im Gegenteil zu unserer ersten Begegnung, da wirkte er viel kälter und härter. Um ehrlich zu sein gefiel er mir so viel besser und wirkte auch viel sympathischer.

Die 5 Minuten waren schon längst vergangen, wodurch ich von Sekunde zu Sekunde immer unruhiger wurde. Mein Blick klammerte sich immer mehr an seinem ruhigen Gesicht fest und auf einmal wollte ich viel lieber das andere sehen, dass nicht so friedlich aussah, denn es machte den Eindruck als würde er nicht mehr aufwachen wollen.

Innerlich raste mein Herz, doch als ich auf einmal in blaue Augen sah, blieb mein Herz für einen Moment stehen. Das Mittel hatte gewirkt, ich hatte es geschafft! Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen, jedoch unterließ ich das besser in dieser Situation. In seinen Augen sah man erst Verwirrtheit, doch dann schien er zu realisieren, wen er da gerade ansah und versuchte sich schnell aufzusetzen.

Ich atmete erleichtert auf, während sich der General versuchte mit größter Mühe aufzusetzen.

„Wo bin ich und was machen Sie hier?!" Ich biss mir leicht auf meine Lippen und schaute zu Boden. Wie sollte ich ihm das genau erklären?

„Sir, ich habe Ihnen das Leben gerettet und Sie in mein Zimmer gebracht." Der Mann vor mir sah mich teils fassungslos und teils skeptisch an. Dann machte er eine Handgeste, dass ich weiterfahren sollte, worauf ich ihm die ganze Story erzählte. Natürlich erzählte ich ihm nicht alle Details, die mit dem Code und meinen Kontaktlinsen ließ ich natürlich weg. Während ich erzählte schaute mich der General ruhig an, obwohl er ab und zu skeptisch eine Augenbraun nach oben zog.

„Es sieht wirklich so aus als hätte Sie mir das Leben gerettet...Sie sagten, dass Sie mit einem Aufnahmegerät etwas aufgenommen haben, könnte Sie es mir vorspielen?" Ich nickte kurz und holte das kleine Aufnahmegerät aus meiner Hosentasche raus. Mit leicht zitternden Händen gab ich es ihm, worauf er sich alles genau anhörte.

„Im Normalfall hätte ich sie bei so einer Behauptung, dass Doktor Braun mich umbringen wollte, sofort suspendiert. Doktor Braun war für mich immer eine sehr ehrliche Frau und zudem eine unserer besten Doktoren..." Ich schluckte schwer. Diese Frau soll ehrlich sein, wohl eher ist sie eine sehr gute Lügnerin.

„...Aber da Sie ja genügend Informationen haben, um ihre Geschichte zu beweisen, glaube ich Ihnen." Ich atmete erleichtert auf und schaute den General etwas genauer an. Er hatte sich leicht gegen mein Bett gelehnt und schaute sich unauffällig in meinem Zimmer um. Dabei hielt er sich seine Hand an den Bauch, wahrscheinlich war ihm übel oder er konnte noch nicht gut atmen.

Was mir erst jetzt auffiel war seine Stimme. Sie wirkte zwar immer noch selbstbewusst, aber längst nicht mehr so kalt und arrogant, wie bei unserer ersten Begegnung. Sein Blick wanderte nach einem Augenblick wieder zu mir. Er machte gerade den Mund auf, als hinter mir mit einem lauten Knall die Tür aufgerissen wurde. Einen Moment später standen mehrere Sturmtruppler vor uns mit geladenen Waffen. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag wieder und mein Blick glitt zu dem General auf dessen Lippen ein Lächeln erschien. Jedoch war dies kein freundliches Lächeln, sondern ein überlegenes und teils arrogantes. Glaubte er mir vielleicht doch nicht und wollte mich nun ausliefern? Bei diesem Gedanken drehte sich mir der Magen um und mir wurde gleichzeitig warm und kalt...


Hi!

Ich hoffe mal wieder, dass euch das Kapitel gefallen hat und dass ihr gespannt seid wie es weiter! Ich würde mich wirklich über ein Kommi freuen und dann bis bald:)

Indira - General HuxWhere stories live. Discover now