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Das erste, was ich an ihm wahrnahm, waren seine Augen. Die eisblaue Farbe seiner Iris durchbohrte mich wie Eiszapfen. Sie strahlten absolute Kälte aus und zudem noch Emotionslosigkeit und Härte. Layla hatte mit ihrer Beschreibung nicht übertrieben, er war wirklich der Inbegriff der Ersten Ordnung. Sein Blick glitt von meinem Gesicht sofort zu meinem Ärmel, als er sah, dass ich kein Offizier war, erschien auf seinem Gesicht ein überhebliches und arrogantes Lächeln.

„Was gibt es denn so Wichtiges, dass Sie mich bei der Arbeit stören?!" Seine Stimme war schneidend und drückte mindestens genauso viel Kälte aus, wie seine blauen Augen. Vor allem viel mir nun auf, dass er nicht nur eine Uniform trug, sondern darüber einen großen Mantel, der mir aber irgendwie gefiel. Er hob den General hervor von den normalen langweiligen uniformierten Offizieren, die ich jetzt schon satt hatte zu sehen.

Ich reichte ihm schnell das Schreiben, dieses er mir wortlos abnahm. Seine blauen Augen überflogen schnell das Schreiben, wobei er hochkonzentriert zu sein schien. Derweil fragte ich mich, wie lange ich das noch aushalten würde. Meine Hände hatte ich zwar unter Kontrolle bekommen, dafür raste mein Herzschlag immer noch und meine Beine finden langsam an zu zittern. Ich biss mir immer wieder auf die Lippe und hoffte in diesem Moment einfach nur, dass ich zurück ins Archiv gehen durfte.

„Wie ist Ihr Name und wo arbeiten Sie?" Der Blick des Generals hatte sich von dem Schreiben gehoben, worauf er mich eindringlich anschaute.

„Sir, meine Name ist Diana Anderson und ich arbeite im Archiv."

„Seit wann? Und was hatten Sie für eine Ausbildung?" Ich musste kurz schlucken. Normalerweise ließ ich mich nicht so schnell aus der Fassung bringen, aber bei ihm war das irgendwie komplett anders. Vor allem warum wollte er wissen was ich für eine Ausbildung abgeschlossen hatte?

„Seit heute, aber warum wollen Sie wissen welche Ausbildung ich hatte?" Seine Augen wurde bei diesen Worten zu Schlitzen und ich klatschte mir innerlich eine für diese Aussage.

„Das haben Sie nicht zu hinterfragen, verstanden!" Bei diesen Worten zuckte ich kurz zusammen und mein Blick glitt schnell nach unten.

„Ja Sir, ich habe Ausbildungen in den Bereichen Geschichte und Planetenkunde abgeschlossen." Der Major neben dem General fing plötzlich an leise zu lachen. Jedoch war dies kein freundliches Lachen, sondern eher ein spöttisches. Er lachte mich tatsächlich gerade aus, was mich ziemlich wütend machte. Innerlich beruhigte ich mich damit, dass ich das eigentlich gar nicht gelernt hatte und zudem ein Spion war, aber trotzdem kochte kurz Wut in mir auf. 

„Major Smith hören Sie auf diese junge Dame auszulachen!" Sofort verstummte das immer lauter werdende Lachen des Majors, wofür ich dem General wirklich dankbar war. Vielleicht war er ja doch nicht so kalt wie ich dachte.

„Es schaffen eben nur wenige solch einen hohen Rang zu erhalten wie wir." In diesem Moment musste ich mich wirklich zurückhalten ihm nicht eine klatschen. Wie konnte er nur so etwas sagen?! Natürlich hatte ich das nie gelernt, aber trotzdem machte es mich wütend, da diese Menschen doch nicht weniger Wert waren als er!

Der General sah mich einen kurzen Moment lang prüfend an, wobei ich in seinen Augen kurz etwas schmerzliches sah, ganz so als würde ihm die Aussage leidtun. Sah ich etwa so verletzt aus, dass der kälteste Mann der Ersten Ordnung mit mir Mitleid hatte?

„Sie sind entlassen." Mit diesen Worten drehte er sich wieder zu der Fensterfront und beachtete mich nicht weiter. Ich entschied mich so schnell, wie möglich von der Brücke wegzukommen, weswegen ich mit großen Schritten zum Archiv lief. Hoffentlich würde ich diesen General nie mehr wieder sehen...

Nach weiteren 4 Stunden, die ich gelangweilt an den Tresen verbracht hatte, war mein Tag endlich vorbei. Ich war mittlerweile in meinem Quartier und ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen, worauf ich meinen hochmodernisierten Computer rausholte. Vielleicht könnte ich mich in das System der Ersten Ordnung einhacken, um Zugriff auf die Kameras in dem Archiv zu bekommen. Dann hätte ich immer hin damit keine Probleme mehr, dann müsste ich nur noch den Schlüssel von dem Archiv bekommen oder Zutritt zu den geheimen Unterlagen. Ich stöhnte genervt auf, dass hörte sich einfacher an als es war. Vielleicht kam ich schnell ins System rein, aber den Schlüssel zu klauen oder zu Kopieren wäre nicht so einfach. Es würde nicht lange dauern bis Derle den fehlenden Schlüssel bemerkt und in dieser Zeit würde ich es niemals schaffen die Unterlagen zu finden, die ich suche.

Indira - General HuxWhere stories live. Discover now