Seine kleine Schwester ~ Harry Potter Fanfiktion

Kapitel 8 ~ Was geschah

Erst war alles schwarz. Doch dann, als meine Sicht wieder klar wurde erkannte ich das Haus, in dem ich zuvor die Frau mit ihrem Baby gesehen hatte. Die Frau lag tot am Boden, im Bettchen hinter ihr saß das kleine Kind. Ich versuchte mich zu bewegen. Und tatsächlich, ich war in der Lage hier herumzulaufen. Da fiel mir ein, was war das hier eigentlich? Eine Erinnerung? Oder doch eher ein Traum? Wenn es ein Traum war war die Warscheinlichkeit aufzuwachen sehr hoch, deswegen nutzte ich die Chance die ich jetzt hatte. Schnellen Schrittes lief ich auf das Bett zu und wollte das Baby anfassen, doch meine Hand ging durch es durch. ""Was?"" dachte ich. Der Versuch dem Kind seine Haare aus dem Gesicht zu streichen scheiterte. ,,Ich muss seine Stirn sehen..." flüsterte ich zu mir selbst. Als ob das kleine Kind mich verstanden hätte sah es zu mir hoch, wobei seine Haare ein wenig zur Seite fielen. Mein Blick wurde starr als ich seine Stirn sehen konnte. ,,Die Narbe..." sprach ich unbewusst aus. Ich brauche keine Bestätigung mehr, ich wusste es auch so. Das Baby vor mir ist Harry. Harry Potter. Und das was ich zuvor gesehen habe war aus Lilys Sicht, seiner Mutter. Stumm wand ich den Blick von Harry ab und sah mir stattdessen seine Mutter an. Ihr Bauch... Das ist doch... Wissend, dass ich sie nicht berühren konnte legte ich meine Hand auf ihren Bauch. Kein Zweifel, sie war schwanger. Durch die Tatsache dass sich hier jedoch nur Harry befand wurde mir etwas klar. Das Baby war noch nicht geboren. ""Wird es überleben?"" war mein einziger Gedanke. Mit jeder Minute, oder waren es Stunden? Die verging fühlte ich mich schwächer. Vorsichtig lehnte ich mich an einen Schrank und rutschte an ihm runter, bis ich auf dem Boden saß. Ich schloss meine Augen, bis mich ein lautes Poltern aufmerksam machte. Die Tür zum Zimmer, welche bislang verschlossen war, flog regelrecht auf. Ein Mann lief ins Zimmer. Er schien aufgeregt und hektisch zu sein. Als ich in sein Gesicht sah weiteten sich meine Augen schockiert. Der Mann, dessen Haare schwarz wie die Nacht waren, sah aus wie Professor Snape! Kein Zweifel, er sah zwar etwas jünger aus doch er war es bestimmt! Sein Blick fiel auf die tote Lily, woraufhin sich einige Tränen in seinen Augen sammelten. Leise schluchzend nahm er die Tote in den Arm und weinte. Hat er sie... geliebt? Vorsichtig, als könne er sie jetzt noch verletzen strich er über ihren Arm, bis er ihren gewölbten Bauch bemerkte. Seine Augen weiteten sich und er berührte den Bauch sanft. Er ließ von ihr ab und ging danach vor der rothaarigen Frau in die Knie. Ruhig stand ich auf und ging dichter an die Beiden ran, um zu sehen was nun passieren würde. Snape zückte seinen Zauberstab und legte die Spitze auf Lily. Danach flüsterte er einige Worte, die ich nicht verstand. Direkt danach wurde ich von einem hellen Licht geblendet.

Als ich wieder sehen konnte war im Zimmer einiges an Blut. Snape hielt etwas kleines auf seinem Arm. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass es ein Baby war. Lilys Baby, um genauer zu sein. Es war ein Mädchen, so viel erkannte ich. Leicht lächelnd kam ich ihr näher. Sanft berührte ich sie. Das Baby anfing zu weinen. Direkt nachdem ich sie angefasst hatte. Seltsam, konnte sie mich etwa spüren? Der Professor schien plötzlich etwas überfordert zu sein, denn etwas hektisch wickelte er die Kleine nun in eine Decke ein. Danach streichelte er sanft ihren Kopf, auf dem bereits einige kleine, braune Locken saßen. Das Baby beruhigte sich dann auch zum Glück wieder. Ich beschloss, Lily anzusehen. Ihr Bauch war nun etwas flacher, zwar etwas blutig doch alles in allem sah sie immer noch schön aus. Der kleine Harry sah wie gebannt auf die Situation, blieb jedoch ruhig. Anscheinend waren alle hier etwas überfordert. Kein Wunder, das Ganze war ein schockierender Anblick. ,,Lily Marleen Potter..." hörte ich Snape hinter mir sagen, woraufhin ich mich schnell umdrehte. Lily Marleen... Das war mein Name! Hatte er... Hatte er eben meinen Namen gesagt? Er konnte mich doch aber gar nicht sehen, oder etwa doch?  Um das zu überprüfen ging ich auf ihn zu, doch sein Blick lag nur auf dem Baby. Meinte er etwa sie? Noch im selben Moment fing alles an sich zu drehen, dann wurde alles weiß und ich befand mich auf einmal wo anders.