Kapitel 4 ~ Hogwarts

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Lilys Sicht:

Viel zu früh wachte ich aus meinem traumlosen Schlaf auf. Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, nur dass es viel zu wenig war. Müde öffnete ich meine Augen und sah mich um. Alles sah aus wie immer, nur eins fehlte: meine Sachen. ""Kein Wunder, ich würde ja heute nach Hogwarts fahren..."" dachte ich und hoffte, dass das alles doch nur ein blöder Scherz wäre, denn dann hätte ich wenigstens die Chance länger zu schlafen. Doch die Tatsache dass ich viel Geld für mein Schulmaterial ausgegeben habe überzeugte mich dann doch aufzustehen. Ein rotes T-Shirt, eine schwarze Jeans, meine Lederjacke, Socken, Unterwäsche und Schuhe waren mein vorübergehendes Outfit. Den Rest der Kleidung die noch in meinem Schrank war schmiss ich achtlos in meinen Koffer und verschloss diesen dann komplett.
Seufzend verließ ich den Raum, den ich noch als meinen bezeichnete.

Auf dem Weg zum Speisesaal begegnete ich niemandem, eigentlich komisch, denn schließlich waren wir in einem Weisenhaus. Schon bald kam ich beim Speisesaal an. Müde öffnete ich die Tür und staunte über den Anblick der sich mir bot. Das ganze Weisenhaus saß im geschmückten Raum und schienen nur auf mich zu warten. Unfähig etwas zu sagen starrte ich sie nur an. ,,Komm Lily, setz dich, diese Party ist für dich." sagte Ms. Jones und kam zu mir um mich zu meinem Platz zu führen. Kaum saß ich rannte auch schon Samantha auf mich zu. ,,Lily! Gehst du wirklich weg?" wollte sie mit einem traurigen Ausdruck wissen. Unsere Heimleiterin schickte sie jedoch weg, denn wir sollten erstmal essen. ,,Beantworte erstmal keine Fragen okay? Wir machen das nach dem Essen." informierte mich Ms. Jones, sie war so leise das nur ich sie hören konnte. Diesen Rat nahm ich mir zu Herzen und setzte mich hin. Größtenteils schweigend aßen wir alle unser Frühstück. Die meisten schwiegen, nur die jenigen die mich nicht kannten oder mochten interessierte meine Abreise nicht im geringsten. Lange dauerte das Frühstück nicht, ich hatte nicht allzu viel Zeit, denn schließlich musste ich mich rechtzeitig auf den Weg machen. Ich hatte jetzt noch etwa 30 Minuten Zeit. Schon fingen die anderen an mich mit Fragen zu löchern. ,,Warum hast du nichts gesagt?" ,,Wohin fährst du denn?" ,,Kommst du wieder?" ,,Wurdest du adoptiert?" Wurde durcheinander gerufen. ,,Ähm... Also... Wie wäre es wenn wir raus gehen? Da haben wir mehr Platz als hier drinnen." meinte ich etwas unbeholfen. Da wir nicht viel Zeit hatten gehorchten die Kinder. Draußen setzten wir uns auf den Boden und ich fing an die Fragen zu beantworten. ,,Also, ich habe euch nichts gesagt weil ich bis vor kurzem selbst noch nicht wusste dass ich weggehe. Als ich es dann erfahren habe hat sich alles irgendwie überschlagen und da war dann keine Zeit zum erklären. Ich fahre... In ein Internat! Ihr kennt es bestimmt nicht. In den Ferien komme ich bestimmt wieder und nein, adoptiert wurde ich bis jetzt nicht." Antwortete ich, größtenteils wahrheitsgemäß, auf die Fragen der Kinder. ,,Und warum kennen wir das Internat nicht?" ,,Genau! Ist es so weit weg? Oder lügst du etwa?" wollten zwei kleine Mädchen wissen. ""Mist."" dachte ich, erklärte ihnen dann aber: ,,Nein ich lüge nicht! Ihr könnt ja Ms. Jones fragen! Das Internat ist wirklich sehr weit weg, es liegt nicht mal in diesem Land! Wirklich bekannt ist es auch nicht also könnt ihr es doch gar nicht kennen." Daraufhin schwiegen sie zum Glück. Zeit um weitere Fragen zu beantworten hatte ich nun auch nicht mehr, denn Ms. Jones kam heraus um mir zu sagen, dass wir nun los müssten. Schweigend stand ich auf und folgte ihr ins Haus. Dort ging ich in das Zimmer, welches ich noch mein Eigen nannte. Ich nahm mir meine Koffer und beeilte mich, da ich Ms. Jones nur ungern warten lassen wollte. Sie stand schon auf der Auffahrt, der Kofferraum ihres Autos war geöffnet. Schnell ging ich zu ihr und stellte meine Sachen in diesen. Als ich einsteigen wollte sah Ms. Jones mich etwas seltsam an, sagte aber nichts. Das war auch nicht nötig denn ich konnte mir denken was sie wollte. Nämlich dass ich mich jetzt von jedem verabschieden würde. Doch ich wollte nicht, mir war klar dass ich dann alle nur noch mehr vermissen würde. Ein neues, magisches Leben weit weg von dem Ort an dem man immer gelebt hat war nicht so einfach. Aber Ms. Jones wollte dass ich auf diese Schule gehe und diesen Wunsch konnte ich ihr nicht abschlagen. Schließlich war sie all die Jahre, seit meiner Geburt immer für mich da und mehr wie eine Mutter als alle anderen, natürlich wollte ich sie jetzt stolz machen, auch wenn mir der vorübergehende Abschied aus dem Weisenhaus nicht leicht fiel. Schweren Herzens öffnete ich also die Autotür, als mich jemand von hinten umarmte. Vorsichtig drehte ich mich um und sah Mira. ,,Pass auf dich auf ja? Wir werden uns auf jeden Fall wieder sehen! Wir schreiben uns, okay?" Mira fackelte nicht lange. ,,Das werde ich. Danke." Mit diesen Worten gab ich ihr auch eine vorerst letzte Umarmung, bevor ich wirklich ins Auto stieg. Meine beste Freundin hingegen ging zurück ins Weisenhaus. Und ich? Auf einer Seite war ich natürlich traurig, aber auf der anderen freute ich mich schon auf mein neues Leben in Hogwarts. Ms. Jones bemerkte dies und setzte sich lächelnd auf den Fahrersitz. ,,Wollen wir?" fragte sie mit einem leichten Lächeln. ,,Ja!" antwortete ich ihr motiviert! Die Reise ging los...

Seine kleine Schwester ~ Harry Potter FanfiktionWhere stories live. Discover now