Kapitel 14 ~ Hilfe von Lupin

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Das Gespräch fand dann allerdings doch nicht so schnell statt wie ich wollte. Genau genommen dauerte es noch etwa eine Woche, was unteranderem daran lag dass Lupin krank war. Was er hatte wusste zwar niemand, aber seinen Unterricht übernahm Snape in dieser Zeit. Ob mich das freute oder nicht wusste ich nicht, immerhin war er eigentlich ganz nett zu mir, aber zu sehen wie er die anderen behandelte gefiel mir nicht so. Am Wochenende konnte ich dann aber endlich zu Lupin gehen, nachdem man uns gesagt hatte, dass er nächste Woche wieder unterrichten könne und wir ihn in seinem Zimmer antreffen würden. Ich war auch gerade auf dem Weg zu ihm, den Zettel aus der Bibliothek, nein, die Seite aus dem Tagebuch hatte ich sorgfältig gefaltet und in meine Jackentasche gesteckt. Eine meiner Hände hatte ich in meiner Tasche, mit ihr hielt ich den Zettel fest. Zwar glaubte ich nicht dass er herausfallen würde, doch linderte selbst dieser geringe Halt meine Nervosität. Ja, dieses Gespräch verursachte bei mir Unbehagen. Doch ich brauchte Antworten, jetzt, bevor es zu spät war. Mittlerweile stand ich schon vor seiner Tür. Nun musste ich nur noch Klopfen. Noch einmal nahm ich einen tiefen Atemzug und schlug dann drei mal gegen die Tür. Einen Moment musste ich warten, aber vermutlich kam es mir nur länger vor als es eigentlich war. Immerhin war ich nervös. Die Tür öffnete sich und ein überraschter Lupin stand im Rahmen. Noch bevor ich etwas sagen konnte ergriff er das Wort. ,,Oh Lily. Schön dich zu sehen, ist alles okay?" Nein, natürlich nicht, sonst wäre ich nicht unbedingt hier. Das sagte ich ihm allerdings nicht, sondern schüttelte nur leicht den Kopf. Sein Blick wurde ernster als vorher schon, bis er wieder etwas sagte. ,,Möchtest du reinkommen? Ich habe Tee da." Stumm nickte ich, unwissend was ich hätte sagen können. Zumal ich sowieso noch genug reden müsste, wenn ich ihm alles erklären wollte. Er machte mir Platz damit ich eintreten konnte, dann schloss er die Tür und deutete auf einen Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch, auf den ich mich setzte. Lupin kochte schnell Tee, bevor er sich gegenüber von mir hinter seinen Schreibtisch setzte. Auffordernd sah der Professor mich an, doch wollte ich eigentlich nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Da ich allerdings keine andere Möglichkeit einfiel, ihm das zu erklären, legte ich einfach den Zettel auf den Tisch. Verwundert nahm Lupin diesen und las, was auf ihm stand. Tatsächlich blieb er relativ ruhig, als er mich fragte, woher ich diesen Zettel hatte. ,,Ich habe ihn in der Bibliothek gefunden." Ich fing an, Lupin alles zu erzählen was passiert ist. Irgendwie kamen die Worte einfach so, ohne dass ich mich wirklich anstrengte oder nachdachte. ,,Und als ich dann den letzten Absatz auf diesem Zettel las war ich mir eben sicher dass ich mit ihnen reden müsste! Ich meine, sie kannten Wurmschwanz, Tatze, Krone und Moony ja. Vielleicht wissen sie ja ob sie gefährlich sind oder welche Ziele sie verfolgen." Lupin lächelte leicht, er hatte einen erleichterten Blick. ,,Ich bin froh dass du mich ins Vertrauen gezogen hast. Falsch liegst du nicht, ich kenne die vier tatsächlich, da sowohl ich, als auch deine Eltern mit ihnen in einem Jahrgang waren." Dann machte er eine kurze, nachdenkliche Pause. ,,Etwas kann ich dir sagen, diese Namen sind die Pseudonyme für vier Personen, für vier Menschen." Gespannt hörte ich zu. ,,Und die Seiten vom Tagebuch? Gibt es in Hogwarts noch mehr von ihnen?" Lupin nickte leicht. ,,Das ist möglich, aber genau weiß ich es nicht. Sag nichts, ich weiß was du jetzt denkst. 'Wäre es gut sie zu suchen?', nicht wahr?" Mit geröteten Wangen nickte ich. Tatsächlich wollte ich diese Seiten suchen und mehr herausfinden, was warscheinlich sowieso sicherer wäre als direkt nach Sirius Black zu suchen. Immerhin war der ja auch noch auf freiem Fuß. ,,Ja schon... Aber wäre es denn gut?" Nun lachte Lupin sogar leise. ,,Ach Lily... Aufhalten kann ich dich doch sicher nicht. Verstehe mich nicht falsch, eine Erlaubnis ist das nicht! Aber du bist eine Potter und willst wie dein Bruder deinen Dickkopf durchsetzen. Solange du mir versprichst vorsichtig zu sein und die Regeln einzuhalten, dann wäre das vermutlich okay." Lächelnd sah ich den Professor an. Ich hatte nun eine Art Erlaubnis mich zu informieren! ,,Nun, ich als Lehrer darf dir natürlich nichts verraten, was wichtig und gefährlich sein könnte, aber wenn du von selbst darauf kommst kann ich natürlich nichts dafür." Dabei zwinkerte er leicht. ,,Reihe drei, Buch 28." Sprach er dann. ,,Auf Wiedersehen Lily." Lächelte er dann und widmete sich wieder seiner Arbeit, die noch auf dem Schreibtisch lag. Bemerkt hatte ich sie vorher nicht, ebensowenig wie ich meinen Tee beachtet hatte, aber immerhin habe ich jetzt einige Informationen mehr!

,,Reihe drei, Buch 28..." wiederholte ich flüsternd, als ich in der Bibliothek stand. Ja, nach dem Gespräch mit Lupin war ich sofort in die Bibliothek gegangen. Da er von einem Buch sprach war es nur naheliegend, dass es sich in der Bibliothek befinden würde. Glücklicherweise hatte ich heute nichts weiter vor, so konnte ich es sofort suchen. Naja, selbst wenn ich etwas vorgehabt hätte würde ich es unbedingt finden wollen. Gedanklich zählte ich die Bücher ab, als ich Reihe drei gefunden hatte. Aufgeregt zog ich das besagte Buch aus aus dem Regal and sah es mir an. "Magische Tierwesen" stand auf ihm. Überrascht beäugte ich den Einband und drehte das Buch in meiner Hand. Ich wusste nicht was genau ich erwartet hatte, aber das war es jedenfalls nicht.

Tratzdem ging ich mit dem Buch zur Bibliothekarin und fragte, ob ich es mir ausleihen könnte. Ein Problem war es laut ihr nicht, zumal dieses ohnehin nicht allzu beliebt war. Schlussendlich ging ich also mit diesem Buch zurück in meinen Schlafsaal. Jedoch nicht ohne Unterbrechungen, denn plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Verwundert blieb ich stehen und drehte mich um. Das Tippen kam von einem Jungen, er müsste in meinem Jahrgang sein. Immerhin war er sogar kleiner als ich. Mit geröteten Wangen sah er mich an. ,,Hier." Er gab mir einen zusammengafaltenen Zettel. ,,Der ist aus deinem Buch gefallen." Danach lief er schüchtern davon, noch bevor ich mich bedanken, oder ihn nach seinem Namen fragen konnte. Doch dass ich ihn wiedersehen würde war bereits klar, immerhin kam er in Hogwarts doch nicht allzu weit. Interessanter war der Zettel, den er mir gab. So wie er aussah könnte er... auch zu dem Tagebuch gehören! Schnell sah ich mich um, glücklicherweise war gerade niemand hier. Darum faltete ich den Zettel schnell auseinander und las die ersten Zeilen. ,,Noch bin ich auf der Flucht, bald haben sie mich. Lily und Harry..."
Weiter las ich nicht, sondern faltete das Papier wieder zusammen und lief nun schnell in den Schlafsaal. Mit diesem Zettel könnte ich bestimmt etwas anfangen! Doch ich hatte auch noch dieses Buch... Und was ich damit anfangen sollte war mir nicht klar, aber ich vertraute Lupin. Die Frage war eher, ob er mir vertraute und die Wahrheit gesagt hatte. Eine Antwort darauf bekam ich erst Monate später. Doch in meinem Schlafsaal angekommen setzte ich mich erstmal auf mein Bett und las den Zettel.

Fortsetzung folgt...

Seine kleine Schwester ~ Harry Potter FanfiktionDove le storie prendono vita. Scoprilo ora