22 Der Ort

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a/n:
helloo! it's been a veryyy long time!
ich habe meinen usernamen geändert/nutze jetzt einen neuen namen auf wattpad, einfach weil es DEZENT unangenehm werden könnte wenn rl freunde diese page hier finden lmaooo


es tut mir super leid dass ich so lange nicht weiter geschrieben habe, i was very busy & bin es teilweise noch immer!

however, diese geschichte(n) haben mich schon so viel zeit und arbeit gekostet,
dass ich sie nicht aufgeben will & kann. 
ich kann noch nicht sagen wie regelmäßig ab jetzt wieder updates kommen, aber ich werde versuchen wöchentlich zu schreiben! 
außerdem werden die kapitel ab jetzt ein wenig länger ;) 
so, genug von mir: 
here we go!! <3

-

Als Natasha und Ich das Gebäude verlassen ziehen Wolken am Himmel auf. 
Zum Glück werde ich nicht mehr gleich von einer Menschenmasse umzingelt und wir haben Zeit über unseren Plan zu debattieren.

"Wo wollen wir von hier aus hin?" fragt Nat. "Er könnte überall sein, das weißt du doch, oder? Sokovia ist von Wäldern umgeben. Riesigen Wäldern!"
"Das stimmt" ich nicke und schaue auf das rote Stoffstück, das mein Handgelenk ziert. "Aber wenn das was Tess sagt wahr ist und er wirklich mit einer großen Gruppe unterwegs ist, dann werden sie einen Unterschlupf brauchen"
"Und an was hast du da gedacht?" 

Ich überlege einen Augenblick. Die Wälder sind groß und bieten bestimmt verschiedene Höhlen, welche als ein neues Zuhause dienen könnten. 
Aber nicht für eine große Gruppe Talente. Noch haben wir keine genaue Anzahl, oder eine Vorstellung davon, was uns erwarten könnte, aber die wenigen Talente die ich kennengelernt habe waren stark und eigensinnig. 
Sie würden sich nicht mit einer einfachen, feuchten & kalten Höhle zufriedengeben. 
Sie brauchen etwas großes, ein Haus, oder eine Ruine. 

Und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. 

"Ich weiß wo sie sind" sage ich und bleibe so abrupt stehen, dass Natasha in mich hinein läuft. 
"Was?" sie hebt überrascht eine Augenbraue. "Woher?"
"Die Wälder sind groß und würden bestimmt einige Unterschlüpfe bieten...Aber die würden nie für eine große Gruppe an Menschen reichen, geschweige denn an Talenten"
"Worauf willst du hinaus Wands??" 
"Also beschränken wir uns doch auf Bauwerke, welche in den Wäldern errichtet wurden"

Sie scheint noch immer nicht zu verstehen. 
"Ich dachte Sokovia wäre die einzige Stadt hier" 
"So ist es auch. Jedenfalls wenn man von dem ausgeht, was offiziell ist. Aber-"
Ich schaue auf und scanne den Wald im Umfeld mit meinen Blicken. 

"Wenn man ein wirklich sicheres Versteck braucht, welches man auf keine Karte finden kann, wo nie jemand herkommt...Ein Ort von dem praktisch niemand weiß außer einer Hand voll Menschen...Dann weiß man das man den perfekten Ort gefunden hat"
Ich deute auf den größten aller Hügel im Umfeld. Er liegt nördlich von uns. 
"Was ist dort?" will Natasha wissen und legt sich eine Hand über die Augen um besser erkennen zu können. 

"Irgendwo hinter diesem Hügel" sage ich. "Ist der Ort, in dem ich vor Jahren gefangen war"
Sie zieht scharf die Luft ein. 
"Und...Du bist sicher dass du dorthin zurück willst? Nach allem was dort passiert ist? Ist es überhaupt sicher?" 
"Ich werde es irgendwie schaffen, denke ich. Die Hydra hat das Gebäude geräumt nachdem sie aufgeflogen sind, wohl aus Angst man könnte sie finden und aus den Schatten des Waldes kommen um sie anzugreifen. Der Ort wird seitdem nicht mehr genutzt. Es weiß kaum jemand, dass er überhaupt existiert" 

Nat nickt, wirkt aber nicht wirklich überzeugt.
"Wanda, bist du dir da ganz sicher?" 
"So stand es in den Hydra Daten, so muss es also sein...Ich bin mir sicher Natasha, ich habe da dieses...besondere Gefühl, dass das was ich tue richtig ist!"
"Dann hoffen wir mal, dass dieses Gefühl Recht behält" 
"Heißt das du bist dabei?" ich lächele. 
"Ich habe versprochen bei dir zu bleiben Wanda. Und wenn du dir deiner Sache so sicher bist, dann werde ich dir folgen, komme was wolle" 

Ich falle ihr spontan um den Hals und drücke sie fest an mich. 
"Danke" flüstere ich. "Dafür, dass du hier bist"
Sie klopft mir liebevoll auf den Rücken.
"Das mache ich gerne...Nur, könntest du bitte ein wenig locker lassen? Ich habe immer noch eine heilende Stichwunde" 
"Oh" schnell löse ich mich von ihr. "Tut mir leid...Daran hab ich jetzt schon lange nicht mehr gedacht"
Tasha winkt bloß ab. "Wäre auch besser wenn wir es dabei belassen. Und jetzt komm, ich will ungern dass es anfängt zu regnen, bevor wir diesen Ort gefunden haben!" 


Der Marsch durch den Wald ist länger als ich es in Erinnerung hatte. 
Der Boden ist rutschig und bedeckt mit Laub, welches unter unseren Schuhen knirscht. 
Wir gehen eine gute Stunde, ohne ein wirkliches Gespräch anzufangen. 
Die Stille wird höchstens von den Vögeln in den Bäumen gestört, welche fröhlich zwitschern. 

Schließlich bricht Natasha die Ruhe. 
"Wie lange ist es noch?" will sie wissen, als wir auf einer kleinen Anhöhe zum stehen kommen. 
"Wir hätten zurück zum Jet gehen sollen um etwas zu trinken..."
"Es kann nicht mehr weit sein" ich drehe mich um, um den Ausblick zu genießen. 
Weit unter uns im Tal und hinter einigen Hügeln kann ich die Ruinen von Sokovia erinnern. 
Früher muss man hier einmal eine großartige Aussicht gehabt haben. 

Plötzlich trifft es mich wie ein Schlag. 
Ich kenne genau diesen Ort, wo Natasha und ich in genau diesem Moment stehen. 
Das Umfeld, die Geräuschkulisse, die Bäume...Es hat sich nichts seit dem Tag verändert. 
Ich starre auf den Boden. Es ist nun schon so lange her und doch weiß ich es noch ganz genau:
Der Pfeil, welcher ihren Körper durchbohrt hat, die Angst in ihrem Blick, als ich sie auf die kleine Anhöhe getragen habe, nur damit sie Sokovia und die Sonne noch ein letztens mal sehen  konnte. 
Und ihre letzten Worte, welche noch immer in meinen Ohren klingen. 
Ich liebe dich. 

Ich gehe langsam auf die Knie, als ich spüre wie meine Beine schwach werden. 
"Was ist? Was ist los?" Natasha schaut mich besorgt an, aber mein Blick haftet am Horizont. 
"Wir sind da" flüstere ich und lasse meine Fingerspitzen über die lockere Erde fahren, wo einmal ihr Körper lag. 

Nat schluckt laut, gefolgt von einem Schnaufen. 
"Das hier ist der Ort?" sie weiß worum es geht, aber noch hat es keiner von uns gewagt es auszusprechen. 
"Sie lag in meinen Armen als sie starb" eine erste Träne fällt aus meinem Auge. "Sie hat mich angesehen und gesagt, dass sie mich liebt und dann-"
ich breche ab und schaue Natasha an. 
Sie blickt unschlüssig auf ihre Füße. Ich kann verstehen, dass sie die Situation nervös macht. 

"Wanda..." sie legt ihre Hand auf meine Schulter.
"Ist schon gut" ich schüttele den Kopf und erhebe mich. "Das ist schon zu lange her. Ich kann es nicht mehr ändern...Ich muss los lassen"

Noch nie habe ich das laut gesagt. Noch nie habe ich den Gedanken ausgesprochen, der mich seit allem was passiert ist verfolgt. 
Aber ich weiß, dass es wahr ist. Hell ist fort, seit so vielen Jahren nun schon und ich muss es akzeptieren, ob ich will oder nicht. 
Und vielleicht war die Entscheidung, an den Ort zu gehen wo all das angefangen hat richtig.
Denn vielleicht hilft sie sogar dabei, das was passiert ist zu verstehen und schließlich...los zu lassen. 

"Wollen wir weiter?" ich lächele ein trauriges Lächeln, in welchem doch Hoffnung mitschwingt, dass dieser schreckliche Traum endlich ein Ende nehmen wird und dass ich Hells Geist hinter mir lassen kann. 
"Wenn es in Ordnung für dich ist" sie tastet nach meiner Hand. 
Ich presse die Lippen zusammen und nicke. 
"Es ist nicht mehr weit von hier aus, höchstens fünf Minuten" 

Und so gehen wir weiter und lassen Hells Sterbebett hinter uns. 
Ich lasse Tashas Hand nicht los, blicke aber auch nicht zurück. 

Ich weiß, es ist ein erster Schritt zurück zur Normalität und dieser erste Schritt ist etwas, was mich selbst mit Stolz erfüllt. 



wanda II back for youWhere stories live. Discover now