05 Nothing's Gonna Hurt You

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Ich blinzele in helles Licht hinein. 
Meine Augen brauchen einen Moment, bis sie sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt haben. 

Ich liege auf einem Bett in einem großen Raum. Durch zwei riesige Fenster fällt warmes Sonnenlicht herein, der Boden und die Wände sind aus Holz und ich bin an eine seltsame Maschine angeschlossen, die mir beim atmen hilft. 

Nicht weit neben mir quietscht es und ich kann hören, dass jemand den Raum betritt.
"Wanda?" es ist Natasha. 
"Oh Gott Wanda, du bist wach!" sie kommt schnell an mein Bett und setzt sich auf den Stuhl neben mir. 
"Wie geht es dir? Wie fühlst du dich?" 
"Es geht" murmele ich. 
"Du hast 27 Stunden geschlafen Wanda" erklärt sie mir. "Wir hatten schon Angst du wärst ins Koma gefallen oder sowas" 
"Was ist denn passiert?" meine Gedanken sind benebelt. 

"Du hast zu viel Rauch eingeatmet. Im Quinjet hat es dich dann erwischt und du bist eingeschlafen. Es war pures Glück dass du es bis hier her geschafft hast...Du hättest tot seien können" 
"Da war ein Feuer" erinnere ich mich. "Der Stick!" 
Ich sitze so schnell, dass es mich sofort wieder zurück auf die Matratze zieht.

"Immer mit der Ruhe du Kämpferin" lächelt Nat. "Wir haben den Stick. Alles ist gut" 
Ich atme erleichtert aus. 
"Jetzt kümmern wir uns erstmal darum dass du wieder auf die Beine kommst"
"Wo sind wir?" will ich wissen.
"In einem von Tony's vielen Häusern" sie schnauft abfällig und ich lächele. 
"Irgendwo weit abseits von allem! Hier werden sie uns fürs erste nicht finden, auch wenn ich bezweifele, dass das lange so bleiben wird" 
Ich nicke. 
"Aber sie werden dir nichts tun!" fügt sie hinzu. "Sie werden dich auf keinen Fall zurückholen Wanda! Niemand wird dich je wieder so verletzen, wie die es getan haben"
Ich kann die Wut und Trauer in ihrer Stimme mitschwingen hören. 
"Wie hast du das geschafft?" frage ich schüchtern. "Über all die Verluste hinweg zu kommen, die du gemacht hast?" 
Tasha beißt sich nachdenklich auf der Lippe herum. 
"Gar nicht" gesteht sie schließlich. "Ich habe nur gelernt irgendwie damit zu leben. Aber darüber hinwegkommen..." sie zuckt mit den Schulter. "Werde ich wohl nie" 

"Nah sieh mal einer an" erklingt Steve's Stimme von der Tür. 
Wir beide drehen uns zu ihm. 
"Unsere Kämpferin ist wach" er trinkt seinen Kaffee leer, den er in der Hand hält und betritt den Raum. 
"So leicht bin ich nicht unterzukriegen" lächele ich und er grinst.
"Ohne dich hätten wir hier noch erhebliche Probleme bekommen" 
"Das glaube ich gern" 
Er stellt seine leere Tasse auf meinem Nachttisch ab und zieht sich einen zweiten Stuhl zu mir ans Bett. 

"Was ist mit dem Hauptquartier?"  frage ich nach einer langen Weile des Schweigens. 
"Es wird überleben" antwortet Steve. "Es war schon in einem besseren Zustand"
"Die Hauptsache ist, dass wir alle leben" lächelt Natasha und streicht mir die Haare aus der Stirn. 
"Ich lasse dir jetzt erstmal eine Badewanne ein, ja?" 
Ich nicke eifrig. Ein Bad klingt verlockend gut. 
"Okay" sie steht auf und nimmt im Gehen noch die Tasse mit.

"Also jetzt mal ehrlich Maximoff" beginnt Steve, so bald die Tür hinter Nat ins Schloss gefallen ist. 
"Was ist das mit dir und Romanoff?" 
Ich starre ihn eine Weile ungläubig an, bevor ich mich wieder zusammenreiße. 
"Nat und Ich?" wiederhole ich und merke selber wie dumm ich mich stelle. 
"Ja" er nickt. 
"Ich wüsste nicht das da seien sollte" ich könnte schwören, dass mein Akzent vor ein paar Minuten kaum zur Geltung gekommen ist. 
"Wir sind...Freunde Steve" 
"Freunde?" jetzt ist er der, der dumm Dinge wiederholt. 
"Genau! Freunde" kurzerhand beschließe ich, Natasha's Rede zu verwenden. "Tasha und ich haben beide große Verluste gemacht, weißt du?" bei den Gedanken an Pietro und Hell zieht sich mein Magen zusammen. 
"Und wir lernen damit zu leben, aber darüber hinwegkommen werden wir wahrscheinlich nie"
Wieder nickt er, nur diesmal etwas langsamer. 
"Und wir beide zusammen" ich schnaufe leise. "Das wäre wie eine Bombe, die irgendwann hochgeht"
Bei diesen Worten kommen die Gedanken vom Morgen in der Küche in mir hoch. War wir getan und gesagt haben.
Was auch immer wir uns gedacht haben, ich bin mir sicher es wird noch Folgen haben. 

"Außerdem" füge ich noch hinzu. "Habe ich mich vor Jahren verliebt und...Stecke gedanklich wohl noch in dieser Zeit fest" 
"Das verstehe ich" 
Da erst erinnere ich mich an dass, was Steve im Krieg erlebt hat. Mit seiner damaligen großen Liebe.
"Tut mir leid Steve, ich wollte keine alten Wunden aufreißen!" 
"Ist schon in Ordnung Wanda, ist ja nicht deine Schuld" er winkt ab. "Aber wenn das mit dir und Nat jemals mehr wird, dann pass gut auf sie auf, verstanden?" 
Ich lache. 
"Ja Opa" 
Dann lacht auch er. 

wanda II back for youWhere stories live. Discover now