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Es war sieben Uhr als mein Wecker läutete und meine blauen Augen sich öffneten. Ich sprang auf und hastete unter die Dusche.
Meine Familie schlief noch. Immerhin war es Sonntag. Nur musste ich mich für die Beerdigung herrichten.
Schnell duschte ich, lief zurück in mein Zimmer und zog das schwarze Kleid an. Meine schwarzen Schuhe passten zwar nicht wirklich dazu, aber das war mir irgendwie egal. Ich trug Wimperntusche auf und sah lange meinen rötlichen Lipgloss an. Doch das wäre zu viel.
In der Küche machte ich mir einen Kakao und trank diesen mit ein paar Schlücken aus. Ich war noch etwas müde von gestern Nacht, aber es war es wert gewesen runter zu gehen. Ich konnte Jacob meine Meinung sagen und dabei zusehen, wie mein Schlag ihn zum Kotzen brachte.
~Er hatte es verdient~
"Und wie er es verdient hatte", sagte ich grinsend und aß einen Keks.
"Mit wem redest du?"
Ich schrak hoch, verschluckte mich am Keks und hustete mir die Seele aus dem Leib. Mein Bruder stand mit großen Augen in der Tür und begutachtete mich. Als ich fertig hustete, sagte er:"Du siehst gut aus. Das Kleid steht dir wirklich gut."
Mit kratziger Stimme fragte ich:"Meinst du nicht, es ist unpassend für eine Beerdigung."
Er winkte ab. "Nein! Es passt perfekt."
Eine kurze Zeit später grinste er und sagte:"Du solltest deine Schuhe anziehen."
George zwinkerte mir zu und ging in sein Zimmer zurück. Verwundert zog ich meine Schuhe an. Kaum war ich fertig damit piepte mein Handy. Peter war unten auf dem Parkplatz und wartete auf mich.
~George hatte Recht~
Ich machte mich auf den Weg nach unten und erblickte Peter mit seiner Tante, die mich mit heruntergezogenen Augenbrauen anblickte. Bei ihnen angekommen begrüßte ich Tante May und gab Peter einen flüchtigen Kuss.
"Wie geht es dir?", fragte Peter, während wir in den Wagen einstiegen. "Bin ein bisschen müde, aber sonst gut. Und euch?"
"Gut, danke Laura", antwortete May und ich hob beide Augenbrauen. Seit wann war sie nett zu mir?
"Mir auch."
Peter lächelte mir von vorne entgegen und zwinkerte. Ich lächelte ebenfalls.
Dann ging die Fahrt los.

Gegen 10 Uhr kamen wir bei einem Haus an, das mitten neben einem See stand. Der Anblick war wunderschön, doch weshalb wir hier waren, war überhaupt nicht schön. Ich spürte wie mein Herz schneller schlug, als meine Sugen die ganzen Leute entdeckten. Wir stiegen aus und machten uns auf den Weg zu der Ansammlung.
Eine blonde Ffau kam auf uns zu. "Hallo. Schön, dass ihr gekommen seid."
May umarmte die Frau und sagte:"Aber natürlich Pepper."
Pepper umarmte auch Peter. Nun stand sie vor mir und streckte mir ihre Hand entgegen. "Du musst wohl Laura sein. Ich bin Pepper, Tony's Ehefrau."
Ich schüttelte ihre Hand und murmelte eine Begrüßung. Keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte. Plötzlich kam ein kleines Mädchen mit braunen Haaren hergelaufen.
Als sie uns alle nach der Feihe angesehen hatte, klammerte sie sich an das Bein von Pepper. Diese streichelte ihr über den Kopf und sagte mit ruhiger Stimme:"Du musst nicht schüchtern sein, Schatz."
Die braunen Augen des Mädchens starrten mich an und ich wurde in deren Bann gezogen. Langsam kam sie näher, streckte ihre kleine Hand entgegen und flüsterte:"Ich bin Morgan. Und du?"
"Mein Name ist Laura. Schön dich kennenzulernen."
Sie winkte mich zu ihr runter und flüsterte mir ins Ohr:"Du bist wirklich hübsch."
Mein Herz fing an zu schmelzen. "Du bist wunderschön", flüsterte ich zurück.
Sie grinste breit und ging zu Peter.
"Möchtet ihr etwas trinken?"
"Gerne", sagte May und ging mit Pepper mit. Ich stand nun mit Morgan und Peter neben dem Auto. "Komm, ich stelle dir ein paar Leute vor."
Peter nahm sanft meine Hand und zog mich mit sich. Morgan rannte schon voraus.
Peter klopfte einem großen Mann mit breiten Schultern und blondem Haar auf die Schulter. Dieser drehte sich um. "Hallo Peter."
"Hey, Mr. Rogers."
"Ichhatte dir schon oft gesagt, dass du mich Steve nennen kannst." Steve schüttelte den Kopf und sah zu mir. "Und wer sind Sie?"
"Laura Wilson."
Wieder schüttelte ich eine Hand, doch dieses Mal eine kräftigere als die von Pepper. Steve wollte schon etwas sagen, als ein dickerer Mann mit langen blonden Haaren und Bart herkam.
"Ja hallo", sagte dieser und sah mich von oben bis unten an. Unangenehm blickte ich zu Peter. "Das ist Laura, meine Freundin."
"Da hast du dir aber eine Schöhnheit ausgesucht. Ich bin Thor, Gott von Blitz und Do-".
"Wir wissen alle wer du bist", unterbrach ihn Steve und bekam dafür einen bösen Blick.

In der nächsten Stund lernte ich einige Leute kennen, einige bekannte Gesichter kannte ich aus dem Fernseher. Andere wiederum hatte ich noch nie gesehen.
Als Hulk auf mich zukam, musste ich schlucken. Aus den Nachrichten von früher kannte ich nur seine gefährliche Seite, jedoch war er nun Bruce Banner im Körper von Hulk. Ich war überaus fasziniert davon und verstand mich mit ihm.
Doch das nette Wiedersehen hörte bald auf, als die Beerdigung anfing und Pepper einige Worte über ihren verstorbenen Mann sagte. Morgan hielt sie dabei fest in der Hand.
Peter stand neben mir, mit den Tränen kämpfend als sie die Blumen auf das Wasser setzten. Fest hielt ich die Hand meines Freundes und versuchte ihm so viel Halt wie möglich zu geben.

Plötzlich bekam ich Kopfschmerzen, die ich jedoch versuchte zu ignorieren. Doch sie wurden stärker. Instinktiv drehte ich mich um und blickte in grüne Augen. Ein furchtbarer Schmerz durchzog meinen Kopf.
~Scheiße, was ist das?!~
Meine innere Stimme jammerte fürchterlich und fing an laut zu schreien vor Schmerzen.
Und auch wenn mit bewusst war, dass mir diese Augen solche Schmerzen bereiteten konnte ich nicht aufhören hinzusehen.

You're real...Where stories live. Discover now