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Nach dem erfolgreichen Kinoabend waren George und ich wieder Nachhause gefahren. Wir ließen Peter im Bus allein und liefen zu unserer Wohnung.
"Kann es sein, dass irgendwas nicht stimmt?", fragte George und sah mich im Licht der Straßenlaternen an.
"Nein, warum?"
"Du wirkst oft so abwesend. Und dann grinst du manchmal ohne Grund."
~Ach... das~
Ich winkte ab. "Das ist nichts." Schnell versuchte ich eine Ausrede zu finden.
"Ich habe nur in letzter Zeit eine Comedy-Serie verfolgt und muss manchmal an die schlechten Witze denken."
George nickte, immer noch einen fragenden Blick aufgesetzt. "Und wie heißt die Serie?"
Ich antwortete mit der ersten die mir einfiel. "Bob's Burgers."
~Wow...~
"Die kenne ich. Ist ganz lustig aber auch total bescheuert."
Grinsend nickte ich nur noch und versuchte normal zu wirken.
"Und wie sind deine Gefühle gegenüber morgen?"
Bei dem Gedanken an die morgige Beerdigung wurde mir schlecht. Ich hatte Angst und wusste nicht wie die anderen Mitglieder der Avengers auf mich reagieren werden.
"Ängstlich... ich hoffe einfach, dass alles gut läuft." George tätschelte meine Schulter und lächelte. "Es wird alles gut werden, Schwesterherz."
Sein Lächeln beruhigte mich und zusammen gingen wir die Treppen rauf zu unserem Zuhause.

Ein komisches Geräusch riss mich aus meinen Träumen und mit leicht geöffneten Augen sah ich nich im dunklen Zimmer um. Mein Blick fiel auf die Uhr. Es war 2 Uhr Nachts, mein Wecker konnte es also nicht gewesen sein.
Plötzlich das Geräusch wieder. Als ich erkannte, dass ich nur Nachrichten auf mein Handy bekam, verdrehte ich meine Augen. Schon wollte ich mich umdrehen, jedoch fiel mir auf, dass etwas Schlimmes mit Peter sein könnte.
Hastig tastete ich nach dem Handy und sah mir die Nachrichten an. Doch es war eine fremde Nummer. Es war alles so komisch geschrieben und so viele falsche Buchstaben, sodass ich nur die Augenbrauen runterziehen konnte.
Plötzlich ertönte mein Klingelton. Die fremde Nummer rief an!
~Jetzt geh ran!~
Ich hob ab.
"Laula! Verzeih mil", lallte eine tiefe Stimme in die Leitung und ich musste ein Lachen unterdrücken.
~What the fuck~
"Sorry, aber wer ist da?"
"Ja-jacob."
Sofort verschwand mein schadenfreudiges Grinsen und ein ernster Ausdruck kam auf mein Gesicht. "Was willst du?"
"Ich will, dass du mil velzeihst!"
"Was? Dass du mich an meinem Geburtstag verlassen hast? Oder, dass du jetzt meine Freunde nach mir ausfragst?"
Es war still, bis ein lautes Rülpsen und Kotzgeräusche kamen. Ohne weiteres lag ich auf und stellte mein Handy auf stumm.
Genervt legte ich mich hin.
Doch es dauerte nicht lange und mein Handy leuchtete wieder auf. Es war wieder nur eine Nummer und deshalb wahrscheinlich Jacob.
Seufzend hob ich nochmal ab, obwohl sich alles in mir dagegen sträubte.
"Was?!"
"Bitte, Laula! Bitte, verzeih mil!"
Seufzend wollte ich schon wieder auflegen, als er lallte:"Komm bitte auf den Palplatz."
War er etwa vor meinem Haus?
Ich konnte es nicht fassen.
"Ich komme."
~Warum tust du das?~
Ich verdrehte die Augen. "Ich will wissen was er mir sagen will."
Schnell zog ich mir lange Hosen an und einen Pullover. Ich schlüpfte in meine Schuhe und rannte aus der Haustür. Die Treppen runter und auf den Parkplatz.
Tatsächlich, da stand er. Eine durchsichtige Flasche in der Hand, an seinem Auto lehnend. Die blonden Haare waren verwuschelt und als ich näher kam, konnte ich den ekelhaften Alkohol schmecken.
Als er mich entdeckte, kam er langsam auf mich zugetorkelt. "Du bist da."
Jacob wollte näherkommen, jedoch schupfte ich ihn leicht weg. Ich wollte seine Berührung nicht.
"Sag mir einfach was du sagen willst und dann kannst du wieder gehen."
Meine Stimme war wütend und rau. Ein Kälteschauer durchzog mich. Oder war es vor Wut?
Er rülpste, spuckte auf den Boden, schwankte und fing anschließend an zu reden.
"Ich habe einen Fehler gemacht. Als ich dich verlassen habe. Du bist so toll und schön. Ich bin ein Alschloch."
"Ja, bist du", antwortete ich und verschränkte die Arme.
"Es tut mil wilklich Leid."
"Deine Entschuldigung kannst du dir sonst wo hinstecken. Die hättest du schon vor einer Ewigkeit bringen sollen, aber hast es nicht getan. Jacob, ich kann dir nicht verzeihen. Genauso wie meinen Eltern. Ihr habt mich alle enttäuscht. Geh Nachhause und lass mich und meine Freunde in Ruhe."
Ich drehte mich um und wollte gehen, als er mich plötzlich am Arm zurückzog.
"Bleib!"
Ich sah von seiner Hand die meinen Arm umklammerte, zu seinem Gesicht. Ein Feuer der Wut brodelte in mir. Knurrend sah ich ihn an.
~Mach es!~
Mit aller Kraft schlug ich meine flache Hand an seine Wange. Er flog zur Seite und landete kotzend auf dem Boden.
Ein lautes Lachen kam aus mir heraus und ich spürte Freude in mir, ihn so am Boden zu sehen.
"Fick dich, Jacob."

Grinsend ging ich wieder Nachhause. Ein wohltuendes Gefühl im Bauch.

You're real...Where stories live. Discover now