Dan Black

11 1 0
                                    

Calum saß neben Jonathan auf einem der gemütlichen Drehsessel, während seine drei Freunde in der Tonkabine standen und ihre Songs vorsangen. Jonathan verzog keine Mine, hatte seine Kopfhörer nur über eines seiner Ohren gemacht, machte sich Notizen, die so krakelig waren, dass Calum Sie nicht einmal ansatzweise lesen konnte. Monty lag schlafend auf dem Boden auf einer Decke und schnarchte leise, leckte sich hin und wieder über die Nase.

"Als dein iPhone so grazil in den Landwehrkanal fiel, wusste ich: Schöner wird es nie!", sang Sam grinsend. "Tut mir leid, doch ich bin raus, sag Bescheid, wenn du mich brauchst!"

Calum fand diesen Song besonders cool, nicht nur, weil er so bescheuert, sondern auch so witzig war. Die Musik würde nicht für jeden etwas sein oder Yoba, es würde sicherlich auch nicht auf jedem Radiosender hoch und runter laufen, aber trotzdem war die Musik der drei so cool, dass man sie einfach mögen musste.

Fand jedenfalls Calum.

"Okay, wow."

Jonathan nahm seine Brille und die Kopfhörer ab und fuhr sich durch die Haare.

"Ich habe selten so etwas originelles und wohlklingendes gehört."

Die drei Musiker, die nun aus der Tonkabine traten, grinsten sich an.

"Ich glaube, ich weiß, an wen ihr euch wenden müsst. Ich habe momentan noch andere Bands im 'Casting', wenn man es so nennen möchte, aber wenn ihr euch an diesen Mann wendet werdet ihr nicht enttäuscht." Jonathan hatte eine Nummer auf ein Stück Papier gekritzelt und dazu den Namen des Mannes.

Dan Black.

"Er ist der Besitzer der DRS Records und ich bin mir sicher, dass er euch gerne hören würde."

"Danke, Jonathan. Du bist echt klasse", grinste Calum, nahm den Zettel entgegen und stand auf. Er steckte den Zettel in seine Handyhülle, nickte seinen Freunden zu.

"Danke, wir wissen das echt zu schätzen", grinste Sam, steckte die Hände in die Hosentaschen.

"Ist sonst alles okay bei dir, Jonathan? Du wirkst noch übermüdeter als sonst", bemerkte Calum, legte einen Arm um Sebastians Hüfte. Jonatha nickte, schüttelte dann aber sofort den Kopf.

"Lisbeth hat mich die ganze Nacht wach gehalten und Angela ist momentan nicht da. Dieser Hund macht mir das Leben zur Hölle", lachte Jonathan leise, stand dann aber auch auf. "Also, Leute, was ich noch wissen wollte: Wie heißt eure Band?"

"Ähm, hm", murmelte Sam, auch Sebastian und Abigail schienen etwas ratlos.

"Von wegen Lisbeth, du hast die ganze Nacht mit Benjamin getrunken, das weiß ich", lachte Calum, woraufhin Jonathan ertappt grinste und nickte.

"Aber als ich dann schlafen wollte, hat Lisbeth angefangen zu winseln, die ganze Nacht."

"Von wegen Lisbeth", sagte Abigail dann, sah Sam und Sebastian lächelnd an. "Das ist unser Bandname." Die Jungs fingen an, zu grinsen, und nickten zustimmend. Jonathan lachte leise, nickte dann.

"Der Name ist gut", murmelte Jonathan. "Wirklich gut."

------------------------

Nervös standen die drei Musiker und Calum im Aufzug. Sie waren gerade im Gebäude der DRS Records, weil sie ein Treffen mit Dan Black hatten. Calum hatte ihn nur einmal flüchtig kennenglernt und wusste dass er der Manager einiger bekannter Bands wie Highway 89 war, mehr aber auch nicht. Ein wenig nervös war Calum zugegebenermaßen auch. Was, wenn es nicht mit dem Vertrag klappte? Seine Freunde hatten so viele Hoffnungen, er wollte nicht, dass diese sich in Luft auflösten.

"Sebby, ist dir mal aufgefallen, dass du und dieser Dan den selben Nachnamen habt?", fragte Sam, während er seine Frisur mit seiner Handykamera richtete.

"Ja, und? Den Nachnamen Black gibt es wie Sand am Meer", antwortete Sebastian, zuckte mit den Schultern und lehnte sich leicht an seinen Freund. Calum lächelte zu dem älteren hinunter und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

"Gott, Leute, ich bin total nervös", sagte Abigail heiser, drehte die CD-Hülle in ihrer Hand hin und her Jonathan hatte eine CD mit deren Songs gebrannt, als kleine Erinnerung an ihn. "Er ist der Manager von Highway 89, das wisst ihr schon, oder? Das ist einfach mal die coolste Band der Welt!"

"Ist ja gut, Abby, das wissen wir", lachte Sam, wuschelte durch die Haare des Mädchens. In diesem Moment hielt der Aufzug an und die Türen sprangen mit einem 'Pling' auf. Die vier erblickten einen großen Raum, dessen bodentiefe Fenster einen fantastischen Blick auf Zuzu City boten. Der Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, war groß und bot sicherlich zwanzig Leuten Platz, wenn nicht sogar mehr.

"Ist das hier der richtige Raum?", fragte Sebastian skeptisch, folgte den drei aus dem Lift in den Raum. Er ergriff Calums Hand, er war schon etwas nervös.

"Ah, hallo, ihr seid 'Von wegen Lisbeth', richtig?" Ein junger Mann mit hellbraunen Haaren kam aus einem Nebenzimmer, er trug ein weißes Hemd und grinste die vier an. "Ich bin Ryan, Dans Assistent."

"Freut uns, Ryan", grinste Sam, schüttelte die Hand des jungen Mannes. "Das sind Abigail, Sebastian und Calum. Und ich bin Sam."

"Nett, euch kennenzulernen. Kann ich euch etwas bringen? Kaffee oder so?" Die vier schüttelten die Köpfe, woraufhin Ryan nur nickte. Er verabschiedete sich dann, lief in einen anderen Raum, die Freunde setzten sich hin. Nervös starrte Abigail auf die Uhr an der Wand, Sam trommelte mit seinen Fingern auf dem Tisch und Sebastian wurde beruhigend von Calum am Kopf gekrault. Die Minuten zogen sich wie Jahre, dann aber näherten sich Schritte und zwei Stimmen, schließlich wurde die Tür geöffnet. Ein Mann Ende Vierzig kam in den Raum, er hatte dunkle Haare, war ein wenig beleibt, aber er hatte ein freundliches Lächeln im Gesicht. Sein schwarzes Hemd war nicht komplett zugeknöpft, sodass er einen lockeren ersten Eindruck machte. Hinter ihm erscheint Ryan.

„Danke Ryan, du kannst jetzt Pause machen", lächelte der dunkelhaarige Mann, nickte seinem Assistenten zu.

„Danke Dan", antwortet Ryan, zeigte der Band noch ein ‚Daumen hoch', bevor er hinter sich die Tür verschloss.

„So, ihr seid also ‚Von wegen Lisbeth'?" Dan Black setzte sich gegenüber der Band hin und musterte die vier jungen Leute. „Nett, dich wiederzusehen, Calum." Der türkishaarige nickte erwidernd, sah zwischen dem Musikproduzenten und seinen Freunden hin und her.

„Ja, richtig, ich bin Sam, das ist Abigail und das ist Sebastian." Der Blondschopf zeigte auf seine Freunde, seine Stimme überschlug sich fast, weshalb Dan schmunzeln musste.

„Ich weiß, Jonathan hat mir bereits ein paar Unterlagen und ein paar eurer Songs geschickt. Und ich muss sagen, dass ich euch echt gut finde. Es würde mich freuen, mit euch zusammenzuarbeiten."

In diesem Moment schrie ‚Von wegen Lisbeth' auf.

Sebastian | SDV FFWhere stories live. Discover now