Jonathan Thompson

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Das nervige Piepen von Calums Wecker riss die beiden Jungs aus ihrem Schlaf. Sebastian zog sich sofort die Bettdecke über den Kopf, während der andere sich daran machte, die Augen aufzubekommen. Sein Kopf pochte, es kam ihm wie ein Déja vú vor, als ihm einfiel, dass er ähnlich aufgestanden war, als er Sebastian kennenlernte.

"Jetzt mach den verdammten Wecker aus, Calum", zischte Sebastian genervt. Calum tat, wie ihm geheißen. Es war zehn vor acht, heilige Scheiße, er hatte nur drei oder vier Stunden geschlafen! Murrend stand Calum auf und schlurfte in seinen begehbaren Kleiderschrank. Aus den Kommoden und Schränken zog er sich ein paar Sachen und schlurfte dann zurück ins Schlafzimmer. "Nein, Calum, wo gehst du hin?"

"Duschen", antwortete Calum murmelnd, die eine Hand bereits auf der Türklinke.

"Lass mich nicht alleine!"

"Kannst ja mitkommen." Kaum hatte Calum diese Worte ausgesprochen, wurde er von einem Kissen mitten ins Gesicht getroffen. Er lachte auf, sah Sebastian herausfordernd an. "Also? Willst du oder willst du nicht?"

"Ich werd nicht mit dir duschen, Idiot", brummte Sebastian, stand jedoch auf und begab sich in Richtung Kleiderschrank und holte sich einige seiner Sachen.

"Jetzt tu nicht so, als hättest du mich noch nie nackt gesehen", erwiderte Calum matt, verzog das Gesicht und wartete geduldig auf seinen Freund. Calum musste lächeln. Endlich. Endlich durfte er Sebastian seinen Freund nennen.

"Die Dusche ist doch eh nicht groß genug für uns beide, oder täusche ich mich da?"

"Doch, die ist groß genug, da musst du dir keine Sorgen drum machen", lachte Calum, öffnete dir Tür und trat hinaus in den kühlen Flur. Sebastian rollte mit den Augen, folgte ihm ins Bad. Manchmal war Calum einfach ein Idiot.

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Müde stocherte Abigail in ihrem Frühstück herum. Sie war verwirrt. Der gesamte letzte Abend war ein Desaster gewesen. Erst dieser seltsame Typ und dann dieses Mädchen, das ihr gesamtes Leben innerhalb weniger Stunden komplett auf den Kopf gestellt hatte. Ihre pinken Augen und die silbernen Haare gingen der 18-jährigen einfach nicht mehr aus dem Kopf!

"Abigail, ist alles in Ordnung?" Angesprochene sah auf, sah Calum kurz an und nickte schließlich.

"Ja, bin nur müde", log sie, hoffte, dass es niemand bemerkte. Calum sah sie kurz mit einem nicht definierbaren Blick an, wandte sich dann jedoch dem Gespräch mit den Jungs wieder zu. Verdammt, hatte er es etwa bemerkt?!

Es vergingen einige Minuten, bis Sam schließlich hochging um sich fertig zu machen. Als Abigail ihn aus dem Bett ziehen wollte hat er sich lautstark gewehrt und darauf bestanden, noch liegen zu bleiben.

"Abigail, ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt", seufzte Calum, während er die Küchentheke abwischte. Sebastian war nach oben verschwunden, er wollte noch irgendetwas holen, soweit das Mädchen es mitbekommen hatte. "Was ist los?"

"Ich weiß nicht", antwortete Abigail ließe, schob den Teller von sich weg. "Letzte Nacht ist einfach viel passiert."

"Was ist denn passiert, dass du jetzt so leise bist?"

"Naja", murmelte sie, senkte den Blick. "Ich wurde von so einem seltsamen Typen angetanzt. Eigentlich war er ganz nett, aber als wir dann zu den Privatloungen wollten, wurde er so, so- ach keine Ahnung. Seltsam halt. Und dann wollte ich zurück zu Sam und der Typ hat mich verfolgt und auf einmal war da dieses Mädchen und hat mir geholfen und mich versteckt und meinte, dass sich die Security um den Typen kümmern wird."

"Verstehe", nickte Calum, schmiss den Lappen auf die Spüle und machte sich daran, das Geschirr wegzuräumen. "Es tut mir leid, dass wir nicht da waren."

Sebastian | SDV FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt