Kapitel 1

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Es freut mich, dass du bis hierhin gefunden hast! :) "
Ich möchte gleich zu Beginn anmerken, dass diese Geschichte manche Menschen triggern könnte. An alle, die nicht gut mit gewalttätigen, depressiven Szenen etc nicht klarkommen können, sollten das Buch lieber nicht lesen.

Außerdem enthält dieses Buch in dem ein oder anderen Kapitel (vom Sinn her) eventuell Fehler oder Situationen, die verwirrend sind. Nicht wundern, ich habe hier den Überblick verloren und nicht vorher geplant :)

Mit beinah fliegenden Schritten rannte ich durch die finstere Gegend. Mein Herzschlag beschleunigte sich bei jedem Atemzug und viel zu laut rauschte das Blut in meinen Adern. Bei jedem auch nur kleinsten Geräusch, welches laut in meinen Ohren dröhnte, zuckte mein gesamter Körper zusammen und ließ ihn erzittern. Ein schauriges Gefühl von panischer Angst durchfuhr meinen zierlichen Körper und bohrte sich wie Efeuranken um meine Kehle. Das Gefühl brachte mich zur Verzweiflung. Ohne auch nur einen Funken von Sicherheit oder einen Hauch von Hoffnung ertönten sich laute Stimmen hinter mir, zwangen mich dazu, meine Schritte zu verschnellern. Unsägliche Schmerzen rasten durch meinen schmächtigen Körper, drohten meinen Kopf bersten zu lassen. Die Gedanken in meinem Kopf verspotteten mich wegen meiner verdammten Gleichgläubigkeit; Wie einfach ich doch zu einem Opfer gewesen war. Wieso war ich bloß so naiv gewesen, und hatte angenommen, dieser Weg wäre sicher gewesen?
Aufeinmal spürte ich ein Tuch vor meinem Gesicht und einen Druck gegen meinen Oberkörper, welcher nicht aufzuhören schien. Meine Sicht wurde Stück für Stück immer undeutlicher, bis ich nurnoch Schwärze erkennen konnte. Ich fühlte eine plötzliche Müdigkeit und wie jegliches Gefühl von Kraft mir einfach entgang. Hilflos ließ ich dies über mich geschehen.

Ein Schlag knuffte mir kräftig gegen das Gesicht, sodass ich mich dazu zwang, meine Seelenspiegel zu öffnen. Erschrocken weiteten sich meine Augen, als ich den verschwommenen Umriss eines unbekannten Mannes erkannte, welcher mich direkt ansah. Eisige Kälte, welche ununterbrochen erschien, fuhr mir durch die Knochen, als sämtliche Erinnerungen meinen Verstand fluteten. Meine Gedanken brachten jede einzelne Grausamkeit und jegliches negative Gefühl wie Angst und Panik erneut hervor. Was war bloß der Grund gewesen, weswegen ich hier an diesen Ort gebracht wurde? "Endlich bist du wach!" Eine männliche Stimme dröhnte in meinen Ohren, laut und dominant. Mein Körper wollte diese ganze Situation nicht realisieren, sodass ich wie versteinert keinen Muskel regte, nicht in der Lage war, auch nur einen Laut von mir zu geben. Schmerzerfüllt klingelten weitere Stimmen in meinem Kopf, welche mir alle fremd schienen. Panisch schüttelte ich meinen Kopf und erkannte einen immer deutlicheren Umriss von dieser Gegend. Kurze, dunkle Haare und grüne Augen, die einen Funken Hass und Verachtung ausstrahlten. Ich zuckte zusammen. Um mein Hals war ein Band angelegt, welches so fest zugeschnürt war, dass es wehzutuen drohte. Wie konnte man es bloß als Vergnügen ansehen, solch eine Macht über eine andere Person zu haben? Wie fühlte sich das an? Voller Angst schluckte ich und hoffte, dass dies nur ein Alptraum war, welcher vorbeigehen würde. War es das, was Menschen ausmachte? Andere Personen verletzen, manchmal sogar so schwer, dass ihr Leben auf ewig zerstört war? Ein Schauer durchfuhr meinen Körper. Mir blieb keine Zeit, um darüber nachzudenken. Dieses Gefühl von Hilflosigkeit war beinah unaushaltbar. Ich ließ meinen Blick durch die Gegend schweifen. Verdammt, wie konnte das nur geschehen?! Fassungslos starrte ich all die geschundenen, entstellten Jugendlichen an, welche sich wegen der Fesseln keinen Schritt bewegen konnten. Ein penetranter Geruch von Blut verpestete die Luft.
Doch im selben Moment spürte ich einen erneuten Schlag gegen mein Gesicht. "Habe ich dir etwa erlaubt, deinen Blick zu erheben?" Schlagartig wandte sich mein Blick zu Boden. Wenige Herzschläge später tropfte eine dickflüssige, rötliche Substanz meine Wange hinunter. Vermischt mit den Tränen, die nicht aufhörten zu fließen. Mein leises Wimmern um Gnade oder Hoffnung unterbrach ich, aus Angst, schon wieder einen Schlag abzubekommen. Erneut schauderte ich. Unweigerlich stellte ich mir vor, wie ich in das Lebenselixier anderer Menschen trete, die das gleiche Schicksal durchlebten wie ich, welche unter erbarmungsloser Macht zugrunde gegangen waren. Hätte ich doch bloß so viel Kraft, um die Gnade walten zu lassen. Nur wegen diesen Menschen hatte ich meine gesamte Familie verloren, die das einzige war, die mir ein Gefühl von Sicherheit versprachen. Jeden verdammten Augenblick lang. Wie Luft verflüchtigten sich die Menschen, dir mir am nahsten standen. Für die ich mein Leben gegeben hätte. Als ich ihren blutgetränkten Körper, welcher komplett leblos erschien, gefunden hatte, brach mein gesamtes Leben zusammen. Panisch hatte ich unter dem Bett gelegen und dabei zugesehen, wie sie nach und nach töteten. Jedes Mal, wenn ich daran zurück dachte, hörte ich in meinem Kopf noch immer die schmerzerfüllten Schreie. Damals war ich zu Eis erstarrt und kaum in der Lage, jeglichen klaren Gedanken zu fassen. Während ich mich damals kaum gerührt habe und meine Mutter ihre Verzweiflung hinaus schrie. Diese Menschen hatten es verdient, dafür zu büßen, was sie ihnen und damit auch mir angetan hatten. Sie hatten mein Herz wie Beute in ihrer Macht zerrissen. Purer Hass pulsierte in den Adern meines zierlichen Körpers und brannte sich in jede kleinste Faser. Ich ballte meine Fäuste zusammen und stellte mir vor, mich bei ihnen zu rächen. Es würde mir ein unheimliches Vergnügen sein, zu sehen, wie das Leben aus diesen unerheblichen Augen weichen würde. Ein Lächeln würde sich auf mein Gesicht zaubern, sobald ich sehen würde, wie der eisige Mörder meiner Familie vor mir liegen würde, an seinem eigenen Blut ersticken würde. Im gleichen Moment, während eben jenes Lebenselixier in den Boden einzog und versickerte. An wen ich auch geraten werde, ihr alle werdet es zutiefst bereuen, dass ihr mir alles genommen habt! Das schwöre ich!

ᵈᵃᵈᵈʸˢ ˡᶤᵗᵗˡᵉ ᵏᶤᵗᵗᵉᶰWhere stories live. Discover now