Thirty one

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Es war Freitag. Ein Tag vor Jonathans Geburtstag. 

Ich übernachtete bei ihm, damit ich ihn pünktlich um 0 Uhr beglückwünschen konnte. Am Samstag Abend würden wir dann mit Ben feiern gehen. 

Ben und Jonathans Familie, sowie meine Freunde wussten von unserer Beziehung, die zu dem Zeitpunkt schon einen Monat ging. 

Meinen Eltern hatte ich nicht erzählt. Schließlich würde meine Mutter nur überreagieren und mien Dad würde uns nur als eklige Schwuchteln bezeichnen und das wollte ich mir und vorallem Jonathan ersparen. 

Wir saßen auf dem Sofa. Die Zwillinge waren in ihrem Zimmer und Lara, Jonathans Mutter, war bei ihrem nächtlichen Job in der Tankstelle. 

Ich sah auf mein Handy. 23:47 Uhr. ,,In 13 Minuten bist du 18", informierte ich meinen Freund. ,,Dann kann ich Vodka kaufen", grinste er. 

23:55 Uhr. Ich kuschelte mich weiter an ihn, während wir irgendein komisches Fernsehprogramm sahen. 

0:00 Uhr. Ich drückte Jonathan einen fetten Schmatzer auf die Lippen. ,,Alles Gute zum 18., Sunshine!", rief ich. 

,,Sunshine", er lächelte, ,,gefällt mir!" Ich holte die Tüte mit seinem Geschenk raus. ,,Für dich", sagte ich und hielt es ihm hin. 

,,Ich hab doch gesagt, dass du mir nichts besorgen sollst", meinte ich. ,,Ja, aber das gefällt dir bestimmt! Mach schon auf!", verlangte ich. 

Aus der Tüte holte er das in Papier verpackte Geschenk und wickelte es aus. Sein Blick wanderte zwischen der Ukulele und mir fassungslos hin und her. 

,,Danke, danke, danke!", quietschte er. ,,Sie ist wunderschön", fand er. ,,Ich freue mich, dass sie dir gefällt. Johny, ich liebe dich", sagte ich. 

Wieder starrte er mich schockiert an. 

Er machte gerade den Mund auf um etwas zu sagen, da  kamen die Zwillinge ins Zimmer und hielten Jonathan einen Kuchen vor die Nase. 

,,Happy Birthday!", schrien sie. Jonathan pustete die Kerzen aus und nahm seine Geschwister dann in den Arm. 

,,Ihr seid zu süß. Danke", meinte er. 

Später lagen wir nebeneinander in seinem Bett. ,,Du, Mika, wegen vorhin, als du das gesagt hast, ich...", mehr brachte er irgendwie nicht raus. 

,,Es ist okay, wenn du es noch nicht sagen willst. Ich weiß, dass das mit deinem Exfreund, was auch immer er da gemacht hat, noch an dir nagt. Ich liebe dich, das solltest du nur wissen", meinte ich daher. 

,,Danke, Baby... Du bist super", seufzte Jonathan und zog mich in seine Arme. 

Es tat schon irgendwie weh, dass er es nicht erwidern wollte oder konnte. 

Allerdings wusste ich auch nicht was sein Ex ihm angetan hatte. Ich wollte ihm die Zeit lassen, die er brauchte, auch wenn mir das womöglich nicht so einfach fallen würde. 

Am nächsten Abend zog er das Outfit an, das er sich neulich erst gekauft hatte. Ich kam gerade aus dem Bad, als er vor dem Spiegel stand und sich betrachtete, während er geistesabwesend mit der Kette spielte, die er auch diesmal nicht abgelegt hatte. 

,,Können wir los? Ben sitzt schon im Wohnzimmer", ließ ich ihn wissen. Er zuckte kurz zusammen, nickte dann aber mit aufgesetztem Lächeln. 

Er folgte mir ins Wohnzimmer. Ben sprang sofort auf als er Jonathan sah. Er zog den Kleineren fest in seine Arme und drückte ihm dann einen meiner Meinung nach viel zu langen Kuss auf den Mund. 

MEINEN Freund schien das aber noch nicht einmal zu stören, er hatte sogar kurz die Augen geschlossen.

Die beiden hatten zwar nicht rumgemacht oder so - das würde nämlich gleich drei mal nicht gehen - aber trotzdem störte es mich, dass MEIN Freund von einem anderen geküsst wurde und er es erwiderte und genoss. 

Zähneknirschend folgte ich den beiden zum Auto und setzte mich auf die Rückbank. 

,,Ich wünschte, er wäre hier", raunte Jonathan während der Hälfte der Fahrt. Er bekam von Ben von der Seite einen besorgten Blick zugeworfen, was mich nur mehr verwirrte.

Der Blonde merkte, dass er sein Gedachtes laut ausgesprochen hatte und drehte sich kurz zu mir um und lächelte. 

Wen er wohl gemeint hatte? 
Seinen Ex?

Ich machte mir Sorgen, was passieren würde, wenn der Typ wieder in Jonathans Leben treten würde... 

Ich glaubte irgendwie, dass er ihn zurück nehmen würde. Johny schien immer wieder so, als würde er diesen Idioten, wie er in den wenigen Geschichten, die ich gehört hatte, rüber kam, immer noch lieben und vermissen. 

Ich hatte zwar schon das Gefühl, dass er es mit mir ernst meinte, aber auch, dass er einfach zu sehr an diesem anderen Typen klammerte. 

,,Mika?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. ,,Ja? Sorry?", fragte ich. ,,Kommst du? Wir sind da", antwortete Jonathan und hielt mir seine Hand hin. 

Dann liefen wir in den Club.

(Don't) Play With MeDonde viven las historias. Descúbrelo ahora