Der Teufel schläft bekanntlicherweise nie.

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"Wo ist er? Wo ist dieser verlogene Mistkerl?", fauchte Ivana und stürmte an einem völlig überrumpelten Niles vorbei. "Sie sind wieder hier. So eine Freude.", murrte Niles sarkastisch. Ivana wirbelte herum und funkelte ihn wütend an. "Ich habe keine Zeit für deinen trockenen Sarkasmus Niles, wo ist er?" Niles hob eine Augenbraue. "Aufgrund Ihrer Wortwahl nehme ich an Sie reden über Ihren Bruder. Er ist oben.", antwortete Niles und Ivana verlor keine Zeit um die Treppe hinauf zu stürmen. Sie steuerte direkt auf Nikolais Tür zu, doch kurz bevor sie diese erreichen konnte, erschien Jasper aus seinem eigenen Zimmer und zog eine zeternde Ivana mit sich. "Lass mich los Jasper, damit ich diese miese Ratte umbringen kann!", kreischte Ivana außer sich, doch Jasper dachte gar nicht daran. "So gerne ich dabei zusehen würde wie du den kleinen Nikolai erdrosselst und dann von der Polizei abgeführt und eingesperrt zu werden, ich denke Streifen würden dir nicht stehen.", knurrte er leise. Ivana machte sich von ihm los und wollte zur Tür stürmen, doch Jasper war schneller und versperrte ihr den Weg. "Reiß dich zusammen, Ivana. Jetzt auf Nikolai loszugehen wie eine Furie bringt niemanden was. Wir müssen ihn dort treffen , wo es wirklich weh tut.", versuchte er sie zu beruhigen, doch Ivana wollte sich nicht beruhigen. "Unter der Gürtellinie zum Beispiel. Du hast Recht, hast du hier irgendwo eine Schere herumliegen?", fauchte sie. Jasper verdrehte seufzend die Augen. "Darauf wollte ich nicht hinaus.", knurrte er ungeduldig während er weiterhin verhinderte, dass Ivana aus den Raum stürmen konnte und irgendwas Dummes tun würde. "Jasper mach den Weg frei, sonst endest du als Kolleteralschaden!", zischte Ivana warnend. Jasper verschränkte daraufhin die Arme. "Nein, zuerst hörst du mir zu. Wenn du dann noch nicht davon überzeugt bist, dass Abwarten uns weiter bringt als dein unüberlegter Racheakt, kannst du ihm gerne alles abschneiden das dir beliebt." Nun hatte er endlich Ivanas Aufmerksamkeit. "Gibt es da etwas das ich wissen sollte?", fragte sie nun neugierig. Jasper lächelte leicht. "Allerdings. Und es wird dir Gefallen, glaub mir."

Überrascht sah Lionard wie Ivana Jaspers Raum verließ, ein bösartiges Lächeln lag auf ihren Lippen. "Ivana, du bist ja wieder hier.", stellte er überflüssigerweise fest, wodurch Ivanas Lächeln nur breiter wurde. "Ja, ich bin wieder hier, und ich werde auch nicht mehr so schnell gehen.", antwortet sie süffisant. "Was habe ich nur getan um das zu verdienen?", ertönte Niles Stimme hinter ihnen stöhnend. Ivana warf nur einen beiläufigen Blick über die Schultern. "Hör auf zu jammern und bring meine Koffer wieder nach oben, Niles.", befahl sie ihm ehe sie in ihr Zimmer rauschte und die Tür mit einem Knall hinter sich schloss. Lionard warf Niles einen fragenden Blick zu, der nur mit den Schultern zuckte und am Absatz kehrt machte um die Treppe hinunter zu gehen. "Brauchst du Hilfe, Niles?", bot Lionard großzügig an, doch Niles winkte ab. "Wobei den? Ich habe nicht die geringsten Intentionen Miss Wilsons Gepäck nach oben zu bringen.", rief dieser als Antwort und verschwand wieder in der Küche. Grinsend sah Lionard ihm nach, als endlich Marian und die Kinder auftauchten. Ohne weiter zu warten stürmten die Kinder los Richtung Pool. "Sie ist wieder da?" Obwohl es wie eine Frage formuliert war, wusste Lionard das es mehr eine Feststellung als alles andere war. "Nun, es ist wohl doch nicht so leicht sie loszuwerden.", antwortete er ehe er seine Frau in den Arm nahm und den Kindern nach draußen folgte.

"Das darf nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein!" "Hör auf zu hyperventilieren, du hast es dir selbst zu zuschreiben.", knurrte Gina ihren Sohn wütend an, der im Raum auf und ab tigerte und immer wieder die selben fünf Wörter wiederholte. Abrupt blieb Nikolai stehen und wandte sich an seine Mutter, der anzusehen war, das sie die ganze Situation weitaus amüsanter fand, als es angebracht gewesen wäre. Als sie Nikolais Blick sah, senkte sie schnell den Blick. "Du solltest nicht vergessen, Mutter, das wenn ich auffliege, sie auch herausfinden das du gelogen hast. Was wird Elias dann erst sagen?", meinte Nikolai warnend. "Vielleicht wäre das gar nicht so verkehrt.", murmelte sie im Gegenzug was Nikolai ungläubig auflachen ließ. "Darf ich dich daran erinnern das wenn wir auffliegen wir uns strafbar machen?", knurrte er ungehalten. "Wir haben uns bereits strafbar gemacht, ins besonders du.", gab Gina stoisch zurück. "Aber du hängst mit drinnen, wenn ich untergehe, ziehe ich dich mit in die Tiefe!", drohte Nikolai ihr. Wütend sprang Gina auf. "Das reicht, so lass ich nicht mehr mit mir reden.", rief sie wütend und wollte zur Tür stürmen, doch schon war Nikolai bei ihr und umklammerte eisern ihr Handgelenk. Er zog sie näher an sich heran damit sie Auge in Auge dastanden, in seinen Augen ein warnendes Funkeln. "Das würde ich dir nicht raten. Du weißt zu was ich fähig bin, und das ich keine Skrupel habe, alles nötige zu tun. Haben wir uns verstanden." Für einen kurzen Moment sah es so aus als würde sich Gina ihm widersetzen, doch dann senkte sie den Blick und ihre abwehrende Haltung verschwand. Zufrieden schob Nikolai sie wieder zurück zu ihrem Rollstuhl. "Da das jetzt geklärt ist, setz dich verdammt noch mal wieder hin, du bist schließlich gelähmt." Mit einem resignierten Seufzer ließ sich Gina wieder in den Rollstuhl fallen. "So ist es gut. Und vergiss nie, wer hier das Sagen hat. Wenn ich auch nur die geringsten Anzeichen dafür sehe, dass du versuchst, mich zu hintergehen, mir in den Rücken zu fallen, weißt du ja was geschieht. Ich werde dich nicht aus den Augen lassen." Gina blickte ihm finster entgegen. "Ja, ja, der Teufel schläft bekanntlicherweise nie."

MillionärWhere stories live. Discover now