Geld oder Familie

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Als Nikolai gerade dabei war das Wohnzimmer zu verlassen, wäre er beinahe mit Marian zusammen gestoßen, die gerade mit ihren Koffern die Treppe hinunter stürmte, dich gefolgt von Lionard. "Marian, warte!", rief er gerade, doch als er Nikolai erblickte blieb er abrupt stehen. Auch Marian blieb stehen und musterte Nikolai. Dieser setzte augenblicklich ein freundliches Lächeln auf und streckte ihr die Hand entgegen. "Hallo, ich bin Nikolai.", stellte er sich vor. Marian warf ihrem Mann einen kurzen Blick zu, ehe sie die Koffer niederstellte und Nikolais Hand ergriff. "Marian Wilson.", stellte sie sich vor ehe sie zu Lionard blickte. "Jedenfalls noch.", fügte sie finster hinzu. Nikolai sah überrascht von einem zum anderem. "Oh, ich hoffe sehr das dieser Streit nichts mit mir zu tun hat, das letzte was ich will ist einen Keil zwischen die Familie zu treiben. Das war niemals meine Absicht." Marian lächelte ihn beruhigend an. "Mach dir nu keine Sorge, diesen Streit hat einzig und allein mein Ehegatte zu verschulden.", fauchte sie in Lionards Richtung. Dieser seufzte ergeben. "Marian, du benimmst dich lächerlich.", knurrte er. Marian lachte ungläubig auf. "Ich benehme mich lächerlich? Ich bin es nicht die alles aufs Spiel setzt, nur für etwas Geld.", brauste sie auf. Nikolai runzelte fragend die Stirn, wollte die beiden aber nicht unterbrechen. "Marian, nicht hier.", knurrte Lionard leise und sah kurz zu Nikolai. Marian schnaubte. "Na und, soll er es ruhig hören.", rief sie aus und wandte sich an Nikolai. "Ich gebe dir einen guten Rat, lass dich bloß  nicht in diesen verdammten Erbstreit rein ziehen." Lionard schnappte ungläubig nach Luft und Nikolai riss überrascht die Augen auf. "Wartet mal, was für ein Erbstreit?", fragte er ahnungslos. Nun war es Lionard der spöttisch Schnaubte. "Was für ein Erbstreit? Oh bitte, tu nicht so scheinheilig. Als ob es ein Zufall wäre das du ausgerechnet jetzt auftauchst, wo Dad uns enterbt hat!", knurrte er Nikolai wütend an, der einen Schritt zurück wich. "Ich hatte davon keine Ahnung. Ich bin hier um meinen Vater kennenzulernen. Und auch meine Halbgeschwister, von denen ich bis vor kurzem noch nichts wusste. Ich will euer Geld doch gar nicht.", verteidigte sich Nikolai. Lionard verschränkte die Arme. "Ach, und das soll ich dir abkaufen?", spottete er misstrauisch. "Ich es wirklich so schwer zu glauben das es auch Menschen gibt denen es nicht nur ums Geld geht?", mischte sich plötzlich Marian ein. Lionard warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. "Du ergreifst doch nicht für ihn Partei?", rief er entzürnt. Marian verdrehte die Augen. "Ich ergreife für niemanden Partei, ich mische mich nicht mehr in dein Familiendrama ein, ich bin raus.", keifte sie ehe sie die Koffer schnappte und raus stürmte. Lionard wollte ihr gerade hinterher, als sich ihm Nikolai in den Weg stellte. "Lionard warte kurz.", murmelte er und genervt drehte sich dieser zu ihm um. Nikolai trat unwohl von einem Fuß auf den anderen. "Nun ist mir klar warum ihr nicht sonderlich begeistert von meinem auftauchen seid, aber lass mich dir versichern, ich habe wirklich nicht die geringsten Intentionen, euch um euer Erbe zu betrügen. Es ist euer Geld, und wenn es dich beruhigt, werde ich auch mit Dad reden. Ich bin hier wegen der Familie, denn ich weiß wie wichtig Familie ist. Deswegen solltest du auch alles tun, um deine Frau nicht zu verlieren. Liebe und die Familie wiegt jeden Reichtum auf." Er lächelte Lionard kurz zu ehe er die Treppen hinauf ging. Lionard sah ihn einen Moment misstrauisch nach während er über seine Worte nachdachte. Hatte er sich vielleicht in Nikolai getäuscht. Möglicherweise hat er wirklich keine Hintergedanken.

Ivana sah mit zusammengekniffenen Augen wie Lionard der kleinen Ratte hinterher sah, in seiner Miene spiegelte sich Misstrauen doch auch Zweifel. Er würde doch nicht auch diesem hinterhältigen Bastard verfallen, so wie Dad? Endlich wandte Lionard den Blick von Nikolai ab und folgte Marian nach draußen. Ivana wartete bis Lionard draußen war, ehe sie ihrem angeblichen Bruder die Treppe hinauf folgte. "Nikolai!", rief sie und dieser blieb überrascht stehen und drehte sich um. Als er Ivana erblickte lächelte er leicht. "Ivana, richtig? Freut mich dich kennenzulernen." Er streckte ihr die Hand hin und Ivana ignorierte diese und stellte sich mit verschränkten Armen vor ihn hin um ihn mit ihrem falschen Mona Lisa Lächeln zu mustern. "Du bist also der kleine Bastard der es auf mein Geld abgesehen hat.", flötete sie und ihre Stimme war klirrend vor Kälte. Nikolai zuckte zusammen und ließ die Hand sinken. Seine Miene war traurig als er antwortete: "Ja, Lionard hat schon gesagt das ihr befürchtet ich wäre wegen dem Geld hier. Und ich kann es euch ja nicht einmal verübeln, mein Timing könnte nicht schlechter sein. Aber ich sage dir das gleiche wie ich bereits Lionard sagte, ich will euer Geld nicht. Ich will Dads Geld nicht." Ivana lachte spöttisch. "Aber natürlich.", gab sie sarkastisch zurück. Nikolai seufzte. "Wenn du mir das nicht glaubst, dann überlege doch mal. Wie hätte ich wissen sollen, das er euch gerade enterbt hat? Bis vor kurzem wusste ich ja noch gar nicht wer Elias Wilson eigentlich ist.", verteidigte er sich. Das stimmte, niemand außer den Personen in diesem Haus wussten von der Testamentsänderung, außer vielleicht George. Ivana kniff die Augen zusammen und lehnte sich zu Nikolai, der ihren Blick standhaft erwiderte. "Vielleicht sagst du ja die Wahrheit, doch ich behalte dich im Auge, kleiner Bruder.", flüsterte sie gefährlich leise ehe sie an ihm vorbeirauschte. Nikolai sah ihr kopfschüttelnd nach und wollte gerade weiter gehen, als sich plötzlich eine Tür öffnete und er in den Raum gezogen wurde. Es war Jasper, der langsam die Tür wieder schloss und den Schlüssel herumdrehte, ohne Nikolai aus den Augen zu lassen. "So, und jetzt raus mit der Sprache, wer bist du wirklich?"

MillionärWhere stories live. Discover now