Kapitel 10

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Rico

So wie Max Lena ansieht weiß ich längst das wir tief in der Scheiße stecken. Seine Augen sind dunkler als sonst. Er will sie. Doch was mir viel mehr Sorgen macht als sein unverhülltes sexuelles Interesse an dem Mädchen sind die Gefühle die sich in seinen Augen spiegeln. Ich kenne den Kerl lange genug um zu wissen, wie er sich verhält wenn er eine Frau mag. Die Chemie zwischen den Beiden gepaart mit den Gefühlen ist ein explosives Gemisch. Und ich bin sicher, dass das ganze mit der Konstante, dass die kleine, deren Füße Max gerade auf seinen Schoß gezogen hat, die Tochter von Steven ist, früher oder später in die Luft gehen wird. Scheiße die 20 Jährige Tochter von Steven. Ich hab Max gesagt er soll die Finger bei sich lassen, doch der Idiot wollte nicht auf mich hören. Seine Augen wandern über Lenas Züge und ein Lächeln zupft an seinen Lippen als sie Leise seufzt. „Fickt er sie?" Matze lehnt sich mir entgegen. Ich nicke. Matze fährt sich der Hand über die Tätowierte Haut seines Gesichts. „Du bist ein Arschloch Max, sie ist Stevens Tochter." sagt er direkt zu unserem Freund. Sein Blick schießt herum. „Halt die Fresse." knurrt er. Er schüttelt den Kopf. „Wenn Steven das mitkriegt.." Max beißt die Zähne fest aufeinander. Er scheint also doch zu wissen, dass das was er hier tut nicht in Ordnung ist. Sagen tut er jedoch nichts. Ich schüttele den Kopf als Matze erneut den Mund aufmacht. „Lass gut sein Mann." Er verstummt, zieht ebenfalls sein Smartphone aus der Tasche.

Lena

Tiefe Stimmen wecken mich, holen mich aus meinen Traum. Ich seufze, atme tief den Geruch an meiner Nase ein. Nach Mann und Kiefer. Als ich langsam wach werde werde ich mir bewusst, dass ich einen Pullover unter dem Kopf habe und meine Füße auf harten Oberschenkeln liegen. Ich richte mich langsam auf, blinzele ein paar mal. Um mich herum ist es dunkel und auch draußen ist es Nacht geworden. Rico und Matze mir gegenüber schlafen. Rico gibt zwischen zeitlich einen kleinen Schnarcher von sich. Süß! Max hat auch die Augen geschlossen. Er sitzt neben mir, den Kopf auf die Seite gerollt. Seine Hände liegen auf meinen Beinen. Ich schiebe sie langsam herunter, versuche ihn nicht zu stören. Meine Blase drückt. Ich versuche eine Weile auszuhalten, schaffe es allerdings nicht all zulange durchzuhalten. Also stupse ich ihn an der Schulter an. „Max?" wecke ich ihn leise. Er brummt. „Max." versuche ich es wieder. Seine Augen gleiten langsam auf. „Ich muss mal wo hin." ich versuche zu lächeln. Er fährt sich über die Augen. „Klar." er steht auf, sieht irgendwie wackelig auf den Beinen aus. Ich dränge mich an ihm vorbei und eile Richtung Bad. Es ist eng im Bus, aber es reicht. Ich verrichte schnell das Nötigste. Auf der Rückweg komme ich an meinem Dad vorbei und setzte mich zu ihm. Er blickt von seinem Tablett auf und lächelt. „Alles ok bei dir Lena?" Ich nicke lächelnd. „Ja, ich hab etwas Hunger, aber sonst geht es mir gut." er bückt sich und kramt eine Packung Erdnüsse aus seinem Rucksack. Dankbar nehme ich sie. Öffne sie und stecke mir ein paar in den Mund. „Hastest du in München einen Freund?" fragt man Dad plötzlich. Ich verschlucke mich und huste angestrengt. „Warum fragst du das?" Krächze ich. Er zuckt die Schultern. „Ich hab nur gedacht das so ein hübsches Mädchen wie du sicher nicht lange alleine bist." Ich verdrehe die Augen. „Dad, ich bin kein solches Mädchen. Und ja, ich hatte einen Freund, er heißt Manuel. Wir sind aber schon seit 2 Jahren nicht mehr zusammen." Er nickt verstehend. „Was ist passiert." Ich seufze. „Er hat lieber anderen Mädchen hinter geschaut als mir." Dabei war Manuel nie der Kerl der viel oder ausgefallenen Sex wollte. Jetzt wo ich weiß wie guter Sex sich wirklich anfühlt, kann ich kaum glauben, wie schlecht es zwischen Manuel und mir gelaufen ist. „Hat er dich betrogen?" Ich lache hart. „Ja." Genau genommen hat er mir Guenters Tochter gevögelt. Ihr erinnert euch, der neue Freund meiner Mutter? Noch ein Grund auf der langen Liste, warum ich Guenter nicht ausstehen kann. „Das tut mir leid." Er drückt meinen Oberschenkel. Ich zucke die Schultern. „Es ist lange her." Mein Vater schüttelt den Blonden Kopf. „Keiner der Kerle da hinten würde seine Freundin je betrügen. Sie sind vielleicht rau und hart. Und gerade Max mag sehr perfektionistisch sein und hart auf seine Meinung bestehen. Aber ich habe ihn meinem Leben noch níe einen Kerl getroffen der Loyaler ist als er." Ich beiße mir auf die Unterlippe. Wenn mein Vater wüsste, was zwischen uns läuft würde er bestimmt nicht davon sprechen. Ich schenke ihm ein lächeln. Dann lehne ich den Kopf gegen seine Schulter. Ich hätte nicht erwartet, dass wir uns nach dieser Kurzen Zeit so nah kommen. Dennoch bin ich froh, dass es so ist.

LOVE SONGWhere stories live. Discover now