Kapitel 43

2K 89 14
                                    

Seit gestern war Team 7, einschließlich Kakashi, wieder in Konoha und Sasuke war am Abend auch endlich aufgewacht. Bis er vollkommen gesund war, würden wir keine Aufträge mehr bekommen. Naja. Die Genin zumindest. Zur Zeit war ich auf dem Weg zu Tsunade. Angekommen klopfte ich an der Tür. Ein gedämpftes ,Herein' ertönte und ich betrat das Büro. Du hast mich gerufen? Kurz musterte ich den Raum. Außer uns beiden war niemand da, was mich ehrlich gesagt überraschte. Fragend sah Tsunade mich an, als sie meinen prüfenden Blick bemerkte. Eigentlich dachte ich, dass Tenzou auch hier wäre. Verneinend schüttelte die Hokage ihren Kopf. Er ist schon mit einer anderen Mission beschäftigt und um ehrlich zu sein ist das hier keine offizielle Mission. Abwartend sah ich sie an. Nunja. Mir ist ein Gerücht zu Ohren gekommen. Interessiert wartete ich darauf, dass sie weiter sprach. An der Grenze zum Land der Flüsse verschwinden Kinder aus den Dörfern. Ich habe mitbekommen wie ein paar Händler darüber gesprochen haben.        Und die Dorfbewohner sind zu arm um sich Hilfe zu Leisten. Bestätigend nickte sie. Würdest du die Mission annehmen auch ohne Gegenleistung? Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern willigte ich ein. Gut. Ich vertraue auf dein Urteilsvermögen und deine Fähigkeiten. Wenn es zu gefährlich wird brich die Mission ab. Es könnte immerhin gut möglich sein, dass Orochimaru seine Finger im Spiel hat. Von den Menschenexperimenten des San-nin hatte ich schon gehört. Daher war Tsunades Sorge mehr als Berechtigt. Oder vielleicht sogar Akatsuki. Kurz über diese Vermutung verwundert, zog ich meine Augenbraue nachdenklich zusammen. Akatsuki? Kinder entführen? Zugegeben. Ich wusste selber nicht allzuviel über die Organisation und ihre Ziele. Mir waren nur einige der Mitglieder bekannt. Alles S-Rank Nuke-nin. Wie Kisame Hoshigaki, Sasori, Kakuzu, Hidan und natürlich auch Itachi. Die würden sich wohl kaum mit Kindern beschäftigen. Auch wenn Akatsuki tatsächlich dahinter stecken sollte, wäre Izu schon mit einer Nachricht hier. Akatsuki eher nicht. Sagte ich Tsunade daher auch gleich. Kurz schien sie wohl zu überlegen wie ich mir da so sicher sein konnte, dieser Moment hielt aber nicht lange an. Richtig. Jiraiya hatte mal erwähnt, dass du eine verlässliche Informationsquelle über die Organisation hast. Abwesend nickte ich. Also hat der kauzige Bergeremit geplaudert. Weißt du dann auch etwas über die Ziele der Organisation? Verneinend schüttelte ich den Kopf. Ich komme nicht oft dazu Informationen zu holen. Es wäre zu riskant. Nachdenklich wanderte Tsunades Blick aus dem Fenster, bevor sie sich wieder zu mir umdrehte. Kannst du denn sagen wer diese Informationsquelle ist? Jemand aus der Organisation oder außerhalb? Verneinend schüttelte ich den Kopf. Das kann ich leider nicht sagen. Es wäre ebenso zu riskant. Das war zwar eher ein zweitrangiger Grund, aber wenn ich ihr sagen würde, dass Itachi Uchiha der unseren Clan auf dem Gewissen hatte eigentlich für Konoha spionierte und zu den Guten gehörte, würde sie mir den Schädel einschlagen und mich für verrückt erklären. Aber ich könnte mal wieder ein paar Informationen einholen. Ergeben seufzte mein Gegenüber und nickte. Gut. Dann sollte ich dich nicht länger aufhalten. Hier ist eine Schriftrolle mit allen Informationen die ich bisher habe. Reise am besten als Zivillistin, das ist weniger auffällig. Sofort nahm ich die Schriftrolle an mich und überflog sie. Nach dem Lesen wanderte sie in meine Dimensionstasche und ich verbeugte mich leicht vor Tsunade. Ich mache mich dann sofort auf den Weg. Mit einem Nicken entließ sie mich. Bevor ich jedoch das Dorf verließ machte ich Halt im Krankenhaus. Ohne zu klopfen öffnete ich die Tür und betrat Sasukes Zimmer. Bei dem Anblick der sich mir bot musste ich mir die Hand vor den Mund halten um nicht los zu lachen. Auf dem nicht allzu großen Krankenhausbett lag Sasuke. Neben ihm Naruto, der ihn mit einem Schraubstockgriff festhielt und gleichzeitig als Kissen missbrauchte. Das leise Schnarchen des Blonden war im Raum zu hören. Schelmisch grinsend zog ich meine Kamera hervor und schoss ein Foto. Ich bräuchte bald einen neuen Film und müsste die schon geschossenen Bilder zur Bearbeitung geben. Die Kamera wieder verschwinden lassend ging ich auf das Bett zu, darauf bedacht die beiden nicht zu wecken. Daneben blieb ich stehen. Sanft strich ich durch Sasukes rabenschwarzes Haar. Meine Hand wieder zurückziehend drehte ich mich zum gehen. Sollen sie ruhig schlafen. Tsunade wird sie schon informieren. Onee-san? Überrascht drehte ich mich um. Sasuke sah mich aus verschlafenen Augen an. Oh. Tut mir Leid Sasuke. Hab ich dich geweckt? Irritiert zog Sasuke die Nase kraus. Nicht wirklich. Nun etwas wacher versuchte er sich aus Narutos Umarmung zu befreien. Dieser verstärkte seinen Griff allerdings nur. Ergeben seufzte Sasuke. Leise lachte ich auf und fing mir dadurch einen genervten Blick ein. Wenn du hier bist um mich auszulachen kannst du wieder gehen. Abwehrend hob ich die Hände. Eigentlich wollte ich euch bescheid geben, dass ich auf Mission gehe. Aber ihr habt noch geschlafen. Abwesend nickte Sasuke. Ich bin wahrscheinlich ein paar Tage nicht da. Sagst du Naruto bitte bescheid wenn er aufwacht. Sasuke reagierte nicht, sondern starrte immernoch auf seine Decke. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und legte meine Hand auf seine Schulter. Es war genau die Schulter mit dem Fluchmahl und Augenblicklich durchzog mich eine Welle an negativen Gefühlen. Schnell blockte ich das Fluchmahl aus meinem Chakrafluss und die Gefühle verschwanden. Es ist also bald soweit. Onee-san? Kurz blinzelte ich ein paar Mal und sah dann auf Sasuke der mich besorgt musterte. Alles gut. Kannst du Naruto nachher auch sagen, dass ich für ein paar Tage nicht zu Hause bin? Ich weiß nämlich auch nicht genau wie lange die Mission dauert. Kurz wanderte Sasukes Blick zu Naruto, dann nickte er. Lächelnd wuschelte ich Sasuke durch die Haare. Gut. Dann bis bald. Leg dich noch etwas hin. Nach einem typischen ,Hn' als Antwort verließ ich das Zimmer. Außerhalb des Krankenhauses sprang ich auf das nächstgelegene Dach. Kurz schloss ich meine Augen und konzentrierte mich. Am Ende des Daches stieß ich mich kraftvoll ab und breitete dann meine Flügel aus. Entschlossen die vermissten Kinder zu finden flog ich in Richtung Land der Flüsse.

Am Nachmittag des Tages landete ich nicht weit vom ersten Dorf entfernt. Die schwarzen Schwingen auf meinem Rücken ließ ich wieder verschwinden. Auch das Stirnband, dass mich als Konoha-nin kennzeichnete wanderte erstmal in meine Dimensionstasche. Stattdessen holte ich eine Reisetasche hervor. Den restlichen Weg legte ich dann zu Fuß zurück, was mich mehr Zeit kostete als gedacht. Als die Sonne anfing unter zu gehen kam ich endlich in dem Dorf an. Neugierig sah ich mich um und zog verwirrt die Augenbraue zusammen. Alles schien normal. Eben ein ganz normales Dorf. Kleine Holzhäuser, außerhalb Felder. Aber wo waren die Bewohner. Keine Menschenseele war auf den Straßen zu sehen. Mit der Hoffnung Antworten zu finden bewegte ich mich in Richtung Zentrum. Ein junges Mädchen wie du sollte nicht so spät draußen herum laufen. Überrascht drehte ich mich zu der älteren Dame, die mich aus dem Fenster eines Hauses ansah. Besorgnis und auch ein Hauch von Angst lag in ihrem Blick. Warum nicht? Stellte ich mich unwissend. Weißt du es denn nicht. In der Gegend verschwinden Kinder. Sobald die Sonne anfängt unter zu gehen. Nicht einmal die Erwachsenen trauen sich noch raus. Gespielt überrascht und geschockt schüttelte ich den Kopf. Ich bin heute erst in der Gegend angekommen. Welches Alter umfasst denn die Opfer. Nach einer kurzen Pause bekam ich meine Antwort. Das älteste Opfer soll siebzehn gewesen sein. Nachdenklich senkte ich den Blick, schaute dann aber wieder hoch zu der Dame. Dann sollte ich mir wohl eine Bleibe suchen. Gibt es hier ein Gasthaus?

Es gab hier tatsächlich ein Gasthaus. Die Dame war so nett mir den Weg zu beschreiben. Alleine wanderte ich durch die Straßen. Die Sonne sank dabei immer tiefer und die Häuser warfen lange Schatten. Eine Gänsehaut breitete sich über meinen Körper aus. So ein Geisterdorf machte einen nervöser als ein Haufen Nuke-nin. Mir die Arme reibend bog ich um die nächste Ecke und blieb fluchend stehen. Ich musste irgendwo falsch abgebogen sein, denn ich stand vor einer Sackgasse. Ich wollte mich schon umdrehen und den Weg den ich gekommen war wieder zurück gehen, jedoch legte sich ohne Vorwarnung eine Hand auf meine Rechte Schulter. Augenblicklich spannte mein Körper sich an und mein Herz begann wie wild zu rasen. Kinder bis zu siebzehn Jahren die verschwinden. Bin ich auch zur Zielscheibe geworden? Aber wie konnte ich die Person nicht bemerken? Ohne weiter darüber nachzudenken packte ich den Angreifer am Arm und warf ihn mit aller Kraft über meine Schulter. Ein erschrockenes Aufkeuchen war zu hören als der Rücken der Person Kontakt mit dem harten Boden machte. Nicht darauf achtend nagelte ich die Person am Boden fest, indem ich mich auf ihren Bauch setzte und ihr meinen Dolch an den Hals drückte. Erschrocken weiteten sich jedoch meine Augen, als ich die Person erkannte.

Lucy Uchiha Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt