das Abendessen

201 5 0
                                    


Die folgenden Wochen verlaufen ziemlich gleich, ich stehe morgens auf um zur Uni zu gehen. Zwar soll ich mich noch schonen, aber noch mehr kann ich nicht verpassen. Nina bringt währenddessen die Kinder in den Kindergarten, kümmert sich um den Haushalt und schreibt ein Bewerbung nach der anderen. Wenn ich nach Hause komme, essen wir zusammen. Dann lerne ich, spiele ein bisschen mit Emma und Mirco und telefoniere mit Manuel. Er möchte nächstes Wocheneide vorbeikommen. Ich freue mich darauf schon riesig, denn ich vermisse ihn.

Mit Falco habe ich mich eine Woche zuvor getroffen. Auch wenn seine Worte mich verletzt haben, habe ich ihm verziehen. Er kennt meinen Freund schließlich nicht wirklich und ich weiß, wie sehr er Jakob mag. Ich denke er hat sich immer gewünscht, er würde wiederkommen und es wird wie früher. Aber so ist es nunmal nicht.

Gerade schließe ich die Wohnungstür. Ich bin froh, dass ich nur noch etwas mehr, als ein Semester vor mir habe. Ich ziehe meine Schuhe aus und betrete das Wohnzimmer. Der Tisch ist gedeckt und Nina stürmt strahlend auf mich zu. Sie umarmt mich und sofort sprudeln die Worte nur so aus ihr heraus: „du wirst es nicht glauben. Du weißt doch, dass ich mich als Anwaltsgehilfen beworben habe oder? So wie du es mir geraten hast, und ich habe heute die zusage zu einem Vorstellungsgespräch bekommen".

Sie strahlt mich an und ich kann nur zurück strahlen. Ich umarme sie noch einmal, bevor ich antworte: „Ich bin so stolz auf dich, dass du jetzt deinen Traum verwirklichen willst und noch eine Ausbildung anfängst. Und doch das kann ich glauben, das hast du verdient. Ich freue mich sofür dich. Das müssen wir feiern"


Ein paar Tage später sehe ich endlich Manuel wieder. Ich hole ihn vom Bahnhof ab. Kaum habe ich ihn entdeckt, renne ich auf ihn zu und falle ihm in die Arme. Auch er umarmt mich und als wir uns voneinander lösen grinst er mich an: „na, das war ja mal eine Begrüßung".

Ich lache: „ja ich habe dich vermisst, wir haben uns so lange nicht gesehen".

„das stimmt. Aber wollen wir los, es ist so kalt hier.", er lacht.

„ja, finde ich auch. Aber kein Wunder, es ist ja auch schon Oktober"

Als wir kurze Zeit später meine Wohnung betreten, ist es ungewöhnlich still. Seit Nina mit Emma und Mirco hier eingezogen sind, war immer das Lachen von ihnen zu hören, wenn ich nach Hause gekommen bin.

„tut mir leid, dass es so unordentlich ist", ich schaue auf den Fußboden, auf dem Kinderspielzeug verteilt ist. „Ich wollte eigentlich noch aufräumen, aber ich bin direkt nach der Uni zum Bahnhof."

„so ist das wohl mit Kindern" ,lacht er „wo sind die eigentlich?"

Ich sehe ihn verlegen an: „Nina hat gesagt und ich zitiere 'ich habe euch die Zeit letztes mal total versaut'", ich lache „deshalb ist sie mit den Kleinen zu meiner Mutter gefahren"

Er grinst nur: „und ich dachte schon wir müssten uns zusammenreißen"

Ich muss lachen, was nicht mehr ganz so weh tut, wie vor einer Woche, jedoch spüren tue ich die Verletzung immer noch. Gespielt entrüstet haue ich ihm leicht auf den Oberarm und laufe an ihm vorbei Richtung Küche.

. „wir könnten was kochen oder etwas bestellen", rufe ich Manuel zu, während ich in den Gefrierschrank schaue.

„kochen klingt gut", höre ich seine Stimme direkt neben mir und zucke zusammen.

„Hilfe hast du mich erschreckt", lache ich „ich dachte du wärst noch im Wohnzimmer"

„habe ich gemerkt, so wie du mich angeschrien hat", lache er.

Liebe durch das WortWo Geschichten leben. Entdecke jetzt