Das Interview

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Heute habe ich mein erstes Interview, in einer Late night Show. Seit 5 Jahren nun stehe ich auf Bühnen und versuche Leute mit meinenTexten zu begeistern. Aber so ein großes Interview hatte ich noch nie. Ich bin ziemlich aufgeregt, meine Hände zittern und ich beobachte den Moderator dabei, wie er das Publikum immer wieder zum Lachen bring.Eine junge Frau mit Headset kommt auf mich zu: „in 5 Minuten sind sie dran Frau Jones"

Ich schlucke, bekomme Panik. Kann ich noch weglaufen? In meinem Kopf kreisen die Gedanken und viel zu schnell sind die 5 Minuten um. Die Frau von eben tipptmich an und fordert mich leise auf jetzt die Bühne zu betreten, scheinbar habe ich meinen Einsatz verpasst. Ich straffe meine Schultern, setze ein Lächeln auf und laufe los. Der Moderator Tom gibt mir die Hand und wir setzten uns.

„Anabell ich habe vorallen in letzter Zeit viel von ihnen gehört. Sie waren ja schon bei einigen Wettbewerben und haben sich sehr hochgearbeitet.", Tom machteine Pause. Ich denke er wird gleich weiter reden, aber das tut er nicht. Er schaut mich an, peinliches Schweigen entsteht.

Reflexartig versuche ich darauf etwas zu antworten: „ich versuche es zumindest. Ich bin sozusagen über Notitzbüchern großgeworden, das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und natürlich freut es mich, dass Leute sich für das, was ich zu sagen habe, interessieren".

„darüber freut sich wohl jeder, ich freue mich auch immer, wenn der Saal hier ausverkauftist und die Menschen mir zuhören", Tom beginnt zu lachen und macht eine Geste in Richtung Publikum. „aber du sagst, du bist über Notitzbüchern groß geworden, was meinst du damit?"

Ich denke kurz nach und antworte dann: „ als ich noch klein war, habe ich ein Tagebuch von meinem Großvater geschenkt bekommen. Ich habe eigentlich alle meine Gedanken dort reingeschrieben. Irgendwann waren es dann auch kleine Gedichte und Texte".

„Und wie bist du dann auf Poetryslam gekommen?", fragt mich mein Gegenüber.

„Eine Mitschülerin hat ein paar meiner Texte gelesen und mir dann gesagt ich solle mal zu einem Poetryslam Wettbewerb gehen. Und dann wurde ich um ehrlich zu sein ins kalte Wasser geworfen, meine Freunde haben mich einfach bei einem kleinen Auftritt in der Nähe der angemeldet. Aber es hat mir sofort Spaß gemacht und war immer eine schöneAbwechslung zum lernen".

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„also Anabell, vielleicht hast du ja ein paar Interviews von mit gesehen.Ich hoffe es natürlich", er beginnt zu lachen „und ich interessiere mich sehr dafür, zu wem meine Gäste aufschauen, wer sie inspiriert. Was ist mit dir, wer ist das für dich?"

„Puh Tom, das ist ja wirklich eine ganz schön schwere Frage. Nunja, inspirieren tut mich eigentlich nicht eine bestimmte Personen, das sind meistens Lebenslagen, Situationen, die mich bewegen, mich zum Lachen bringen, zum Weinen oder mich einfach nur aufregen."

„und Personen zu denen du aufschaust? So jemanden gibt es doch bestimmt auch oder? Vielleicht gibt es ja jemanden in deinem Umfeldoder jemand berühmtes?", er sieht mich erwartungsvoll an.

„Ja, da gibt es mehrere, aber die alle aufzuzählen würde sehr lange dauern. Meine Familie steht da natürlich an erster Stelle, vor allem meine Schwester. Schon seit wir klein sind stehen wir uns sehr nah und ich bewundere sie dafür, wie sie ihr Leben so Tag für Tag meistert. Und bei berühmten Personen würde mir als erstes Manuel Hecht einfallen. Er hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich mit dem Slamen angefangen habe und auch er hat mich auf ziemlich viele Wege inspiriert. Seine Karriere zeig, wie man im Leben auch mal die Spur wechseln kann. Bei ihm hat es sehr gut geklappt und das finde ich ziemlich cool und beruhigt mich irgendwie.", ich schaueTom abwartend an, ob er mit der Antwort zufrieden ist.

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