Kapitel 8

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B I A N C A | P O V

"Bin wieder da!" rief Zayn's warme Stimme und dann trat er auch schon in die Küche. Dort räumte ich gerade die Spülmaschine aus.

"Pass auf, ich hab den Boden gewischt." meinte ich ernst und räumte einen Stapel Teller in den Schrank. Zayn lachte rau und kam zu mir rüber. Dann nahm er einen Topf und fing an mir zu helfen. "Hey lass das!" rief ich entsetzt und schubste ihn ein wenig. "Das ist mein Job. Ich bekomm dafür Geld."

Zayn schmunzelte. "Wenn ich dir dabei zusehe kommt es mir so vor als würde ich hier Sklaven halten."

"Jetzt sieht es aus als wären wir beide Sklaven. Du siehst nicht weniger Ausländer aus als ich." lachte ich und räumte das Geschirr weg, während Zayn die Töpfe wegräumte.

Zayn lachte ebenfalls. Sein Lachen klang wie eine liebevoll komponierte Melodie. Ich hörte seinem Lachen zu und machte den Geschirrspüler zu. "Jetzt geh weg und lass mich meine Arbeit machen." lachte ich und ging mit dem Staubsauger an ihm vorbei, Richtung Wohnzimmer.

"Bianca..." meinte er tadelnd und lief mir weiter hinter her. "Ich hab gesagt du sollst es ruhig angehen lassen."

Ich schnaubte und fing an das Wohnzimmer zu saugen. Als ich damit fertig war fing ich an zu wischen und bemerkte die ganze Zeit Zayn's Blick auf mir. Er hatte sich auf die Couch gesetzt und beobachtete mich dabei, wie ich sein Wohnzimmer putzte. "Wehe du bewegst dich bevor es trocken ist!" drohte ich, doch ich meinte es nicht so ernst wie es klang. Deshalb fügte ich ein 'Bitte' hinzu und hängte ein Lächeln dran. Zayn grinste zurück und legte seine weißen Zähne frei. Er hatte ein schönes Lächeln.

"Ai ai Kapitän." grinste er und ich sah ihn zweifelnd an.

"Das müsste ich sagen Zayn." meinte ich kritisch.

Zayn schüttelte den Kopf. "Dein Vater ist gestern gestorben und du willst sofort arbeiten wie eine Verrückte? Bianca nimm meinen Rat an und ruh dich doch erstmal aus!" meinte er besorgt und klopfte neben sich auf die Couch. Doch ich biss mir nur auf die Unterlippe und versuchte die Tränen zurück zu halten. Als ich merkte wie meine Augen trotzdem feucht wurden blinzelte ich oft und versuchte weiterhin die Tränen aufzuhalten. Zayn's Gesicht wurde weich und er merkte was er da gesagt hatte. "Bianca... es tut mir leid!" meinte Zayn schnell, doch ich schüttelte den Kopf und verschwand in die Küche. Ich hatte mir einen Einkaufszettel gemacht, was ich alles brauchte.

"Ich muss noch einkaufen. Kannst du mich fahren?" fragte ich, als ich Zayn's Schatten sah, welcher in die Küche fiel und vom brennenden Licht des Wohnzimmers kam.

Ich hörte das Klappern von Schlüsseln und dann kam Zayn schon wieder. "Alles bereit." meinte Zayn und lief hinter mir her, als ich die Treppe nach unten nahm. Er war so nett zu mir... wieso? Sollte es ihm nicht eigentlich egal sein was ich denke? Er verwirrte mich ziemlich. Ich steckte mein Handy in meine Jackentasche und Zayn musterte es kritisch. "Du brauchst ein neues Handy." sagte er, als ich in das Auto einstieg.
"Wieso? Was ist an meinem Handy so falsch?" fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn. Hä?
Zayn lachte. "Es ist uralt!" rief er und sein Lachen erfüllte den Wagen.
"Nur weil es nicht das neuste Modell auf dem Markt ist, heißt es nicht dass es schlecht ist!" rebellierte ich und grinste frech als Zayn seufzte.

"Es ist wahrhaftig nicht das neuste Modell auf den Markt, es war neu als ich 10 war oder so." lachte Zayn und ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, sein Ernst? "Du bekommst ein neues Handy, basta. Ich will dich erreichen können wenn was passiert. Und diesem Relikt aus vergangenen Zeiten vertraue ich nicht." meinte er ernst, während er sich auf die Straße konzentrierte.

"Meine Tante ist eine deiner Manager." fing ich ein neues Thema an und Zayn sah mich verwirrt an. 

"Marta ist deine Tante?" fragte er und seine Mundwinkel zogen sich in die Höhe. "Schönheit liegt wohl in der Familie." schmeichelte er und ich merkte wie meine Wangen warm wurden. Warum hatte er mir ein Kompliment gemacht? Er war doch verlobt! Red dir nichts ein Bibi, er wollte nur nett sein.

Ich gab dem kleinen Stimmchen in meinem Kopf recht und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Es war nicht mein erstes Kompliment, doch wenn ich eins bekam senkte ich meistens nur meinen Kopf und nahm sie nicht an. Es war schwer für mich so etwas anzunehmen. Vielleicht war ich hübsch, doch jeder findet sich doch nicht schön, oder? 

Ich beneidete manche Leute um ihr Selbstbewusstsein, ich beneidetete die Leute, die wusste dass sie schön sind und einfach so Komplimente annehmen konnten.

"Du bist ruhig geworden." meinte Zayn irgendwann, als er auf einem riesigen Parkplatz parkte. Wir hatten vor einem riesigen Kaufhaus geparkt. 

Ich zuckte mit den Schultern. "Bin halt ruhig. Bist du sicher dass du da rein gehen willst? Ich meine, wenn es dir gefällt von tausenden Mädchen umgerannt zu werden..." meinte ich schlicht. Ich wusste viel über die Band, von meiner Tante.

Zayns melodisches Lachen ertönte erneut. Ich liebte es. Es ließ mich gleich mitlächeln. Er war ein fröhlicher Mensch, auch wenn er von außen wie der typische Badboy wirkte, und sich zu Fremden auch so benahm - ich durfte es selbst miterleben - war er ein Klasse Typ. Perrie passte perfekt zu ihm. Sie war das genaue Gegenteil von ihm. Sie wirkte so zierlich und freundlich. Ich wünschte ich sähe so aus wie Perrie. Ich war das einfache Durchschnittsmädchen, bis auf die dunklere Haut, welche einfach so aussah als käme ich aus dem Urlaub. 

Ich wollte nicht Durchschnitt sein. Aber wer wollte das schon?

"Lass das mal meine Sorge sein." sagte er dann ruhig und stieg aus. Ich tat es ihm gleich und lief neben ihm her. Als erstes bestand er darauf mir ein Handy zu besorgen. 

Als wir dann an der Kasse standen und Zayn leichtfertig ein iPhone für 800 Euro kaufte sah ich ihn mit riesen Augen an. "Ein Handy für 100 Euro hätte wohl nicht gereicht?" fragte ich erstaunt und sah immer noch die Packung mit dem Handy an, welche Zayn mir in die Hand gedrückt hatte. 

"Nö." meinte er frech und schon lief er auf den Supermarkt zu. "Die Jungs kommen heute... Kannst du irgendwas italienisches kochen?" fragte Zayn und sah mich erwartungsvoll an.

Ich verdrehte die Augen. "Du fragst hier nicht wirklich eine Italienerin ob sie italienisch kochen kann, oder?" fragte ich beleidigt. 

"Deine Tante meinte mal, dass ihre Nicht kaum italienisch kann, und da nur du in Frage kommst hab ich halt mal gefragt ob du wenigstens was Italienisches kochen kannst." motzte er und schob den Wagen. Toll gemacht, jetzt war er knatzig. Ich brummte eine Beleidigung vor mich hin und packte notwendige Sachen in den Einkaufskorb. Da war er, Zayn, wie ich ihn kennengelernt hatte. Weg war der liebe Zayn, da war der nervige, gefühlskalte Zayn. Wenn das nun dauerhaft so werden würde, würde ich ihn köpfen.

Das wusste ich jetzt schon.

Ich war kein sonderlich geduldiger Mensch. Ich konnte zwar warten, aber irgendwann verlor ich das Interesse. Und wenn es so weitermachen würde, würde mich irgendwann der ganze Job ankotzen, das war vorraussehbar. 

Ab und zu sah ich zu Zayn, doch er ignorierte mich die ganze Zeit. Dadurch, dass nicht viel los war, schenkte uns niemand Beachtung, weshalb wir ohne großen Stress wieder zu Hause waren. "Pack aus." befahl mir Zayn und verschwand aus dem Zimmer. Wenn es bis jetzt noch Zweifel gab, waren diese nun aus dem Weg geräumt. Der nette Zayn von gestern war verschwunden, keine Ahnung ob er wieder kommen würde.



Maid »Wird überarbeitet« || Zayn Malik FanFiction ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt